Fernab der Küche: Wo überall tierische Stoffe drinstecken

Medikamente

71 Millionen Tiere werden jährlich in der Schweiz geschlachtet. In der Küche landet nur ein Drittel davon. Was übrig bleibt – immerhin 240’000 Tonnen – landet nicht im Abfall, sondern in Süsswaren, Badezusätzen und Medikamenten. Körperhygiene und medizinische Versorgung wären auf dem heutigen Niveau ohne tierische Zutaten undenkbar.

Zwar sind etwa 80 Prozent eines Schweins essbar, aber nicht alles davon erfreut den Magen: Köpfe, Füsse und Schwänze der Tiere werden üblicherweise nach China exportiert, wo sie als Delikatessen gelten. Der Rest – Innereien, Blut und Häute – wird als Schlachtnebenprodukt bezeichnet und findet vielseitige Verwendung. Hier zehn Beispiele.

  • Zu Heimtierfutter werden Herz, Blut und Nieren verarbeitet. Auch Fette und Proteinmehl aus Knochen landen im Futternapf.
  • In der Kosmetik spielt Collagen eine wichtige Rolle. Es wird aus Schweineschwarte gewonnen.
  • Kerzen und Seifen bestehen oft aus Darmfett. Fettsäure macht Seifen und Shampoos geschmeidig.
  • Süssigkeiten und Medikamente kommen kaum ohne Gelatine aus, das aus Tierknochen stammt.
  • Hämoglobin aus Schweineblut fungiert in Zigaretten als Schadstofffilter.
  • Aus Schweineknochen wird Glycerin gewonnen, das in der Zahnpasta steckt.
  • In der Möbel- und Kleidungsindustrie finden Tierhäute Verwendung.
  • Aus dem Inhalt von Magen, Darm und Blase wird Biogas und Düngemittel produziert.
  • L-Cystein macht den Brotteig geschmeidiger. Die Aminosäure (E 920) wird aus Schweineborsten gewonnen.
  • Aus dem Darmschleim stammt Heparin, das für Blutverdünner verwendet wird.
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