«Qualifizierte, motivierte und vor allem physisch und psychisch gesunde Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens», so Dr. Dieter Kissling, Leiter des Instituts für Arbeitsmedizin. «Immer mehr Unternehmen setzen daher auf betriebliches Gesundheitsmanagement zur Burnout-Prävention.»
Von der Analyse zum Konzept
Der Experte erklärt, wie Unternehmen vorgehen können, um das gesundheitliche Potenzial ihrer Mitarbeiter zu schützen und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten: Im optimalen Fall wird zuerst eine Ist-Analyse durchgeführt, um den Status quo und die notwendigen Massnahmen zu ermitteln. Dies kann beispielsweise durch eine Befragung der Mitarbeiter und der Führungsebene erfolgen.
Anschliessend wird ein Konzept zur Burnout-Prävention erarbeitet und mit der Geschäftsführung abgestimmt. In der Regel werden die Führungskräfte im Bereich Führungskompetenz in Schulungen und Workshops auf den neuesten Stand gebracht.
Sensibilisierung und wertschätzender Umgang
Ziel ist es, die Personalverantwortlichen für ihre Mitarbeiter zu sensibilisieren, um körperliche und geistige Erkrankungen wie etwa Burnout vorzubeugen. Dabei wird auch die Kommunikation mit Mitarbeitern, die anscheinend gefährdet sind, trainiert.
Wichtig ist daneben auch der wertschätzende Umgang mit den Angestellten, die gesundheitliche Probleme aufweisen: Niemand darf sich stigmatisiert fühlen oder Hemmungen haben, kritische Themen anzusprechen. Weitere Themen der Präventionsschulungen sind ein kompetentes Absenzenmanagement und die Wiedereingliederung, die unbedingt sorgfältig geplant werden muss.
Burnout-Prävention erhält Arbeitskraft
«Aber auch die Mitarbeiter sollten über Risikofaktoren, mögliche Schutzfaktoren, Symptome und vor allem Präventionsmassnahmen informiert werden», erklärt Dr. Kissling. Liegt etwa bereits ein Burnout vor, dann ist es wichtig, dass der betroffene Mitarbeiter dies auch selbst erkennt und die Möglichkeit findet, mit den Vorgesetzten darüber zu reden.
Denn je früher ein Burnout therapiert wird, um so grösser sind die Chancen, dass der Mitarbeiter seinen bisherigen Beruf wieder aufnehmen kann. Dies ist in der Regel bei 80 Prozent aller Fälle möglich.