Duell der Zahnbürsten

Von Hand oder doch lieber elektrisch – welche putzt besser?

Zahnbürsten

Spoiler

  • Elektrische Zahnbürsten bewegen den Bürstenkopf mechanisch oder per Schall. Der Bürstenkopf muss regelmässig ausgetauscht werden.
  • Je nach Beschaffenheit des Zahnfleischs empfehlen sich weiche, mittelharte oder harte Handzahnbürsten. Hierzu berät der Zahnarzt.
  • Wichtiger als die Wahl der Bürste ist die richtige Putztechnik. Hier gilt vor allem regelmässig und gründlich reinigen.

Zähneputzen nicht vergessen! Doch mit welcher Zahnbürste? Die einen schwören auf die klassische Handzahnbürste, die anderen sind Verfechter modernster Elektrozahnbürsten, die ans Smartphone gekoppelt sind. Beim Zähneputzen scheiden sich die Geister. Doch das ist gar nicht so schlimm: Denn die Art der Bürste wirkt sich nur bedingt auf das Reinigungsergebnis aus. Viel wichtiger ist die richtige Putztechnik.

Elektrische Zahnbürste – mit Schall und Schwingungen gegen Karies

Sie reinigen mechanisch oder mit Schall: Elektrische Zahnbürsten werden immer beliebter. Die modernen Putzhelfer lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Oszillierende Zahnbürsten haben einen runden Bürstenkopf, der mit etwa 70 Schwingungen pro Sekunde rotiert und bei einigen Modellen zusätzlich pulsiert.

Der Kopf der Schallzahnbürste hingegen ähnelt dem der herkömmlichen Handzahnbürste. Er bewegt sich mit circa 250 Schwingungen pro Sekunde hin und her. Die meisten Schallzahnbürsten reinigen allerdings nur indirekt mit Schall: Die Schallwellen bringen den Bürstenkopf lediglich zum Vibrieren.

Einzig Ultraschall-Zahnbürsten funktionieren mit «echtem» Schall, der laut Hersteller auch Beläge an schwer zugänglichen Stellen entfernt. Für die echten Schallzahnbürsten wird jedoch eine spezielle Zahnpasta benötigt. Die Schallwellen bringen die darin enthaltenen Schaumbläschen zum Platzen, die dadurch Bakterien eliminieren.

Modernste Technik

Bei modernen Bürsten schlägt ein eingebauter Sensor Alarm, falls die Bürste zu heftig aufgedrückt wird. So können Schäden am Zahnfleisch verhindert werden. Zusätzlich senden sie Informationen zu Putzdauer und Putzstelle ans Smartphone. Der Benutzer hat so die optimale Kontrolle über seine Reinigungsgewohnheiten.

Gute elektrische Zahnbürsten findest du bereits ab 50 CHF. Schallzahnbürsten mit diversen Programmen und verschiedenen zusätzlichen Ausstattungen können schon mal 240 CHF kosten. Beim Kauf der Bürste solltest du allerdings auch die Kosten der Bürstenköpfe, die regelmässig ausgetauscht werden müssen, einberechnen.

Handzahnbürste

Die klassische Handzahnbürste gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je nach Zahn- und Zahnfleischbeschaffenheit empfehlen sich weiche, mittelharte oder harte Borsten. Weiche Borsten entfernen zwar weniger Zahnbelag, doch sie sind am sanftesten zum Zahnfleisch. Harte können dem Zahnfleisch schaden, putzen jedoch am effektivsten. Am besten fragst du bei deinem nächsten Zahnarztbesuch nach, welche Borstenhärte sich für dich eignet.

Die manuelle Bürste kann dir zwar keine digitalen Messergebnisse liefern, doch ein Smartphonewecker zeigt dir die richtige Putzzeit an und eine Plaque-Färbe-Tablette aus der Apotheke macht dich auf vernachlässigte Stellen im Gebiss aufmerksam. Handzahnbürsten sind schon für wenige Franken erhältlich. Achte allerdings darauf, sie spätestens alle drei Monate zu wechseln.

Die richtige Putztechnik

Egal, ob du dich für eine elektrische Bürste entscheidest oder weiterhin auf Handkraft setzt: Um optimale Ergebnisse zu erzielen, benötigst du die richtige Putztechnik.

  • Von rot nach weiss: Hand- und Schallzahnbürste mit wenig Druck vom Zahnfleischrand weg über den Zahn wischen.
  • Wischverbot: Die oszillierende Bürste sollte hingegen einfach auf dem Zahn ruhen. Nicht wischen!
  • Routine: Immer beim gleichen Zahn anfangen und aufhören. So gehst du sicher, dass du auch alle erwischst.
  • Von allen Seiten: Die Zähne immer auf den Kauflächen und von innen und aussen reinigen.
  • Rechts- und Linkshänder: Rechtshänder tendieren dazu, die rechte Mundhälfte weniger intensiv zu putzen. Bei Linkshänder ist es genau umgekehrt. Achte also darauf, dass du beide Hälften gleich gründlich reinigst.
  • Regelmässig: Du solltest mindestens zwei Mal pro Tag für mindestens drei Minuten Zähne putzen.
  • Achtung Säure: Isst du säurehaltige Lebensmittel – beispielsweise Orangen – solltest du nicht direkt danach die Zähne putzen. Die Reibebewegung und die Säure greifen nämlich den Zahnschmelz an. Putze die Zähne lieber vorher oder warte eine halbe Stunde.

Wer gewinnt?

Eine Studie der Cochrane Kollaboration von 2014 besagt, dass elektrische Zahnbürsten den bakteriellen Zahnbelag – auch Plaque genannt – besser entfernen als die Handzahnbürste, doch ist der Unterschied sehr gering. Eine gründliche Reinigung von Hand führt zu einem ähnlichen Ergebnis.

Eine elf Jahre dauernde Studie der Universität Greifswald hat jedoch ergeben, dass elektrische Bürsten das Fortschreiten von Parodontitis – eine Entzündung des Zahnfleisches, die zu Zahnverlust führen kann – verringert. Ob die elektrischen Helfer auch effektiver vor Karies schützen, konnte hingegen nicht festgestellt werden. Viel wichtiger im Kampf gegen Karies sei vermutlich die Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta.

Benutzer einer elektrischen Zahnbürste sollten sich allerdings bewusst sein, dass sich auch durch die modernste Technik die Putzzeit nicht verringert.

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