Erhitztes Speiseöl mehrmals verwenden? Lieber nicht.

Was du wissen musst

Speiseöl in der Küche

Wenn Speiseöl bei hohen Temperaturen erhitzt wird, verändert sich seine natürliche chemische Struktur stark. Zum Beispiel gehen nützliche Antioxidantien verloren und schädliche Verbindungen wie Transfette werden gebildet. Verwendet man das schon erhitzte Öl ein zweites Mal, insbesondere zum Frittieren, verstärkt sich dieser Prozess. Mit jedem Wiedererhitzen büsst das Speiseöl weitere seiner gesundheitlichen Vorteile ein und der Anteil an schädlichen Substanzen im Öl steigt an. Dass der Verzehr von wiedererhitztem Öl wirklich schädlich für die Gesundheit ist, verdeutlichte jetzt eine Studie mit Ratten. Diese wurden über einen Zeitraum von 30 Tagen mit wiedererhitztem Speiseöl gefüttert und zeigten im Vergleich zu ihren Artgenossen, die eine normale Diät erhielten, signifikant erhöhte oxidative Belastungen und Entzündungen im Lebergewebe. Zusätzlich wiesen ihre Dickdärme Toxinschäden auf und, anders als die Kontrollgruppe, waren sie anfälliger für neuronale Schäden.

Die Verbindung zwischen Leber, Darm und Gehirn

Zwar sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, aber erhitzte Öle wurden schon in der Vergangenheit mit erhöhten Cholesterinwerten und Entzündungen in Verbindung gebracht. Gerade unsere Leber, die für die Entgiftung des Körpers verantwortlich ist, kann darunter leiden. Denn die wiederholte Aufnahme von erhitzten Speiseölen stört den Lipidstoffwechsel der Leber, was zu einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) führen könnte. Zudem vermutet man, dass die oxidierten Fette unser Mikrobiom beeinträchtigen, was sowohl für die Leber, als auch den Darm von Nachteil ist. Denn wenn das Gleichgewicht des Mikrobioms gestört ist, können schädliche Bakterien durch den Darm in die Leber gelangen und dort für oxidativen Stress und Entzündungen sorgen. Solche Störungen in der Leber und im Darm wirken sich negativ auf die Leber-Darm-Hirn-Achse aus, welche für die neurologische Gesundheit von grosser Bedeutung ist. Ein gestörtes Mikrobiom erhöht so möglicherweise das Risiko für neuroinflammatorische Zustände.

Neurodegenerativen Erkrankungen vorbeugen

Um das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen zu verringern, raten Experten zu einer gesunden Ernährung, idealerweise basierend auf der Mittelmeer-Diät. Diese Ernährungsweise umfasst eine Vielzahl von Obst, Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten und bietet eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren. Insbesondere durch Fisch wie Lachs, Sardinen und Makrelen sowie Olivenöl als Hauptfettquelle. Der Konsum von rotem Fleisch, gesättigten Fettsäuren und Zucker ist begrenzt. Ballaststoffe und Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) aus Beeren, Nüssen und Gemüse können dazu beitragen, den oxidativen Stress und Entzündungen im Körper zu reduzieren und somit das Gehirn zu schützen. Beim Kochen ist es wichtig, Speiseöle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu verwenden, wie etwa Olivenöl, Traubenkernöl und Kürbiskernöl, und diese möglichst schonend zu erhitzen. Zur Förderung der Gesundheit von Leber und Darm können Probiotika wie Kefir und Kimchi hilfreich sein.

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