Vaping – auf deine Kosten

E-Zigaretten machen Teenager krank. Und Hersteller reich.

Vaping: junger Mann sitzt im Freien und raucht eine E-Zigarette

Mieses Geschäft

Die Vapes kommen harmlos daher, mit fröhlichen Designs, bunt verpackt, die Form ähnelt einem Stift oder USB-Stick, mit Geschmacksrichtungen wie Cola, Wassermelone oder Mango. Ein Marketing, das sich klar an junge Menschen richtet. Aktuelle Untersuchungen der Lungenliga und der Stiftung Sucht Schweiz zeigen, dass das «Dampfen» den Weg in die Nikotinsucht ebnet. Und dass unter den 15-Jährigen ein Drittel Tabak- oder Nikotinprodukte konsumiert. «Unglaublich, in so einer jungen Gruppe. Die Nikotin-Konzentration ist in E-Zigaretten viel höher als in normalen», weiss Dr. Spielmanns. «Die Hersteller steuern das bewusst so, um eine Abhängigkeit zu schaffen und Gewinne zu machen.»

Hallo, Jugendschutz?

Während Vapes und E-Zigaretten in vielen Ländern verboten sind oder ihre Abgabe altersbeschränkt ist, fehlen in der Schweiz klaren Regeln. Jugendliche kaufen die Ware problemlos an Kiosken oder in Läden. «Solange das Gesetz unklar ist, können auch Lehrer auf Schulhöfen nicht effizient eingreifen», sagt Dr. Spielmanns. Er betont, dass sich die Szene rasant entwickelt – die bunten, fruchtigen Vapes sind schon die vierte Generation von E-Zigaretten. Aus diesem Grund gibt es kaum aktuelle Studien zu den gesundheitlichen Gefahren. «Die Vapes sind noch heisser und potenter geworden. Es gibt immer neue Liquids, keiner hat mehr den Überblick, was da drin ist. Und jeder kann damit sein Geschäft machen.»

Sei informiert – und entscheide selbst!

Fakten, die du wissen solltest:

  • Vaping macht dich nikotinabhängig, sofern Nikotin in den Liquids enthalten ist. 
  • Niemand weiss, welche Inhaltsstoffe wirklich drinstecken und welche Schäden diese vor allem langfristig verursachen. 
  • Du als Nutzer wirst manipuliert. Zum Beispiel bezahlen Hersteller Influencer dafür, auf TikTok oder Instagram zu verbreiten, Vapen sei harmlos. 
  • EVALI (e-cigarette, or vaping, product use associated lung injury) ist die Bezeichnung für Lungenschäden und -verletzungen, die durchs Vapen auftreten. Google das mal und informiere dich. 
  • Bloss keine illegalen Vapes kaufen: Wenn schon, dann vom Händler. Niemand weiss, was in die illegalen Produkte reingemixt ist. 

Alles für den Kick? 

Wenn der Puls durchs Vapen bis auf 160 steigt, du hektisch wirst und nervös, ist das nichts Gutes, sondern Zeichen einer Überdosierung.

Süchtig?

Selbst wenn nicht tief inhaliert wird, erreicht das Nikotin Rezeptoren im Gehirn. Diese aktivieren sich, wenn dann nichts nachkommt, entstehen Entzugserscheinungen. Man muss wieder vapen. 

Hilfe für Eltern

Offene Gespräche und Aufklärung bringen mehr als Verbote. Auf der Webseite www.suchtschweiz.ch findet ihr einen Leitfaden für Gespräche mit Jugendlichen.

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