Ist das Fleischersatzprodukt wirklich die gesündere Alternative?

So erkennst du, welche Produkte am besten in den Einkaufswagen kommen

Ein Fleischersatzprodukt garniert auf einem grünen Salat.

Spoiler

  • Das Angebot an Fleischersatzprodukten im Supermarkt wächst stetig. Jedoch sind diese nicht zwingend gesünder als Fleisch zu konsumieren.
  • Um Fleisch möglichst ähnlich zu sein, sind viele Verarbeitungsschritte und Zusatzstoffe notwendig, sodass hochverarbeitete Lebensmittel entstehen. Ein gutes Ersatzprodukt sollte eine möglichst kurze Zutatenliste haben.
  • Wer sich ansonsten ausgewogen ernährt, kann sich unbedenklich hin und wieder ein Ersatzprodukt gönnen, es sollte nur kein fester Bestandteil der täglichen Ernährung sein.

Das Angebot in den Supermarktregalen wächst fortwährend und bietet für zahlreiche Fleisch- und Wurstwaren eine Alternative. Diese reichen mal mehr, mal weniger an das Original heran – alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Was sich jedoch völlig unabhängig von persönlichen Präferenzen betrachten lässt, sind die Inhalts- und Nährstoffe. Letztere sind oftmals etwas besser beim Fleischersatzprodukt, da dieses häufig weniger Kalorien enthält, denn vegane Erzeugnisse basieren auf Soja, Erbsen, Weizen oder Lupinen. Bei vegetarischen Produkten ist die Basis meistens Hühnereiweiss, denn das Eiklar bietet eine ähnliche Haptik, sodass sogar das Mundgefühl dem des Fleischverzehrs ähnlich ist.

Wie man ein gutes Fleischersatzprodukt erkennt

Damit ein Fleischersatzprodukt aussieht wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch und sich kaut wie Fleisch, sind eine ganze Menge Zusatzstoffe notwendig. Das bedeutet viel Salz, Fett, Zucker, Geschmacksverstärker und Aromen. Somit gehören Fleischersatzprodukte zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln, welche nicht gut für die Gesundheit sind. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs wird durch diese gesteigert und sie stehen im Zusammenhang mit Multimorbidität, dem Auftreten mehrerer chronischer Krankheiten gleichzeitig.

Eine ganz einfache Faustregel lautet: je kürzer die Zutatenliste, desto besser. Stehen auf der Rückseite nur eine Proteinquelle, Wasser, Salz und Gewürze ohne weitere Zusätze, ist es ein gutes Fleischersatzprodukt. Findest du dort bis zu 20 Inhaltsstoffe, sind vermutlich mehr potenziell ungesunde Zusatzstoffe enthalten. Darüber hinaus kannst du Produkte hinsichtlich der Nährstoffangaben vergleichen wie Kalorienmenge, Protein-, Fett-, Zucker- und Salzgehalt und die Menge an gesättigten Fettsäuren. Hochkalorische Lebensmittel mit vielen gesättigten Fettsäuren bieten keine gute Alternative zu Fleisch. Will man viele Zusatzstoffe meiden, gibt es einen simplen Trick: Bei Bio-Fleischersatzprodukten werden in den meisten Fällen keine Aroma- und Zusatzstoffe verwendet.

Die Dosis machts

Lebst du vegan und hast Lust auf ein Fleischersatzprodukt – kein schlechtes Gewissen, die Dosis macht das Gift. Wie bei allen verarbeiteten Lebensmitteln gilt, dass sie hin und wieder konsumiert wahrscheinlich keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Besteht die Ernährung überwiegend aus frischen Lebensmitteln, die du selbst zubereitest, kannst du dir unbedenklich hin und wieder Aufschnitt, vegane Nuggets oder Schnitzel gönnen.

Für die Gesundheit nicht besser, für die Umwelt aber schon

Auch wenn Fleischersatzprodukte aufgrund ihrer Zutaten und vielen Verarbeitungsschritte nicht gesünder sind, so ist ihr Konsum dennoch deutlich umweltfreundlicher und nachhaltiger. Bei der Herstellung eines pflanzenbasierten Fleischersatzprodukts werden pro Kilogramm 2,8 Kilogramm Treibhausgase ausgestossen, bei Schweinefleisch 4,1 Kilogramm und bei Rindfleisch satte 30,5 Kilogramm. Darüber hinaus werden für die Fleischproduktion siebenmal mehr Flächen in der Landwirtschaft benötigt als für den Anbau zur pflanzlichen Produktion.

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