Blasenentzündung behandeln: So funktioniert’s

So lässt sich eine Blasenentzündung behandeln

Spoiler

  • Eine Blasenentzündung tritt auf, wenn sich Bakterien in der Blasenwand einnisten. Durch ihre kurze Harnröhre sind Frauen häufiger als Männer betroffen.
  • Viel trinken und eine gründliche, aber sensible Intimpflege helfen, eine Blasenentzündung vorzubeugen.
  • Viele Hausmittel helfen, die Entzündung zu behandeln. Bei schweren Fällen helfen Antibiotika.

Die Blasenentzündung ist die häufigste Entzündungskrankheit bei Frauen. Bei Schmerzen, Blut im Urin oder Fieber muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, denn im schlimmsten Fall kann die Entzündung in die Nieren aufsteigen, und es kommt zu einer Nierenbeckenentzündung, einer ernst zu nehmenden Erkrankung. Mit Hausmitteln lässt sich eine leichte Blasenentzündung behandeln.

Was sind die Ursachen für Blasenentzündungen?

Es sind in erster Linie Bakterien, selten auch Viren oder Pilze, die über die Harnröhre in die Blase wandern, sich in der Blasenwand einnisten und die Entzündung verursachen. Meist kommen die Erreger aus dem Darm und der Scheide und gelangen aufgrund der Nähe leicht in die Harnröhre, die bei Frauen mit nur drei bis vier Zentimeter Länge sehr kurz ist. Normalerweise verhindert das saure Milieu einer intakten Scheidenflora, dass sich Krankheitserreger ansiedeln und vermehren. Bei vielen Frauen funktioniert dieser Schutz jedoch nicht mehr zuverlässig.

Blasenentzündung behandeln: zuerst Vorsorge

Prinzipiell gilt: Täglich mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit trinken, ist die beste Vorbeugung. So werden eventuell aufgestiegene Bakterien rasch wieder aus der Blase ausgespült.

Sehr empfehlenswert ist Preiselbeersaft, denn Preiselbeeren enthalten Substanzen, die die Blasenwand glätten und dadurch das Anhaften der Bakterien verhindern.

Hygiene ist wichtig – aber nicht übertreiben

Das lernt jedes kleine Mädchen: nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten reinigen. «Eine sorgfältige Intimpflege mit ph-neutralen, rückfettenden Medizinalseifen ist wichtig, aber weniger ist mehr – nicht zu oft waschen. Von Vaginalspülungen, Intimsprays sowie Intimtüchlein rate ich ab», so Marlies von Siebenthal. «Diese können die empfindliche Vaginalhaut irritieren, austrocknen und das gesunde Scheidenmilieu zerstören. Strings, Slips und enge Hosen können den Scheidenbereich zusätzlich reizen. Es kann zu feinen Verletzungen der Scheidenhaut kommen, in denen sich die Bakterien verstärkt vermehren. Nach dem Waschen sollte daher die Scheidenhaut mit einer Creme, zum Beispiel Melkfett, gepflegt wird.»

Besondere Vorsicht

Bei sexuell aktiven Frauen ist die Gefahr einer Blasenentzündung erhöht. Auch hier gilt: zur Vorbeugung regelmässig viel trinken, eventuell ein Gleitgel verwenden und nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren.

Nach der Menopause sind Frauen zehnmal häufiger von Harnwegsinfektionen betroffen als davor, und bei jüngeren Frauen können hormonelle Verhütungsmethoden zu einem erhöhten Infektrisiko führen – in diesen Fällen ist eine lokale Anwendung von östrogenhaltigen Cremes hilfreich.

So lässt sich Blasenentzündung behandeln

Es helfen bei einer leichten Blasenentzündung Hausmittel oft. Das heisst: sehr viel trinken und Wärme! Empfohlen werden Preiselbeersaft sowie Blasentees oder pflanzliche Arzneimittel. Bärentraubenblätter (kurzzeitig und nicht während der Schwangerschaft), Birkenblätter, Heidelbeerblätter und Goldrutenkraut wirken antibakteriell und harntreibend.

Die Senföle im Meerrettich haben ebenfalls eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung – zur Vorbeugung können täglich zwei Teelöffel frisch geriebener Meerrettich eingenommen werden. In Kombination mit Kapuzinerkresse verstärkt sich dieser Effekt.

Wärme entspannt die Muskulatur der Blase und lindert die Schmerzen. Eine Wärmflasche, warme Sitzbäder oder feuchtwarme Umschläge sind eine wahre Wohltat.

Wenn jedoch nach drei Tagen noch keine Besserung eintritt oder die Schmerzen stärker werden, ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. Der Urin wird untersucht, und meist ist dann eine einmalige oder mehrtägige Antibiotikagabe ausreichend.

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