Das sind Anzeichen einer Salmonellen-Infektion

Unerwünschte Gäste in kulinarischen Leckereien

Anzeichen Salmonellen_Tiramisu in einer Glasschüssel

Spoiler

  • Salmonellen sind Bakterien, die über kontaminierte Speisen in den Magen-Darm-Trakt gelangen und dort Entzündungen auslösen können.
  • Typische Anzeichen einer Salmonellen-Infektion sind Erbrechen, Durchfall, Bauch- und Kopfschmerzen sowie allgemeines Unwohlsein und leichtes Fieber.
  • Eine Ansteckung mit Salmonellen ist in der Regel harmlos und schnell überstanden. Für Säuglinge, ältere Menschen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem kann sie jedoch gefährlich werden.
  • Die Bakterien können in die Blutbahn gelangen und andere Organe befallen.

Tiramisu ist nicht nur ein Klassiker der italienischen Dessertküche, sondern auch eine typische Ursache einer Salmonellen-Infektion. Genauso wie andere Speisen mit rohen Eiern, etwa Mousse au Chocolat, Eiscreme, Salatsauce oder Mayonnaise. Die Bakterien siedeln sich ebenso gerne in rohem oder nicht ausreichend gegartem Fleisch an. Vorsicht ist deshalb bei Hackfleisch, Tartar oder Poulet sowie bei Rohwurstwaren, beispielsweise Salami, geboten. Die Erreger können jedoch auch an frischem Gemüse, Sprossen, Melonen oder Salat haften. Durch die kontaminierten Lebensmittel gelangen die Bakterien in die Körper und den Darmtrakt, wo sie eine Magen-Darm-Entzündung, die Salmonellose, verursachen. Die ersten Anzeichen einer Salmonellen-Infektion treten in der Regel erst nach 12 bis 36 Stunden auf.

Typische Anzeichen einer Ansteckung mit Salmonellen

Zu den Anzeichen einer Salmonellen-Infektion gehören:

Je nach Immunabwehr sind die Anzeichen der Salmonellen-Infektion mehr oder weniger stark ausgeprägt. In schweren Fällen können sich die Erreger in der Blutbahn ausbreiten und auf weitere Organe übergreifen. Mögliche Komplikationen in diesem Fall sind Entzündungen der Gelenke, der Hirnhaut, der Gallenblase oder der Herzklappen. Auch eine Blutvergiftung ist möglich.

Wenn Salmonellen gefährlich werden

Eine Infektion mit Salmonellen verläuft in der Regel harmlos und ist nach wenigen Tagen vorüber. Bei Säuglingen, Kleinkindern, Senioren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann die Infektion jedoch gefährlich werden. Besonders der Flüssigkeitsverlust, ausgelöst durch den heftigen Durchfall, kann bei der Risikogruppe zu Komplikationen wie beispielsweise einem Kreislaufkollaps oder Nierenversagen führen.

Tritt die Salmonellose in der Schwangerschaft auf, besteht ein Risiko für eine Frühgeburt.

Achtung, Ansteckungsgefahr!

Mit Salmonellen infizierte Personen sind selbst ansteckend, und zwar auch dann noch, wenn ihre Symptome bereits abgeklungen sind. In der Schweiz ist eine Infektion mit Salmonellen deshalb meldepflichtig.

Bis alle Bakterien ausgeschieden sind, dauert es bei Erwachsenen zirka einen Monat. Bei schweren Verläufen kann sogar über ein halbes Jahr vergehen.

In dieser Zeit können Betroffene ein Risiko für Gesunde darstellen. Nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung von Speisen sollten sich Infizierte immer gründlich die Hände waschen, damit es nicht zu einer Schmierinfektion kommt, also dem Kontakt mit ausgeschiedenen Bakterien. In bestimmten Fällen dürfen Personen, die in Schulen, Kindergärten oder in Lebensmittelbetrieben angestellt sind, bereits bei den ersten Anzeichen einer Salmonellen-Infektion nicht mehr arbeiten. Anhand einer Stuhlprobe kann sichergestellt werden, dass sich keine Bakterien mehr im Magen-Darm-Trakt befinden.

Behandlung einer Salmonellen-Infektion

Die typischen Symptome sollten bei ansonsten gesunden Menschen nach wenigen Tagen wieder abklingen und folgenlos ausheilen. Da durch das häufige Erbrechen und den mitunter starken Durchfall viel Flüssigkeit und Elektrolyte ausgeschieden werden, ist es wichtig, viel zu trinken: am besten Wasser oder ungesüssten Tee. Der Elektrolytverlust kann durch spezielle Trinklösungen wieder ausgeglichen werden. Diese findest du in Apotheken. Du kannst die Lösung jedoch auch mit einfachen Zutaten selbst zubereiten. Für die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Trinklösung benötigst du:

  • 4 Teelöffel weissen Haushaltszucker
  • ¾ Teelöffel normales Kochsalz
  • 1 Tasse Orangensaft
  • 1 Liter sauberes Trinkwasser

Magst du keinen Orangensaft oder hast du keinen zu Hause, kannst du zu der Lösung zwei Bananen essen.

Bei Durchfallerkrankungen sollte die Trinkmenge zirka 40 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht innerhalb von 24 Stunden betragen. Das heisst, dass eine 75 Kilogramm schwere Person rund drei Liter Elektrolytlösung pro Tag trinken sollte.

Betroffene sollten sich möglichst magenschonend ernähren. Auch nachdem die Anzeichen der Salmonellen-Infektion abgeklungen sind, wird leicht verdaubare Kost empfohlen, um Magen und Darm zu schonen. Dazu gehören beispielsweise gedämpftes Gemüse (Karotten, Blumenkohl, Kürbis, Brokkoli), Früchte (Äpfel, Bananen) und Getreide (Haferflocken, Nudeln, Reis).

Haben die Bakterien über den Darm hinaus in weiteren Organen zu Entzündungen geführt, ist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich. Bei Risikopatienten sind Antibiotika bereits bei einem milden Verlauf empfehlenswert, um Komplikationen zu vermeiden. Die Einnahme eines Antibiotikums muss jedoch unbedingt mit der Hausärztin oder dem Hausarzt besprochen werden, da die Erreger der Salmonellose zunehmend resistent gegenüber Antibiotika geworden sind.

Salmonellen-Infektion vorbeugen

Du kannst einiges tun, um das Risiko einer Salmonellen-Infektion zu verringern:

  • Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Wurst, Eier und alle Speisen, die rohe Eier enthalten (Cremes, Mayonnaise, Saucen) solltest du immer im Kühlschrank bei einer Temperatur von unter sieben Grad aufbewahren. Die Kühlkette solltest du beim Transport nicht unterbrechen. Mit einer Kühltasche lassen sich leicht verderbliche Speisen sicherer transportieren.
  • Lagere Gemüse separat von Fleisch und Eiern.
  • Salmonellen lieben Temperaturen zwischen 10 und 50 Grad. Die Erreger kannst du nur abtöten, indem du Nahrungsmittel und Speisen bei Temperaturen von über 70 Grad für mindestens zehn Minuten erwärmst. Achte darauf, dass die 70 Grad auch im Inneren der Speisen überschritten werden.
  • Hackfleisch solltest du noch am Einkaufstag verarbeiten.
  • Speisen mit rohen Eiern (Tiramisu, andere Desserts, frische Mayonnaise) solltest du noch an dem Tag essen, an dem du sie hergestellt hast.
  • Salmonellen überleben das Gefrierfach. Beim Auftauen von gefrorenem Wild oder Geflügel enthält das Auftauwasser häufig Erreger. Entsorge es sofort und reinige alle Gegenstände, die damit in Berührung kamen, gründlich mit heissem Wasser und Seife. Wasche danach deine Hände.
    Beim Erhitzen von tiefgekühlten Lebensmitteln solltest du dich ebenfalls an die 70-Grad-Regel halten.
  • Bereite Fleisch und Gemüse oder Salat auf unterschiedlichen Arbeitsunterlagen und Schneidebrettern zu. Verwende unterschiedliche Messer oder spüle sie mit heissem Wasser ab.
  • Instantprodukte, zum Beispiel Pudding oder Tütensuppen, solltest du immer erst kurz vor dem Verzehr zubereiten.
  • Instant-Babynahrung solltest du mit mindestens 70 Grad heissem Wasser anrühren und innerhalb von zwei Stunden verbrauchen.
  • Wasche dir häufig die Hände und tausche Handtücher, Lappen und Schwämme regelmässig aus. Wasche Küchentextilien bei mindestens 60 Grad.
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