Nein danke, ich bin allergisch

Eichhörnchen auf Ast mit Nuss

Nüsse, Weizen, Milch – auf manche Lebensmittel reagiert der Körper überempfindlich. Eine Nahrungsmittelallergie kann unverhofft auftreten und unangenehme bis gefährliche Beschwerden verursachen. Was dabei im Körper passiert, was eine Intoleranz von einer Allergie unterscheidet und wie du im Alltag damit umgehen kannst, erklären wir dir:

Der Körper in Alarmbereitschaft

Eine Allergie ist eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems. Fälschlicherweise identifiziert es bestimmte Lebensmittel als feindlich und bildet Antikörper, die den Eindringling bekämpfen. Dieser entzündliche Prozess äussert sich in Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall, aber auch in Hautreaktionen, Atemnot oder Asthma. Je nach Ausprägung kann eine Nahrungsmittelallergie einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock auslösen.

Allergie oder Unverträglichkeit?

Bei einer Lebensmittelintoleranz reagiert nicht das Immunsystem, sondern der Stoffwechsel: Die Nahrung kann in Magen und Darm nicht zuverlässig zersetzt werden und verursacht so Beschwerden im Verdauungstrakt. Die Symptome ähneln denen einer Allergie, sind jedoch nicht lebensbedrohlich. Bei einer Intoleranz können mitunter kleine Mengen des unverträglichen Lebensmittels ohne Beschwerden verzehrt werden, bei einer Allergie hingegen kann schon die kleinste Menge eine heftige Reaktion auslösen.

Allergie – und was nun?

Damit sich die Allergie nicht verschlimmert oder sich gegebenenfalls sogar zurückbildet, sollten die Nahrungsmittel unbedingt vermieden werden. Meist entwickeln sich Lebensmittelallergien bereits in den ersten drei Lebensjahren. Hormonelle Veränderungen oder ein Zuviel des entsprechenden Nahrungsmittels können aber auch später eine Allergie auslösen. Das kann den Alltag ganz schön auf den Kopf stellen. Ein paar Tipps, die es dir leichter machen:

  1. Eingewöhnen: Zunächst gilt es herauszufinden, welche Lebensmittel wirklich tabu sind. Das ist nicht immer eindeutig: Sind bei einer Milcheiweissallergie laktosefreie Produkte erlaubt? Reagiere ich nur auf rohe oder auch auf geröstete Haselnüsse? Dein Arzt kann dir genaue Auskunft geben oder du gehst mit den Ergebnissen deines Allergietests zu einer Ernährungsberatung.
  2. Einkaufen: In der Schweiz müssen häufige Allergene wie etwa Weizen, Milch, Soja oder Nüsse in der Zutatenliste hervorgehoben werden. Das erleichtert den Einkauf. Grundsätzlich lohnt sich immer ein Blick auf diese Liste, da man in einem verarbeiteten Produkt viele Zutaten nicht vermutet. Der Hinweis «Kann Spuren von … enthalten» bedeutet, dass an dem Standort auch Lebensmittel verarbeitet werden, die diese Allergene enthalten. Bei besonders starken Allergien ist hier Vorsicht geboten.
  3. Essengehen: Hier heisst es: Keine falsche Scheu. Das Servicepersonal kennt meist die Zutaten der Gerichte oder bringt sie in Erfahrung. Oft wird in Speisekarten bereits eine Liste mit Allergenen aufgeführt. Wenn du vorher anrufst, zeigen sich viele Restaurants flexibel und passen das Gericht an oder bieten dir eine Alternative.
  4. Eingeladen: Das gleiche gilt für Essen bei Freunden: Gib ihnen deine Allergien vorher durch, so entstehen keine unangenehmen Situationen am Tisch. Sie achten beim Menü sicher auf deine Allergie. Schlage vor, dass du gerne eine Alternative für dich mitbringst oder ein entsprechendes Dessert beisteuerst, das allen schmeckt.
  5. Experimentieren: Versuche, dich nicht an dem aufzuhängen, was du nicht mehr essen kannst. Das frustriert nur. Nutze lieber die Situation und probiere etwas Neues. So bekommst du Ideen und entdeckst Geschmäcker. Selbst kochen ist – je nach Allergie – ohnehin nötig und dazu gesünder und lecker.
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