Grippe: richtiges Auskurieren ist das Wichtigste

Eine Grippe sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden

Frau liegt im Bett und schläft

Spoiler

  • Bei einer Grippe treten die Beschwerden plötzlich auf: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, oft auch Fieber.
  • Die Krankheit muss gut auskuriert werden, damit es nicht zu Komplikationen oder vermeidbaren Übertragungen kommt.

Der Begriff «Grippe» wird schnell verwendet, wenn sich Patienten verschnupft oder unwohl fühlen. Dabei unterscheidet sich die echte Grippe deutlich von einer Erkältung. Während bei einer Erkältung die einzelnen Beschwerden schleichend und in unterschiedlicher Intensität auftreten, stellen sich diese bei einer Grippe gleichzeitig und intensiv ein.

Starke Symptome bei echter Grippe

Wer an einer Grippe erkrankt, misst bei sich Fieber über 38,5 Grad über einen Zeitraum von mehreren Tagen. Begleiterscheinungen wie Halsschmerzen, Husten, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen treten fast immer zusätzlich auf.

Eine Grippe ist hochansteckend und das bereits einige Tage, bevor sich die ersten Symptome bemerkbar machen. «Die Phase, in der man ansteckend ist, dauert nicht bei allen Personen gleich lang», weiss Fabian Egli, Projektleiter des Nationalen Grippeimpftags vom Kollegium für Hausarztmedizin (KHM). «Infizierte Erwachsene sind meist bereits schon am Vortag des Tages, an dem die Symptome erstmals auftreten, ansteckend und bleiben es für drei bis fünf Tage. Kinder können andere schon früher und bis zu zehn Tage nach dem Auftreten der Symptome anstecken.»

5’000 Hospitalisierungen jährlich

Die Grippe ist keine harmlose Viruserkrankung. «Jedes Jahr kommt es in der Schweiz zu 5’000 Hospitalisierungen und 3’000 Todesfällen aufgrund der Grippe», so Egli. Bei Personen über 65 Jahren, Menschen mit chronischen Krankheiten oder einer Immunschwäche kann eine scheinbar harmlose Grippe gefährliche Folgen haben, wie der Fachmann berichtet: «Hirnhautentzündungen, Gehirnentzündungen oder Entzündungen des Herzmuskels treten als Folge einer Grippe zwar selten auf, sind dafür aber umso gravierender.» Egli rät deshalb besonders Risikopatienten zur jährlichen Grippeimpfung.

Auch wenn der Krankheitsverlauf dramatisch sein kann, gibt es im Normalfall keinen Grund zur Panik. «Bei einer Grippe ist nicht immer ein Arztbesuch notwendig», meint Egli. «Nur wenn sich die Symptome verschlimmern oder mehr als eine Woche anhalten, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen.» Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko sollten den Verlauf der Krankheit aufmerksam verfolgen und sich bei Problemen unverzüglich in medizinische Behandlung geben.

Im Ernstfall: Ab ins Bett!

Für Betroffene sind neben der richtigen medikamentösen Behandlung Ruhe und Isolation wichtig. Auch wenn es den Trainingsplan durcheinanderbringt: Von Sport wird dringend abgeraten, weil der Körper dann seine noch vorhandene Energie in die Bewegung anstatt in die Regeneration investiert.

Auch von falschem Ehrgeiz wird gewarnt: Wer krank ist, sollte auch wirklich im Bett bleiben und unnötige Personenkontakte meiden, bis die Grippe auskuriert ist. Andernfalls wird nicht nur die eigene Gesundung gefährdet, Voreilige entwickeln sich auch zu Verbreitern und treiben die Grippesaison nur noch weiter voran.

Grippe und grippaler Infekt

Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine von Viren ausgelöste Infektionskrankheit. Gegen die am häufigsten verbreiteten Influenzaviren kann durch eine Impfung ein vorsorglicher Schutz aufgebaut werden. Da sich die Viren verändern, ist eine jährliche Auffrischung der Impfung notwendig.

Eine Erkältung wird auch als grippaler Infekt bezeichnet. Diese Atemwegserkrankung wird von zahlreichen verschiedenen Viren, gelegentlich auch von Bakterien ausgelöst. Wegen der grossen Zahl an Erregern ist ein Impfschutz nicht möglich.

Als Superinfektion wird die Kombination aus Grippe und Erkältung bezeichnet. Da die Atemwege doppelt belastet sind, kann es hier schnell zu schweren Komplikationen kommen.

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