Kleinere Wunden versorgen – so funktioniert’s

Der Experte gibt Ratschläge zur Ersten Hilfe

Pflaster an Hand

Spoiler

  • Bei Quetschungen empfiehlt sich ein Sprühverband. Offene Wunden sollten trocken gehalten werden, beispielsweise durch Wundauflagen.
  • Blutungen lassen sich mit einem Druckverband stillen. Später aufgetragene Feuchtigkeitscremes reduzieren das Risiko einer Narbenbildung.
  • Bei starken Schmerzen, weiteren Beschwerden und anhaltenden Blutungen sollte der Arzt aufgesucht werden.

Im Alltag kann es schnell einmal zu Verletzungen kommen. Egal, ob die Finger gequetscht oder die Knie aufgeschlagen werden: Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt, um die Heilung zu unterstützen. Apotheker Francisco Gonçalves weiss genau, wie Wunden richtig zu versorgen sind.

Salbenverband bei Quetschungen

Ein Sprühverband schützt die gereizte Haut. Die Heilung kann auch durch einen Salbenverband unterstützt werden. Wichtig: Sprühverbände sollten nicht verwendet werden, um offene Wunden zu versorgen. In diesem Fall ist eine sterile Wundauflage gefragt. Sie reduziert die Schorfbildung und das Narbenrisiko. Starke Schmerzen könnten auf einen Bänderriss oder Knochenbruch hinweisen.

Die Wunde wird gesäubert und kann, wenn sie eher klein ist, einfach an der Luft trocknen. Grössere Schürfungen sollten mit einer Wundauflage abgedeckt werden, um die Heilung zu fördern. Normalerweise bildet sich eine Kruste, welche die Haut schützt und die Regeneration ermöglich. Juckreiz ist ein gutes Zeichnen, weil er den Heilungsprozess anzeigt. Kratzen sollte trotzdem vermieden werden, damit die Kruste nicht abgerissen und die Haut neu verletzt wird.

Vorsicht bei Blutungen

Die Verletzung wird gereinigt und die Blutung mit einem Druckverband gestoppt. Kleinere Verletzungen ausserhalb des Gesichts lassen sich mit Klammerpflastern verschliessen. Diese sollten erst nach vier bis sechs Tagen entfernt werden.

Lässt die Blutung nicht nach oder ist die Wunde im Gesicht, ist ärztliche Hilfe angeraten. Um Narbenbildung zu vermeiden, helfen Feuchtigkeitscremes sowie spezielle Narbenprodukte aus Allantoin, Heparin und Zwiebelextrakt. Sonnenschutz ist ausserdem empfehlenswert, da zu viel Sonnenlicht die Haut austrocknet und die Narbenbildung dadurch fördert.

Wunden versorgen nach Schnitten

Die offene Hautpartie muss gereinigt, desinfiziert und verschlossen werden. Blutet sie stark, helfen eine sterile Kompresse und ein Druckverband. In diesem Fall kann ein grösseres Blutgefäss verletzt sein. Dann muss der betroffene Körperteil abgebunden werden. Die Wunde muss auch langfristig versorgt werden. Dazu gehört, Pflaster und Verbände regelmässig zu erneuern, vor allem wenn sie schmutzig oder nass geworden sind. Bei tiefen oder breiten Schnitten können weitere Massnahmen durch den Arzt notwendig sein. Möglicherweise muss die Wunde genäht oder geklebt werden. Ein Arzt sollte auch abklären, ob Muskeln, Sehnen oder Nerven verletzt wurden und eine weitere Behandlung erforderlich ist.

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