Spoiler
- Hodenkrebs tritt vor allem bei jungen Männern auf. Er entsteht meist im Hoden, seltener am Nebenhoden oder in den Leisten.
- Der Tumor ist als Verhärtung ertastbar. Oft verursacht er ausserdem Schmerzen im Hoden.
- Bildgebende Verfahren und ein Bluttest sichern die Diagnose ab. Die Prognose bei einer operativen Entfernung ist sehr gut.
Die Früherkennung von Hodenkrebs ist wichtig, um die Behandlung der Tumorerkrankung möglichst zeitig aufnehmen zu können. Besonders junge Männer sollten das Thema ernst nehmen, denn Hodenkrebs tritt vor allem bei ihnen auf. Auch wenn nur wenige hundert Fälle pro Jahr in der Schweiz diagnostiziert werden, so ist Hodenkrebs dennoch die häufigste Tumorerkrankung bei Männern zwischen 20 und 30 Jahren.
Risikofaktoren für Hodenkrebs
Weshalb gesunde Zellen im Hoden überhaupt zu einem Tumor mutieren, ist unbekannt. Umso sicherer lassen sich die Risikofaktoren benennen. «Hodenkrebs tritt familiär gehäuft auf», erklärt Dr. Christian Fankhauser. «Er hat also eine genetische Komponente.» Andere Risikofaktoren, die Hodenkrebs begünstigen können, sind ein Hodenhochstand in der Kindheit und Infertilität.
Früherkennung von Hodenkrebs: erste Anzeichen
Der Tumor entwickelt sich meist direkt im Hoden, seltener daneben oder in den Leisten. Typische Anzeichen sind Schmerzen in der betroffenen Region und eine spürbare Verhärtung. Um diese möglichst früh zu erkennen, sollten die Hoden regelmässig abgetastet werden, beispielsweise beim Duschen.
«Teilweise kommt es auch zu einer Entzündung der Nebenhoden», so der Urologe. «Diese kann sich in Problemen beim Wasserlassen und Blut im Urin äussern. Eine Entzündungsreaktion ist aber nicht typisch für den Hodenkrebs und tritt nur selten auf.»
Ansprechpartner zur Früherkennung von Hodenkrebs
Bei einem Verdacht auf Hodenkrebs sollte der Hausarzt oder ein Urologe aufgesucht werden. Mit einem bildgebenden Verfahren (Ultraschall) wird die Früherkennung von Hodenkrebs abgesichert. Zusätzlich lassen sich in einer Blutprobe spezielle Marker als Hinweise auf die Tumorerkrankung ausmachen.
«Wenn der Hausarzt nur wenig Erfahrung mit dem Beschallen der Hoden hat, wird er direkt an einen Urologen überweisen», meint Dr. Fankhauser. «Wichtig ist, nicht allzu viel Wartezeit verstreichen zu lassen. Ein Termin in ein paar Tagen oder Wochen ist okay, aber Monate sollten nicht vergehen.» Der Experte rät nicht nur dazu, notfalls bei mehreren Fachärzten nach einem zeitnahen Termin anzufragen. Er appelliert auch an die betroffenen Männer, die Diagnose nicht auf die lange Bank zu schieben, auch wenn das Thema vielleicht unangenehm erscheinen mag.
Behandlung von Hodenkrebs
Liegt tatsächlich Hodenkrebs vor, wird der befallene Hoden operativ entfernt. In den meisten Spitälern wird das Organ vollständig entnommen. Einige Krankenhäuser bieten alternativ eine Schnellschnittuntersuchung an. Dabei wird eine Gewebeprobe gewonnen und ad hoc untersucht. Mit dem aktuellen Befund zur Grösse und Aggressivität des Tumors kann während der Operation entschieden werden, ob Teile des Hodens erhalten bleiben können.
«Die Prognose für diese Krebsart ist sehr gut», weiss Dr. Fankhauser. Das gilt nicht nur bei einer Früherkennung von Hodenkrebs. «Auch im fortgeschrittenen Stadium, wenn der Krebs bereits Ableger gebildet hat, liegt die Heilungsrate bei 95 Prozent.»