Spoiler
- Wer eine Sehstörung hat, kann durch die Kombination verschiedener Brillen sein Sehen meist noch verbessern.
- Stundenlang am Rechner? Arbeitsplatzbrillen entspannen die Augen.
- Outdoor-Freak? Sportbrillen schützen vor Schmutz und Blendung.
- Drive-Save-Gläser machen Autofahrten sicherer.
Für Philippe Weder ist klar: Wer immer die gleiche Brille trägt, hat Möglichkeiten sein Sehen gewaltig zu verbessern. Denn das Leben ist zu vielfältig, um es nur durch eine Brille zu sehen. «Vier bis fünf Brillen sind ideal», so der Optiker. Welche Brille für wen wichtig und richtig ist, hängt vom Sehproblem und vom Lifestyle ab. Hier ein Überblick:
Die Arbeitsplatzbrille: Für Computerfreaks und Smartphone-Liebhaber
Neben der Alltagsbrille hält Weder die Arbeitsplatzbrille für wichtig. Denn das lange Fokussieren eines immer gleichen Abstands – der Abstand zum Monitor – ist unnatürlich und belastend für unsere Augen: Sie ermüden und trocknen aus. Digitale Brillengläser sind exakt auf die Distanz zum Monitor ausgerichtet und sorgen dafür, dass wir lange scharf sehen und konzentriert arbeiten können. Auch den Rücken schützt eine Arbeitsplatzbrille. Während normale Brillen oder Lesebrillen am Rechner eine krumme Körperhaltung begünstigen, unterstützt die Arbeitsplatzbrille eine aufrechte Position.
Die Sportbrille: Klare Sicht auf Wasser, Eis und Schnee
«Für Sportarten auf dem Wasser oder in den Bergen empfehle ich eine Brille mit Polarisationsfilter», so Weder. Mit ihr wird man weniger geblendet und sieht schärfer. Die gebogene Fassung von Sportbrillen schützt die Augen zudem vor Staub, Schmutz und aufwirbelnden Steinchen. Wer mit viel Liebe und Aufwand – oft auch finanziellem – seine Brille für jeden Tag ausgesucht hat und vielleicht ein randloses, zartes Modell trägt, ist gut beraten, sich für den Sport ein unempfindlicheres Modell zuzulegen, das Stösse, Stürze und Schweiss besser wegstecken kann. Philippe Weder empfiehlt, Hobbys und Lebensgewohnheiten mit dem Optiker zu besprechen. So kann dieser helfen, die beste Wahl zu treffen.
Die Autofahrbrille: Entspannt und sicher durch den Verkehr
Es muss nicht unbedingt eine separate Brille sein. So genannten «Drive Save»-Gläser kann jeder für seine Alltagsbrille wählen, der viel Auto fährt. «Sie garantieren eine optimale Sicht in die Ferne», erklärt Weder. «Die Gläser stellen sich zudem auf die wechselnden Lichtverhältnisse bei Sonne, Tag, Nacht und Dämmerung ein.» Aber auch Nicht-Brillenträger profitieren von einer Autofahrbrille: Zwei Drittel aller Menschen sehen schlecht bei Dunkelheit, Nässe und beschlagenen Scheiben. Für sie bedeutet eine Autofahrbrille entspanntes und sicheres Fahren.
Die Lesebrille: Ab 40 Jahren ist Weitsichtigkeit ganz normal
Irgendwann ist es einfach soweit – wir sehen in der Nähe nicht mehr scharf, halten Speisekarte und Tageszeitung immer ein Stückchen weiter weg, um die Zeilen entziffern zu können. Eine Lesebrille verschafft Erleichterung. Es gibt Menschen, die prima sehen, aber oft an Kopfschmerzen leiden. Hier kann es sein, dass die Augen sich beim Fixieren nicht richtig ausrichten. So genannte «Entspannungsbrillen» lösen dieses Problem.
Die Alltagsbrille: Wie ein guter Freund
Sie ist die Brille, die du am häufigsten trägst, dein Lieblingsstück. Wer nicht mehrere Brillen haben möchte, stattet diese mit allem aus, was ihm wichtig ist: etwa selbsttönende Gläser oder Drive Safe Gläser. «Als Erst- oder Alltagsbrille wird oft eine Gleitsichtbrille gewählt. Sie korrigiert verschiedene Sehdistanzen», so Weder. Eine Einstärkenbrille hingegen hat über das ganze Glas die gleiche Dioptrienstärke. Sie eignet sich für alle, die entweder kurz- oder weitsichtig sind.
Die Sonnenbrille: Trendsetter und Blendschutz
Ob separate Sonnenbrille oder eine Alltagsbrille mit selbsttönenden Gläsern – auf jeden Fall brauchen die Augen UV-Schutz. Wen Blendung oft stört, schützt sich mit polarisierenden Gläsern vor den Reflexionen. Philippe Weder weiss: Die Sonnenbrillen sind es, die den Trend angeben für Alltagsbrillen. «Im Moment sind runde Formen und grosse Fassungen modern», so der Optiker. Er rät, seine Sehstärke alle ein bis zwei Jahre prüfen zu lassen. Meist machen Gebrauch und Abnutzung nach drei bis vier Jahren eine neue Brille notwendig.