Spoiler
- Das männliche Reproduktions-System ist sensibel und anfällig für Störungen.
- Hitze, Umweltgifte und falsche Ernährung können Spermien ebenso schaden wie Alkohol oder Drogen.
- Enge Kleidung, Druck und Hitze im Genitalbereich verringern die Samenqualität.
«Emma Cannon kriegt jede Frau schwanger.» Diese provokante Aussage taucht in britischen Medien wieder und wieder auf – und machte Emma Cannon zu Englands bekanntester wie beliebtester Fruchtbarkeits-Expertin. In ihrer Londoner Praxis behandelt und berät sie auch Männer mit Kinderwunsch zu ihrer Fruchtbarkeit. Dabei spielen für sie neben dem Körper auch die Psyche und der Lifestyle eine wichtige Rolle.
Hier ihre fünf wichtigsten Tipps, um die Fruchtbarkeit von Männern zu steigern.
1. Cool bleiben – wo es drauf ankommt!
Hitze lässt die Spermien schmoren. Deshalb hat Mutter Natur die Hoden auch fernab vom warmen Körperkern platziert: Der Hodensack hängt aussen, um die Samen kühl zu halten. In der freien Wildbahn würde er bei jedem Schritt auch noch ein bisschen schaukeln und sich so selbst Frischluft verschaffen.
Im Alltag geht es dort unten allerdings oft heiss her: Der Laptop auf dem Schoss, die enge Sportkleidung, der Saunabesuch, die Sitzheizung im Auto und das Entspannungsbad – All das ist absolut tödlich für die kleinen Schwimmer. Schon beim normalen Sitzen kann sich zwischen den Schenkeln genug Hitze aufstauen, um die Fruchtbarkeit zu minimieren.
Wer seine optimale Fruchtbarkeit erhalten will, sollte also darauf achten, dass die beiden Jungs nicht heisslaufen. Im Klartext: weite Unterhosen, kurze Bäder, nur mässige Wärmezufuhr und immer mal für Durchzug sorgen. Daheim auch mal die Hose wegzulassen, ist durchaus förderlich.
2. Natürlich bleiben – für die Fruchtbarkeit!
Umweltgifte wie etwa in Gebieten mit starker Luftverschmutzung – und dazu gehört schon mancher innerstädtische Strassenzug – senken die Furchtbarkeit. Auch Weichmacher und Chemikalien, die in vielen Produkten des Alltags enthalten sind, schwächen die Potenz.
Ganz schlecht: Die Substanz Bisphenol A (BPA), die häufig in Plastik oder Lebensmittelverpackungen vorkommt, steht im Verdacht, sowohl der Spermienqualität als auch den sexuellen Funktionen des Mannes zu schaden.
Bleibt der Kinderwunsch unerfüllt, sollten belastete Haushaltsprodukte durch schonendere Alternativen ersetzt werden. Heisst also: Weg mit Plastik und Pappe, her mit Glas und Keramik. Besonders bei der Lebensmittelverpackung, bei Kleidung und beim Waschmittel lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Zu denen informieren Gynäkologen, Verbraucherschützer und einschlägige Verbände.
3. Aktiv bleiben – und zwar täglich!
Paare, die ein Kind bekommen möchten, sollten natürlich Sex haben – und zwar nicht nur rund um den Tag des Eisprungs. Zum einen steigert regelmässiger Sex die Qualität der Spermien, zum anderen überleben die kleinen Gentransporter bis zu vier Tage ausserhalb der Hoden. Auf die gereifte Eizelle könnten also schon ein paar hartnäckige Befruchter mehr warten, als jene, die am Tag der Tage losgeschickt werden.
Zusätzlicher Bonus: Wer auch an den unfruchtbaren Tagen Sex hat, nimmt enorm viel Druck aus der ganzen Geschichte. Dann bleibt Sex eine tolle Sache und verkommt nicht zu einer verkopften Terminangelegenheit mit hohem Erwartungsdruck. Denn auch das kann auf die Eier … ups … Nerven gehen.
4. Healthy bleiben – Lifestyle für die Fruchtbarkeit!
Klar, die richtige Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung halten gesund und fördern die Spermienqualität – schon tausendmal gelesen. Aber da geht noch viel mehr: Mit den richtigen Lebensmitteln lassen sich sogar bestimmte Defizite der kleinen Schwimmer beheben und so die Fruchtbarkeit steigern.
Sind die Spermienköpfe nicht so ganz stromlinienförmig, verhilft ihnen Omega-3-Fettsäure zur richtigen Figur. Also: Fisch, Nüsse und Chia-Samen auf den Speiseplan!
Paddeln die Schwimmer nur so lahm herum, bringt ihnen Folsäure das Kraulen bei. Sie ist besonders in grünem Blattgemüse, Brokkoli und Spinat enthalten.
Ein Spermiogramm zeigt, wie es um die Spermien im Einzelfall steht, wo die Defizite und wo die Stärken liegen. Grundsätzlich gut für eine ideale Spermienqualität: Linsen, Kürbiskerne, Hühnchen, Karotten, Avocados, getrocknete Aprikosen und kaltgepresste Öle.
5. Sauber bleiben – ohne zusätzliche Belastungen!
Klar, ein Glas Wein sorgt für gute Stimmung. Und ein Bierchen am Feierabend hilft beim Runterkommen. Allerdings senkt Alkohol die Spermienqualität – und zwar ab dem fünften Drink pro Woche. Wer seine Fruchtbarkeit optimal ausreizen möchte, sollte also lieber nüchtern bleiben.
Tabak ist bekanntermassen der reinste Spermienkiller. Doch nicht nur den Schwimmern setzen Zigarette, Zigarillo und Co. zu. Über den Rauch gelangen Fremdstoffe in den Körper, die sich in den Blutgefässen ablagern. Die Folge: Die Schwellkörper im Penis werden nicht mehr so gut durchblutet, können sich nicht mehr richtig füllen – und schon gibt es ein Erektionsproblem.
Ähnlich sieht es bei Kokain aus. Cannabis hingegen nimmt den Spermien ihren Sportsgeist und lässt sie bewegungsfaul werden. Ein Grund mehr, die Finger von diesen Drogen zu lassen.