Mögliche Ursachen für einen Blähbauch

Von Sprudelwasser über Linsen bis hin zu Bakterien

Ursachen für Blähbauch_Stomach ache, cramps and hands of woman with abdomen pain due to constipation, menstruation or ibs issue. Sick, home and person suffering and holding belly in a house lounge, couch and living room.

Spoiler

  • Lebensmittel wie Bohnen, Linsen oder Brokkoli sind bekannte Ursachen für einen Blähbauch.
  • Viele Frauen leiden vor oder während der Periode an einem unangenehmen Völlegefühl. Das liegt am muskelentspannenden Hormon Progesteron, das in der zweiten Hälfte des Zyklus vermehrt gebildet wird und die Verdauung träge macht.
  • Hinter den Blähungen könnte auch eine Fehlbesiedlung des Dünndarms, ein Reizdarm oder eine Entzündung stecken.

Häufig ist es nur ein kleines Bäuchlein nach dem Essen, vielleicht sitzt die Hose etwas enger. An anderen Tagen ist die Körpermitte prall und fest, schmerzhafte Bauchkrämpfe gesellen sich zum Völlegefühl. Schuld an diesem Phänomen, das in der Fachsprache Meteorismus heisst, ist oft eine übermässige Ansammlung von Gasen und Luft, die die Bauchorgane unangenehm zusammendrücken und sogar zu Atembeschwerden führen können. Die Ursachen für diesen Blähbauch sind vielfältig. Das Völlegefühl löst sich aber in der Regel mit ein paar Tricks in Luft auf.

Lebensmittel als Ursachen für einen Blähbauch

Zu den stark blähenden Lebensmitteln gehören Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, alle Kohlsorten sowie Hülsenfrüchte zum Beispiel Bohnen oder Linsen. Doch genau diese Nahrungsmittel gelten als äusserst gesund, auf sie zu verzichten wäre deshalb der falsche Weg. Blähungen durch Hülsenfrüchte lassen sich durch gründliches Waschen reduzieren, denn in der Konservierungsflüssigkeit von Bohnen aus der Dose oder dem Glas setzen sich viele der Inhaltsstoffe ab, die den Blähbauch verursachen.

Ein weiterer Trick ist das Verwenden von entblähenden Gewürzen und Kräutern. Kümmel, Kreuzkümmel, Ingwer, Fenchelsamen oder Pfefferminze lindern den Effekt von Zwiebeln, Kohl und Linsen.

Tritt der Blähbauch immer nach dem Essen auf, kannst du mithilfe eines Ernährungstagebuchs herausfinden, auf welche Nahrungsmittel du mit Blähungen reagierst. Möglichweise könnte eine Unverträglichkeit, beispielsweise eine Laktose-, Histamin- oder Glutenintoleranz, der Auslöser sein. Gewissheit bringen entsprechende Tests bei der Hausärztin oder beim Hausarzt.

Achte darauf, dass du deine Mahlzeiten langsam und mit Bedacht einnimmst. Denn wer sein Essen hastig hinunterschlingt, oder während des Kauens spricht, transportiert Luft in den Verdauungstrakt, die für ein drückendes Gefühl sorgt. Häufiges Kaugummikauen hat übrigens die gleiche Wirkung.

Kräutertee, etwa mit Minze, Ingwer oder Fenchelsamen, beruhigt den Bauch. Das Trinken von kohlesäurehaltigen Getränken kann hingegen zu einem Blähbauch beitragen, weil dadurch Gas in den Darm gelangt.

Stress schlägt auf die Verdauung

Hinter vielen Magen-Darm-Beschwerden verbirgt sich Stress als Auslöser oder Katalysator. Einerseits achten wir bei Stress häufig nicht mehr auf eine ausgewogene Ernährung oder nehmen uns nicht ausreichend Zeit, um das Essen langsam zu kauen. Andererseits wirken Stresshormone direkt auf das Verdauungssystem: Der Körper ist im Überlebensmodus und vernachlässigt die Verdauung. Die zuständigen Organe werden weniger stark durchblutet, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sind die Folgen.

Sind Ängste oder Stress die Ursachen vom Blähbauch, sind beruhigende und anspannungslösende Strategien gefragt. Dazu zählt, was guttut: Progressive Muskelentspannung, Yoga, Tai-Chi, Sport, Musikhören, kreativ werden, Spazieren, Freunde treffen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Perioden-Bauch

Schuld an dem aufgeblähten Bauch vor oder während der Periode ist das Hormon Progesteron. Es wird in der zweiten Zyklushälfte vermehrt gebildet und sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut einfacher abbaut, indem es muskelentspannend wirkt. Dies hat Auswirkungen auf die Verdauung: Der Magen-Darm-Trakt arbeitet langsamer und es kommt zu Blähungen. Hinzu kommt, dass viele Frauen vor oder während der Periode gerne zu salzigen oder zuckerhaltigen Snacks greifen, die die Blähungen noch verstärken können.

Erste Hilfe gegen Blähbauch

  • Bewegung: Ein Spaziergang nach dem Essen kann den Blähbauch reduzieren.
  • Wärme: Gegen die schmerzenden Krämpfe helfen Wärmepads oder eine Bettflasche.
  • Massage: Streiche mit der flachen rechten Hand im Uhrzeigersinn kreisförmig um den Bauchnabel herum. Dies entspannt die Muskeln und fördert die Darmbewegung. Die Gase können dadurch besser ausgeschieden werden.
  • Tees: Ungezuckerte Kräutertees wie Fenchel, Anis oder Kamille wirken krampflindernd.
  • Yoga: Einige Yogapositionen (Asanas) wirken entblähend. Liege beispielsweise auf den Rücken, zieh deine Knie zum Bauch und umarme sie mit den Armen. Mache ein Doppelkinn, um den Nacken zu längen. Schaukle sanft hin und her. Drehungen oder Twists bringen ebenso Linderung.

Dünndarm-Fehlbesiedlung (SIBO)

Damit die Verdauung funktionieren kann, sind wir auf die Mithilfe von zahlreichen Bakterien angewiesen, das sogenannte Mikrobiom. Die meisten davon leben im Dickdarm. Eine Klappe verhindert, dass Bakterienstämme des Dickdarms in den Dünndarm gelangen. Ist diese Barriere gestört, können Bakterien in den Dünndarm eindringen und diesen überwuchern. Fachleute sprechen von einer «Small intestinal bacterial overgrowth (SIBO)» oder von einer Dünndarm-Fehlbesiedlung. Die fremden Bakterien fermentieren Kohlenhydrate zu Gas, worauf der Dünndarm sehr empfindlich mit Blähungen und Bauchschmerzen reagiert. Die Symptome ähneln denen des Reizdarm-Syndroms.

Erkrankungen des Verdauungstrakts als Ursachen für den Blähbauch

Zu den ernsteren Ursachen für einen ausgeprägten Blähbauch gehören Erkrankungen oder Entzündungen des Verdauungssystems. Dazu zählen:

  • Reizdarm
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulcerosa
  • Reizmagen
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Infektion mit Parasiten
  • Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Störung der Magenentleerung
  • Darmverschluss
  • Tumor

Leidest du häufig unter Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung oder du stellst Blut im Stuhl oder andere Auffälligkeiten fest, solltest du die Beschwerden mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen.

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