Schwangerschaft: Verlauf, Vorsorge, Wochenbett

Wir sind schwanger! Das kommt jetzt auf die werdende Mutter zu

Schwangere Frau

Spoiler

  • Die Schwangerschaft verläuft in drei Phasen. Gegen Beschwerden helfen oft einfache Hausmittel.
  • Voruntersuchungen sichern die Gesundheit des ungeborenen Kindes ab. Auch die Mutter sollte sich regelmässig untersuchen lassen.
  • Eine Hebamme berät und beantwortet Fragen rund um die Schwangerschaft, die Geburt und die Stillzeit.

Eine Schwangerschaft ist ein gesunder, natürlicher Vorgang. «Schwanger sein ist keine Krankheit», präzisiert Barbara Stocker, Präsidentin des Schweizerischen Hebammenverbandes.

Schwangerschaft in drei Phasen mit Beschwerden

Die Schwangerschaft wird in drei Phasen unterteilt: Umgangssprachlich spricht man von der Angewöhnungsphase, der Etablierungs- und Wohlfühlphase sowie von der Abschiedsphase. «Viele Frauen freuen sich über den positiven Schwangerschaftstest. Doch Schwangere leiden in den ersten drei Monaten häufig unter Müdigkeit, Übelkeit, schweren Beinen, spannenden Brüsten und manchmal treten Ängste auf», weiss Barbara Stocker. «Danach verflüchtigen sich viele Unpässlichkeiten. Die Energie kehrt zurück und die Frauen und ihre Partner beginnen zu planen, sich zu organisieren und sich auf das Baby zu freuen.»

Im letzten Drittel der Schwangerschaft nehmen die Beschwerden wieder zu. In dieser Phase gilt es, von der Schwangerschaft Abschied zu nehmen. Viele Frauen schlafen weniger gut, müssen öfter nachts auf die Toilette, leiden unter Sodbrennen und der grosse Bauch macht ebenfalls zu schaffen.

Kleine Kniffe, grosse Wirkung

Gegen viele Beschwerden hilft eine gesunde Ernährung mit Gemüse, Salaten und Früchten; gegen saures Aufstossen hilft oft Milch. Besser als zwei oder drei grosse Mahlzeiten sind mehrere kleine. Bei Übelkeit hat sich auch Akupunktur bewährt. Stützstrümpfe sind effizient bei Venenproblemen. Schwimmen, Walken, Velofahren oder Spaziergänge sind optimale Sportarten.

Grundsätzlich gilt: «Schwangere sollten weder rauchen noch Alkohol trinken. Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von selbstgekauften Medikamenten», empfiehlt Stocker.

Während das Kind im Bauch heranwächst, verändert sich der Körper. Gegen Dehnungsstreifen am Bauch empfiehlt Stocker eine tägliche sanfte Massage. «Wer sich Zeit nimmt, tut sich und seinem Baby viel Gutes.»

Wichtige Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

In der Schweiz werden aus der Grundversicherung sieben Schwangerschaftskontrollen und zwei Ultraschall-Kontrollen bezahlt. Zusätzliche Untersuchungen bei Risikoschwangerschaften sind ebenfalls gedeckt. Die Routineuntersuchungen beinhalten unter anderem das Abtasten des Bauches zur Lage- und Wachstumskontrolle des Kindes, das Abhören der kindlichen Herztöne sowie Blutdruck- und Gewichtskontrollen. Hinzu kommen Urintests und Blutwertkontrollen. Erhöhte Blutzuckerwerte sind ein Hinweis auf Schwangerschaftsdiabetes. Durch die Tests können auch andere Krankheiten in der Schwangerschaft frühzeitig erkannt werden.

Die Pränataldiagnostik wird nach eingehender Aufklärung von dem Arzt durchgeführt. Dazu zählen die Ultraschalluntersuchungen, das sogenannte Organscreening ungefähr in der 12. und 22. Schwangerschaftswoche sowie diverse Blut- und Fruchtwasseruntersuchungen, die Aufschluss über genetische Veränderungen wie etwa Trisomie 21 geben. «Werdende Eltern sollten sich vor den Untersuchen überlegen, ob sie diese wünschen und wie sie mit den Resultaten umgehen wollen», gibt die erfahrene Hebamme zu bedenken. Denn Testresultate und Verdachtsdiagnosen können sehr belastend sein.

Egal ob Heim- oder Spitalgeburt: «Gleich nach der Geburt ist der Erstkontakt zwischen Mutter und Baby wichtig», weiss Stocker. «Hautkontakt beruhigt das Kind und baut eine starke, innige Bindung auf.»

Nach der Schwangerschaft kommt das Wochenbett

Nach der Geburt beginnt die Zeit des Wochenbetts. In dieser sechs bis acht Wochen dauernden Phase, begleitet und überwacht von der Hebamme, beginnen die kontrollierten Rückbildungsprozesse des Körpers. Ebenso verheilen die Geburtswunden und die Milchbildung setzt ein. In Gang kommen ebenso die psychischen Anpassungsprozesse. Die Hebamme ist vor, während und nach der Geburt eine ganz wichtige Stütze für die Frau und für die Familie.

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