Pflanzenbasierte Ernährung heisst, öfter gesund zu essen 

Einfach mal probieren: «Auch kleine Schritte zählen.»

Pflanzenbasierte Ernährung: vegane Bowl und weitere Beilagen auf einem Holztisch
Früher war der Tierschutz Antrieb für viele, sich vegetarisch oder pflanzenbasiert zu ernähren, heute sind es häufiger auch Klima- und Artenschutzgründe. Könnten Sie den Zusammenhang beschreiben? 

Nutztiere brauchen enorme Futtermengen, und für die wird viel Regenwald abgeholzt. Gerade der hat eine äusserst hohe Artenvielfalt und ist ein effizienter CO₂-Senker. Hinzu kommt, dass die Tiere selbst viel Platz brauchen und ein Gas produzieren, das extrem klimawirksam ist. Insgesamt macht die Nutztierhaltung einen ebenso grossen Teil der Treibhausemissionen aus, wie der gesamte Verkehr. 

Am letzten Veganuary – der Aktion, sich im Januar vegan zu ernähren – nahmen in der Schweiz zu 85 Prozent Frauen teil. Was hält Männer davon ab, eine pflanzenbasierte Ernährung auszuprobieren?

Die Idee, Fleischessen sei männlich, hält sich hartnäckig. Viele Männer denken zudem, ohne Fleisch nicht genug Proteine zu bekommen. Dabei kann der Proteinbedarf ebenso gut pflanzlich gedeckt werden, etwa mit Chiasamen, Haferflocken und Cashewnüssen.     

Allein im letzten Jahr kamen über 1600 neue Fleischersatzprodukte auf den Markt. Woran erkenne ich, ob das, was drinsteckt, wirklich gesund ist?

Etwa daran, dass es maximal fünf Zutaten enthält – idealerweise solche, die man kennt und so auch zu Hause hat oder einkaufen könnte.      

Was wird sich im Bereich Ernährung in Zukunft verändern?

Die Bedeutung der pflanzenbasierten Ernährung wird noch steigen, weil sie ein wichtiger Hebel ist, um den Klimawandel zu bremsen. Zudem wird es in zwei, drei Jahren Fleisch und Milch aus dem Labor geben. Diese Produkte sind nicht vegan, da man ja Bausteine vom Tier verwendet. Trotzdem reduziert sich das Tierleid, während Wasser und Treibhausgase eingespart werden. 

Facts + Figures Veganuary Schweiz

52 %

Eine rein pflanzliche Ernährung spart 52 Prozent der Emissionen ein. Das heisst: Jeder einzelne kann seine CO₂-Emissionen um 52 Prozent senken durch die Wahl dessen, was er isst. 

72 %

72 Prozent der Teilnehmer am letzten Veganuary gaben an, ihren Konsum von Tierprodukten weiterhin um mindestens die Hälfte reduzieren zu wollen. 

90 %

Ganze 90 Prozent der Schweizer Teilnehmer am Veganuary halten es für wahrscheinlich, dass sie auch künftig eine vegane Ernährung ausprobieren. 

Käse auf Platz 1

Käse belegt den ersten Platz der Nahrungsmittel, die von Schweizer Veganuary-Teilnehmern am meisten vermisst wurde. Tipp: Besser solche Lebensmittel gegen pflanzliche tauschen, die man ohnehin nicht so sehr vermisst. 

Pflanzenbasierte Ernährung: auf einen Blick

  • Sich pflanzenbasiert zu ernähren bedeutet, dass pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Getreide, Obst und Hülsenfrüchte den grössten Teil auf deinem Teller einnehmen. 
  • Welche Nahrungsmittel das sind, kannst du nach Lust und Laune entscheiden. 
  • Das 80/20-Prinzip macht es vielen leichter, sich gesund, nachhaltig oder pflanzenbasiert zu ernähren: Zu 80 Prozent fällt die Wahl auf Gemüse, Salat, Reis, Quinoa, Bohnen, frisches Obst. Zu 20 Prozent ist man völlig frei. So muss auf nichts verzichtet werden. 
  • Gute pflanzliche Proteinquellen sind Bohnen, Linsen, Soja und Tofu, sämtliche Nüsse, und Kerne wie Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne. Spitzenreiter in Sachen Eiweissgehalt sind Soja, Mandeln, Bohnen und Erdnüsse. 
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