Schlafapnoe: gefährliche Atemaussetzer im Schlaf

Gefährliche Atemstillstände im Schlaf

Spoiler

  • Bei der Schlafapnoe kommt es zu nächtlichen Atemaussetzern, die die Schlafqualität beeinflussen. So drohen u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Mit einem speziellen Beatmungsgerät wird für Überdruck im Rachenraum gesorgt, sodass die Sauerstoffzufuhr abgesichert wird.
  • Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkohol und Nikotin sollten von Betroffenen gemieden werden.

Das griechische Wort «Apnoia» steht für Atemstillstand. Bei Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, treten unterschiedlich lange Atemaussetzer oft über hundert Mal in der Nacht auf. Dadurch kommt es immer wieder zum Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut und zu Aufwachreaktionen des Hirns, die meist unbemerkt bleiben. Doch der erholsame Schlaf wird dabei erheblich gestört.

Die Hauptursache für Schlafapnoe sind vergrösserte, im Schlaf erschlaffte Muskeln im Rachenbereich, die die Atemwege verengen beziehungsweise blockieren – vor allem beim Schlafen in Rückenlage. Zusätzliche Risikofaktoren sind starkes Übergewicht, Rauchen und Alkohol.

Schlafapnoe birgt Unfallrisiken

Laut Prof. Dr. Malcolm Kohler leiden zwei bis vier Prozent aller Erwachsenen unter einer schweren Schlafapnoe mit ernsthaften Symptomen: Die Atemaussetzer stören die nächtlicher Erholung. Dadurch macht sich Tagesmüdigkeit bemerkbar, die zu gravierenden Belastungen im Privat- und Berufsleben und im schlimmsten Fall (Sekundenschlaf) zu Unfällen führen kann.

Bluthochdruck und Herzinsuffizienz drohen

Langfristig besteht zudem die Gefahr, dass die Atemaussetzer, die den schlafenden Körper permanent unter Stress setzen, und die ständigen Abfälle der Sauerstoffsättigung die Gefässe schädigen. Das führt auf Dauer zu Bluthochdruck und Herzinsuffizienz. Diskutiert wird auch ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Beatmung gegen Schlafapnoe

Wie kann die Schlafapnoe behandelt werden? An erster Stelle steht die CPAP-Therapie (continuous positive airway pressure = kontinuierliche Überdruckbeatmung). Sie erfolgt mit einem kleinen, geräuscharmen Gerät, das über einen Schlauch mit einer individuell angepassten Maske verbunden ist. Mithilfe eines konstanten Luftstroms wird ein leichter Überdruck im Rachenraum aufgebaut, wodurch die Atemwege offen gehalten werden.

Die meisten der mit CPAP behandelten Patienten wachen erholt und ausgeruht auf. Patienten, die diese Behandlung nicht tolerieren, erhalten eventuell mit einer speziell angefertigten Schnarchschiene Linderung. Im Vordergrund jeder Behandlung stehen aber auch immer die Gewichtsreduktion bei Übergewicht, gemässigter Alkoholkonsum und Rauchstopp.

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