Atemlos?

Acht Zeichen, die auf COPD hindeuten

Taucher

Spoiler

  • COPD steht für «chronic obstructive pulmonary disease» (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung).
  • Rauchen, Schadstoffe in der Luft, eine unbehandelte chronische Bronchitis und ein Lungenemphysem können Ursachen von COPD sein.
  • Die sogenannten «AHA-Symptome», also Auswurf, Husten und Atemnot, sind nur einige typische Anzeichen für COPD.

Wir atmen ein, atmen aus, um die 20’000-mal am Tag, ohne drüber nachzudenken. Millionen von Lungenbläschen, die gemeinsam eine innere Oberfläche von der Grösse eines Tennisplatzes bilden, versorgen unseren Körper mit Sauerstoff und schleusen Kohlendioxid wieder aus. Tag und Nacht, ungefragt und zuverlässig. Für COPD-Betroffene ist diese Leichtigkeit nicht mehr vorhanden. Das Atmen fällt schwer, Luftnot und Husten stehen an der Tagesordnung. Denn bei COPD sind die Atemwege verengt und dauerhaft zerstört.

Unheilbar, aber auszubremsen

Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung «chronic obstructive pulmonary disease», also chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, ab. COPD ist zwar unheilbar, kann aber – frühzeitig erkannt – gut therapiert werden.

COPD ist im Volksmund auch als «Raucherlunge» bekannt. Tatsächlich sind 80 bis 90 Prozent aller COPD-Betroffenen Raucher oder waren es einmal. Da heutzutage neben den Männern auch immer mehr Frauen zur Zigarette greifen, gehen Experten sogar davon aus, dass die Krankheit bereits 2020 auf Platz drei der häufigsten Todesursachen steht – und somit Verletzungen und Vergiftungen auf Platz vier verdrängt.

Passivrauch und Schadstoffe sind Risiken

Neben dem Rauchen – und dazu zählt auch das Passivrauchen – gibt es weitere Risikofaktoren: So sind Menschen gefährdet, die in der Landwirtschaft oder Industrie arbeiten. Sie sind Staub und Schadstoffen wie Asbest, Chrom oder Arsen meist ungeschützt ausgesetzt. Auch eine unbehandelte chronische Bronchitis, ein Lungenemphysem oder eine erbliche Vorbelastung können COPD verursachen.

Diese acht Fragen helfen dir, dein eigenes Risiko besser einschätzen zu können:

  1. Habe ich beim morgendlichen Husten Auswurf?
  2. Huste ich häufig, auch wenn ich keine Erkältung habe?
  3. Leide ich an Atemnot, besonders bei körperlicher Belastung (z. B. Treppensteigen, schnelleres Gehen)?
  4. Rauche ich oder habe ich geraucht?
  5. Habe ich eine pfeifende Atmung?
  6. Wurde bei mir Asthma diagnostiziert?
  7. Habe ich abgenommen?
  8. Leide ich unter blauen Lippen oder Fingerspitzen?

Hast du mindestens eine dieser Fragen mit «Ja» beantwortet, ist dein COPD-Risiko leicht erhöht und sollte ärztlich überprüft werden.

Die acht wichtigsten Symptome im Überblick

Da sich die Krankheit schleichend entwickelt und Betroffene die ersten Symptome oft nicht als solche wahrnehmen, bleibt COPD meist lange unbemerkt.

Symptome sind:

  • Auswurf: Kranke Bronchien produzieren mehr Schleim als gesunde. Dieser wird durch Husten «ausgeworfen», damit er sich nicht in den Atemwegen festsetzt.
  • Husten: vor allem morgens; wird mit der Zeit hartnäckiger
  • Atemnot: Betroffene sind teilweise auch ohne grosse körperliche Anstrengung weniger belastbar.
  • Raucher: je früher gestoppt wird, desto grösser ist die Chance, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen
  • Geräusche beim Ausatmen: klingen wie ein Pfeifen oder Brummen
  • Asthma-Diagnose: Vorerkrankungen wie Asthma, Bronchitis oder Herzerkrankungen erhöhen das Risiko für eine COPD.
  • Gewichtsverlust: COPD kostet den Körper viel Energie, was Betroffene im fortgeschrittenen Krankheitsstadium Gewicht verlieren lässt.
  • Blaue Lippen oder Fingerspitzen: Bei einer fortgeschrittenen COPD ist der Körper von Betroffenen mit Sauerstoff unterversorgt.

Gut leben trotz COPD

COPD ist nicht zwingend ein Todesurteil. Betroffenen steht heute ein gutes Therapieangebot zur Verfügung. Die Kombination aus Medikamenten, Ernährungsmedizin, Physio- und Sporttherapie sowie Schulungen ermöglichen in vielen Fällen einen guten Lebensstandard.

Das hilft:

  • auf ärztliche Verordnung: Hustenlöser oder -stiller, atemwegserweiternde Medikamente oder – im fortgeschrittenen Stadium – inhalierbare Kortisonpräparate
  • Sauerstofftherapie: kann das Atmen erleichtern
  • Impfungen zur Vorbeugung von Atemwegsinfektionen: Grippe– (jährlich) und Pneumokokken-Schutzimpfung (alle fünf bis sechs Jahre)
  • ausgewogene Ernährung: viel Eiweiss, Kohlenhydrate, Vitamine/Spurenelemente; wenig Fett, Salz
  • physiotherapeutische Atemtherapie: Atem- und Hustentechniken werden erlernt
  • Lungensport: gezielte Bewegungstherapie für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Atemtechnik
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