Nierenversagen: Wenn unsere Filter streiken

Nierenversagen kann jeden treffen

Kaffeefilter

Spoiler

  • Akutes Nierenversagen ist heilbar, der chronische Verlauf nicht.
  • Eine gesunde Lebensweise hält Nieren fit.
  • Regelmässige Gesundheits-Check-ups sind unverzichtbar für die Früherkennung.

Wie ein Klärwerk Abwasser von Schadstoffen reinigt, filtern die Nieren rund um die Uhr Stoffe aus dem Blut, die der Körper nicht mehr braucht. Damit alles Unnötige oder gar Schädliche den Organismus wieder verlassen kann, produzieren die Nieren Urin. Diese Funktionen sind lebensnotwendig. Versagen die Nieren, wird der Köper vergiftet. Unerkannt und unbehandelt führt ein Nierenversagen zum Tod.

Kein Risiko eingehen – nierenfreundlicher Lebensstil

Wer seine Nieren lange fit halten möchte, sollte auf Tabak und Alkohol möglichst verzichten. Auch Junk-Food enthält einiges, was den Nieren nicht schmeckt: zu viel Salz, Zucker und Fett. Ernste Schäden können auch Schmerzmittel anrichten. Der Konsum sollte daher auf keinen Fall zur Gewohnheit werden. Was den Nieren stattdessen richtig gut tut, ist ausreichend Mineralwasser und regelmässige Bewegung.

Akutes Nierenversagen

Das akute Versagen der Nieren kann jeden treffen und passiert meist innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen. Glücklicherweise stehen die Chancen gut, dass die Nieren sich wieder vollständig erholen. Auslöser sind hauptsächlich andere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Thrombose, Tumorerkrankungen, schwere Infektionen oder eine Blutvergiftung. Auch Unfallfolgen wie hoher Blutverlust oder Verbrennungen können ein Nierenversagen auslösen.

Chronische Niereninsuffizienz

Heimtückischer ist der chronische Funktionsverlust der Nieren: Still und leise werden die Organe nach und nach immer schwächer. Dieser schleichende Prozess verläuft oft über Jahre und ist zunächst beschwerdefrei. Symptome treten meist erst dann auf, wenn die Nieren die Entgiftung des Körpers nicht mehr leisten können. Bei Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und häufigen Nierenbeckenentzündungen sollte das paarige Organ gut im Auge behalten werden: Sie gelten als Hauptursachen der schleichenden Nierenschwäche, die, sobald sie erkannt ist, zwar aufgehalten aber nicht geheilt werden kann.

Nierenversagen: Anzeichen nicht übersehen

Farbloser, heller oder schäumender Urin kann ein Frühzeichen dafür sein, dass mit den Nieren etwas nicht stimmt. Ebenso Wassereinlagerungen im Körper, die sich zum Beispiel durch Druckstellen an Strumpfrändern bemerkbar machen. Auch längere Phasen der Müdigkeit, Schlappheit, Blässe und Unkonzentriertheit können auf ein Problem der Reinigungszentrale unseres Körpers hinweisen: Unbedingt mit dem Hausarzt über einen eventuellen Nierencheck sprechen.

Sowohl akutes Nierenversagen als auch die chronische Schwäche führen unbehandelt zur   Urämie – der Vergiftung des Blutes durch die Stoffe, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden. Alarmsignale sind: unkontrollierbarer Bluthochdruck, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen, ein unregelmässiger Herzschlag, Benommenheit, Krämpfe und Koma.

Behandlung und Therapie

Das akute Nierenversagen ist lebensbedrohlich und wird zumeist intensivmedizinisch behandelt. Neben den auslösenden Erkrankungen werden die Folgen der Funktionsstörung therapiert. Bei der chronischen Variante wird ebenfalls den Verursachern zu Leibe gerückt. Ausser Medikamenten spielt hier die Veränderungen der Lebensgewohnheiten eine grosse Rolle: Diabetesgerechte Ernährung, Gewichtskontrolle und Bewegung. Versagen trotz Behandlung beide Nieren vollständig, bleibt nur noch die Dialyse-Therapie oder eine Organtransplantation.

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