Mobilfunk 5G: Die neue Modewelle

5G wird Standard für mobiles Internet und Mobiltelefonie

Handy

Spoiler

  • Strahlung geht von natürlichen und künstlichen Quellen aus: Jedes elektrische Gerät kann ein elektromagnetisches Feld erzeugen und ‘strahlen’.
  • Für alle in der Schweiz zulässigen Geräte und Anlagen gelten Grenzwerte.
  • Ionisierende Strahlung verändert die Zellstruktur. Sie tritt bei der Röntgenstrahlung und der Strahlentherapie auf.

Die Einführung von 5G belebt alte Befürchtungen: Bedeutet neue Technik wirklich in jedem Fall einen Fortschritt? Und wie gesundheitsgefährdend ist die Strahlung, die mit 5G einhergeht? Obwohl es keinen wissenschaftlichen Nachweis einer schädlichen Wirkung von Handy- und Antennenstrahlung gibt, kochen die Emotionen hoch.

Strahlung beim Zähneputzen

Dabei wird oft übersehen, dass Strahlung nicht nur von Mobilfunksendern und den elf Millionen Mobilfunkgeräten in der Schweiz ausgeht. Im hochfrequenten Spektrum erzeugen Fernseh- und Radiosender, Radaranlagen und Mikrowellenöfen elektromagnetische Felder. Und jedes strombetriebene Haushaltsgerät ist der Mittelpunkt von niederfrequenten Feldern. Die Frage, wie gesund (oder ungesund) Strahlung ist, stellt sich also schon in der heimischen Küche – oder wahlweise bei der Elektrozahnbürste.

Je mehr Antennen, umso weniger Strahlung

Für die Mobilfunkantennen gelten Immissions- und Anlagegrenzwerte zur elektrischen Feldstärke und magnetischen Flussdichte. Zentrales Regelwerk ist hierbei die «Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen» (NiSV). Generell gilt: Die Feldstärkewerte oder magnetischen Flussdichten sind direkt an der Quelle am höchsten und sinken mit zunehmender Entfernung.

Ein Beispiel: Ein handelsüblicher Haarfön hat in drei Zentimetern Abstand zum Kopf eine magnetische Flussdichte von bis zu 2’000 Mikrotesla, im Abstand von 30 Zentimetern nur noch maximal sieben. Gleiches gilt für Mobiltelefone – mit einem wesentlichen Unterschied: Ist die Verbindung zur Basisstation schlecht, sendet das Telefon stärker, um den Datentransfer dennoch zu ermöglichen. Da die Exposition der Antennen deutlich niedriger ist als jene der Mobiltelefone, die oft direkt ans Ohr gehalten werden, heisst das: Je mehr Antennen, umso weniger Belastung.

Gesundheitsgefährdend? Zum Teil …

Die meiste Strahlung, die uns umgibt, ist nichtionisierend, sie verändert also die Baustoffe des Körpers wie Atome und Moleküle nicht. Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) räumt zudem mit dem Verweis auf zwei japanische Studien mit einem urbanen Mythos auf: Das Handy in der Hosentasche hat keinen negativen Einfluss auf die Qualität von Spermien und Eizellen.

Anders ist es beispielsweise bei medizinischer oder natürlicher radioaktiver Strahlung, die aus dem Boden oder dem All strömt und – in sehr geringen Mengen – über die Nahrung und Atemluft aufgenommen wird: Sie kann Elektronen aus Atomen und Molekülen lösen und so die Struktur von menschlichen Zellen verändern. Was bei der Röntgenstrahlung eine unerwünschte Nebenwirkung ist, wird im Rahmen der Strahlentherapie gezielt genutzt. Es gibt also bei der medizinischen Diagnostik ein nachgewiesenes Gesundheitsrisiko. Beim Mobilfunk bleibt es auch nach Jahrzehnten der Forschung eine Hypothese.

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