Kürzeres Training bei Frauen effektiver als bei Männern

Mit deutlich weniger Zeitaufwand können Frauen ihre Gesundheit stärken

Training Frauen: Junge Frau im Gym bei einem Sprung beim Workout

Halb so viel Zeit für Fitness, gleicher Effekt

Bei der Analyse, bei der mehr als 400’000 Erwachsene zwischen 27 und 61 Jahren zwischen 1997 und 2019 zu ihrer körperlichen Aktivität befragt wurden, zeigte sich, dass Frauen aus der gleichen Trainingszeit deutlich mehr für ihre Gesundheit herausholen können als Männer. Grundsätzlich konnte die Studie noch einmal bestätigen, dass regelmässige sportliche Aktivitäten das Sterberisiko senken im Vergleich zu Personen, die keinen Sport machen – dabei spielen Geschlecht und Art der Fitness keine Rolle. Jedoch sind Frauen beim Training in dieser Hinsicht einfach effektiver: Weibliche regelmässig Sport treibende Personen hatten ein um 24 Prozent verringertes allgemeines Sterberisiko, männliche 15 Prozent. Bezogen auf Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere tödliche Ereignisse mit Ursache in den Blutgefässen, war das Risiko bei Frauen sogar um 36 Prozent reduziert, bei Männern um 14 Prozent. Den maximalen Vorteil für die Gesundheit erreichten Männer mit fünf Stunden Training pro Woche, Frauen bereits mit 2,5 Stunden. Trainierten sie mehr als diese 2,5 Stunden, konnten sie noch mehr profitieren und mit fünf Stunden ihren maximalen Vorteil erzielen. Beim Muskelaufbau zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Männer mussten für den besten Nutzen dreimal pro Woche Krafttraining machen, bei Frauen reichte eine Sequenz von einem Tag pro Woche. Es lassen sich als Frau also mit weniger Aufwand als von der WHO empfohlen deutliche Vorteile für die Gesundheit erzielen – wenn das keine Motivation zum Sport ist …

Woher kommt die Effizienz beim Training der Frauen?

Als mögliche Ursachen, die das Training der Frauen effizienter machen, nennen die Autoren die bekannten Unterschiede zwischen den Geschlechtern, da sie physiologisch anders auf körperliche Aktivität reagieren, andere Schwellenwerte bei der Bewegungstoleranz und der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit haben. Zudem gäbe es Unterschiede bei den Muskelfasertypen und bei den Funktionen dieser Muskelfasern. Weibliche Personen zeigten in Studien ausserdem eine bessere Gefässleitfähigkeit und Durchblutung sowie mehr Kapillaren (kleine Blutgefässe) an den Skelettmuskeln.

Fun Facts über Frauen und Sport

#1 Schon Platon bestärkte Frauen, Sport zu machen, insbesondere Joggen und Schwertkampf.

#2 Bei der Beurteilung von Frauensport ging es in Europa Ende des 19. Jahrhunderts vor allem um eine korrekte Körperhaltung, die Schönheit, Muskeln und Gesundheit.

#3 Auch Frauen produzieren Testosteron, jedoch 10- bis 20-mal weniger.

#4 Hormone spielen beim Muskelaufbau eine grosse Rolle, daher kann die Einnahme der Antibabypille diesen negativ beeinflussen. Und auch in Sachen Ausdauer spielen Hormone mit, denn es zeigen sich Unterschiede in der Leistungsfähigkeit während der verschiedenen Phasen im Menstruationszyklus.

#5 Im Schnitt haben Frauen 20 kg Muskelmasse weniger als Männer.

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