Spoiler
- Die Mittelohrentzündung ist die häufigste Ohrenerkrankung.
- Eine Gehörgangentzündung ist ansteckend.
- Ständiges Jucken im Ohr kann durch trockene Haut oder allergische Reaktionen entstehen.
Die Ohren sind empfindliche Sinnesorgane. Mit zahlreichen Nervenzellen ausgestattet, sind sie empfindlich für Lärm, Kälte, Wind und kaltes Wasser. Das oft warm-feuchte Milieu macht Ohren gleichzeitig zu einem Ort, an dem sich Viren und Bakterien wohl fühlen und gern vermehren – mit oft lästigen und schmerzhaften Folgen.
Mittelohrentzündung
Die Mittelohrentzündung gehört zu den häufigsten und schmerzhaftesten Ohrenleiden. Neben einem pulsierenden Schmerz in den Ohren klagen Betroffene oft über Schwindel, Fieber, Hörverlust und Druckgefühle. Auslöser sind meist Virusinfektionen in Nase, Mund und Rachen, die sich ihren Weg ins Mittelohr bahnen. Abhilfe schaffen entzündungshemmende, abschwellende Präparate und Antibiotika oder alternativ Schüssler-Salze. Als Hausmittel empfehlen sich wärmendes Rotlicht und das Zwiebelsäckchen.
Tinnitus
Ohrgeräusche wie Klingeln, Rauschen, Pfeifen oder Piepsen treten vor allem durch Lärm, Stress oder als Folge von Schwerhörigkeit auf. Die akute Form verschwindet oft von ganz allein. Gegen chronischen Tinnitus können Kortison und Ginkgo-Präparate helfen sowie Entspannungstechniken und Verhaltenstherapien.
Gehörgangentzündung
Bei der sogenannten Otitis externa sind meistens Bakterien oder Pilze die Übeltäter, die den äusseren Gehörgang und oft auch die Ohrmuschel befallen. Typische Symptome sind Schmerzen und Juckreiz sowie eine Rötung und Ausfluss.
Behandelt wird die Entzündung mit Ohrentropfen und durch eine fachärztliche Reinigung des Gehörgangs. Unversorgt kann die Entzündung zu Abszessen führen oder sich auf das Trommelfell ausweiten. Es besteht Ansteckungsgefahr!
Trommelfellverletzung
Ein Riss oder Loch im Trommelfell kann durch einen Schlag aufs Ohr, eine unvorsichtige Reinigung des Gehörgangs oder einen sehr lauten Knall entstehen. Charakteristisch ist ein kurzer, starker Schmerz. Auch Mittelohrentzündungen können das Trommelfell verletzen, nämlich dann, wenn durch Eiter- und Sekretansammlungen hoher Druck entsteht.
Klarheit schafft eine Ohrenspiegelung beim HNO-Arzt. Die Verletzung heilt in diesem Fall innerhalb von vier Wochen von alleine ab. Währenddessen sollte das Ohr unbedingt trocken und sauber gehalten werden. Nur bei grösseren Schäden muss chirurgisch eingegriffen werden. Dabei werden die fehlenden Trommelfellteile durch körpereigenes Gewebe ersetzt.
Juckreiz im Ohr
Neben der bakteriellen Gehörgangentzündung können Schuppenflechte und Neurodermitis die Haut im Ohr austrocknen und Juckreiz auslösen. Möglich ist auch eine allergische Reaktion auf Ohrschmuck, Shampoos oder Haarsprays oder schlicht und einfach ein Stück festsitzendes Ohrenschmalz. Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch ratsam, um die passende Behandlung zu finden.
Paukenerguss
Ein Paukenerguss ist wie eine Flut im Ohr: Es sammelt sich Flüssigkeit in der Paukenhöhle. Sie ist der Hohlraum des Mittelohrs und beginnt direkt hinter dem Trommelfell. Häufig steckt eine Erkältung dahinter. Patienten leiden unter einem ständigen Druckgefühl im Ohr, einer Hörminderung und manchmal unter Schwindel. Eine Ohrenspiegelung beim Facharzt stellt die Diagnose. Meistens ist keine medikamentöse Behandlung erforderlich und der Paukenerguss löst sich nach ein paar Tagen von selbst.
Lagerungsschwindel
Teile des Innenohres sorgen dafür, dass Menschen bei Bewegungen ihr Gleichgewicht halten können. Liegt hier eine Störung vor, kann es zu Schwindel und dadurch zu Zittern und Erbrechen kommen. Eine Diagnose stellen HNO-Ärzte oder Neurologen. Gegen Lagerungsschwindel helfen Übungen, die jeder Betroffene nach einer kurzen Einführung selbst durchführen kann.