Spoiler
- Ist die stabilisierende, polsternde und formgebende Funktion des Bindegewebes gestört oder die Fettschicht stark ausgeprägt, kann sich Cellulite bilden.
- 90 Prozent der von Cellulite Betroffenen sind Frauen. Das liegt hauptsächlich an der Struktur des weiblichen Gewebes, das sich von dem des Mannes unterscheidet.
- Die Dellen sind in aller Regel nicht gesundheitsgefährdend, allerdings schwierig therapeutisch anzugehen.
«Es polstert und schützt uns nicht nur, das Bindegewebe prägt auch die Stabilität und Form unseres Körpers», erklärt Dr. med. Susanne Kristof, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie bei Rappjderm einen wesentlichen Teil der vielen Aufgaben des Bindegewebes. So nützlich es ist: In ihm stecken auch die grössten Cellulite-Ursachen.
Keine Gleichberechtigung bei Cellulite-Ursachen
Warum das Gewebe zwischen Fett- und oberer Hautschicht auch dafür verantwortlich ist, dass sich Cellulite ausprägt, weiss die Expertin: «Von allen Betroffenen sind 90 Prozent Frauen. Das liegt zum einen daran, dass das Unterhautfettgewebe bei Frauen ausgeprägter ist als bei Männern. Und zum anderen verlaufen die Kollagenfasern im Unterhautfettgewebe bei der Frau parallel zueinander, wodurch sich die Fettzellen zwischen den Kollagenfasern vorwölben, das sogenannte Matratzenphänomen.»
Je mehr Fettzellen vorhanden sind, desto ausgeprägter werden diese Wölbungen an der Hautoberfläche sichtbar. «Im Gegensatz dazu verhindern beim Mann die netzartigen Fasern ein Durchdrücken des Fettgewebes. Zudem wird Cellulite auch durch das weibliche Hormon Östrogen und die damit verbundene Fettverteilung bedingt», so Dr. Kristof. Weibliche Hormone und Fettzellen zählen somit zu den hauptsächlichen Cellulite-Ursachen.
Drei Stufen der Cellulite
Die Gewebeschwäche entwickelt sich in unterschiedlichen Stufen: Im ersten Stadium werden die Dellen nur beim Zusammendrücken der Haut zwischen zwei Fingern sichtbar. Im zweiten sieht man die Cellulite bereits bei Muskelkontraktion und bei Stufe drei ist sie auch ohne Anspannung zu erkennen.
Kein medizinisches Problem
«In erster Linie ist die Bindegewebsschwäche ein ästhetisches Problem und kein Krankheitsbild», so die Dermatologin. Wer die Hautunebenheiten dennoch loswerden möchte, setzt am besten bei der Fettreduktion an: «Je dicker die Fettschicht und je aufgeblähter die Zellen, umso stärker werden die Wölbungen sichtbar. Versteht man die Ursachen der Cellulite, wird auch klar, dass extern aufgetragene Cremes leider kaum einen Effekt haben», meint Dr. Kristof.
Es gibt inzwischen moderne minimal invasive chirurgische Massnahmen, die Cellulite nachweisslich deutlich verbessern können. Um sie nachhaltig zu bekämpfen, geht jedoch an Sport, bewusster Ernährung und einem gesunden Lebensstil kein Weg vorbei.
So bleibt die Haut eine glatte Sache
Auf dem Teller
Weniger Fettgewebe heisst auch, dass weniger durch die Kollagenfasern drückt. Gemüse, gesunde Fette und Eiweisse halten die Balance.
Aus dem Haus
Bewegung hilft beim Abnehmen, klar. Sie regt aber auch die Durchblutung und den Stoffwechsel der Haut an, die so schneller regeneriert und elastischer bleibt.
Ab von Lastern
Alkohol und Nikotin fördert die Erschlaffung der Haut und hemmt den Zellstoffwechsel. Die Folge: Das Bindegewebe ist geschwächt und Cellulite deutlicher sichtbar.