Spoiler
- Kneipp-Bäder sind Ganz- oder Teilkörperbäder in meist kaltem Wasser.
- Diese Anwendungen regen die Durchblutung an und haben positive Effekte auf die Haut und Abwehr.
- Es gibt verschiedene Varianten, die sich je nach Abhärtung anpassen lassen.
Heute noch eine willkommene Erfrischung, wird das Abtauchen im See bald wieder zur kneippschen Therapie. Wer sich im Winter mit kaltem Wasser fit halten möchte, sollte jetzt dranbleiben. Das kühle Ganzkörperbad stärkt das Immunsystem und regt die Durchblutung der Haut und des Bindegewebes an. Auch dem Kreislauf gibt Kneippen einen Extrakick.
So gehen Kneipp-Bäder ohne Risiko
Die wohl intensivste Variante der Wasseranwendungen nach Sebastian Kneipp ist das ganzkörperliche Eintauchen in kaltes Wasser. Das regt die Zellen und die Durchblutung im ganzen Körper an und härtet dein Empfinden gegenüber Kälte ab – du frierst im Winter weniger schnell. Ein paar Dinge solltest du vor dem ersten Kneipp-Vollbad wissen:
Beim Experten absichern: Wer ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen oder ein schwaches Immunsystem hat, sollte vorsichtig sein und vor dem Bad erst zum Arzt gehen.
Die richtige Temperatur: Der Kältereiz ist entscheidend, denn damit das Kneippen die gewünschten Gesundheitseffekte im Körper hervorruft, muss er dazu angestachelt werden. Das passiert bei einer Wassertemperatur ab etwa 19 Grad – kälter geht natürlich auch.
Dranbleiben: Zum Einstieg reicht ein wöchentliches Kaltbad, einmal täglich ist schon etwas für Profis. Immer gilt: Je kälter das Wasser, desto kürzer das Bad. Fünf Minuten sind meist schon ausreichend, ansonsten droht eine Unterkühlung. Danach den Körper von selbst aufwärmen lassen, das verstärkt den Effekt. Decke und Tee sind erlaubt.
Nach dem Sport: Was Profisportler können, funktioniert auch bei uns. Das kalte Wasser fördert die Regeneration nach dem Training. Körpertemperatur und Puls sollten sich aber vor dem Bad normalisiert haben. Nach der Abkühlung braucht der Körper Ruhe.
Langsam angehen: Gehe Schritt für Schritt ins Wasser und tauche den Kopf nicht ein. So hat dein Herz-Kreislaufsystem Zeit, sich an den Temperaturunterschied zu gewöhnen und du riskierst keinen Schock oder Kreislauf-Kollaps.
Kneippen für zu Hause
Wer nicht gleich alles geben möchte – oder sollte – oder gezielter therapieren will: Bei der Hydrotherapie werden die Arme oder Beine für einige Sekunden, maximal eine Minute, unter kaltem Wasser abgespült. Das geht am besten unter der Dusche oder dem Wasserhahn und eignet sich deshalb gut für den Alltag zu Hause. Tipp: Hier kannst du die Temperatur selbst regulieren. Taste dich ruhig mit wärmerem Wasser an und werde von Mal zu Mal kälter.
Eine andere Variante sind Teilbäder in kaltem Wasser. Dabei werden etwa nur die Arme bis kurz unter die Achseln in eiskaltes Wasser getaucht, bis der Kältereiz erreicht ist. Dann temperieren sie sich selbst zurück auf Körpertemperatur, bevor sie erneut eingetaucht werden. Drei Tauchgänge täglich reichen bereits aus, um den Blutdruck zu senken und den allgemeinen Blutkreislauf zu unterstützen.
Das gleiche lässt sich auch an den Beinen anwenden. Das festigt nicht nur das Bindegewebe und strafft die Haut, es fördert auch die Regeneration nach dem Sport und regt den Venen- und Lymphfluss an. Das kann schwere und geschwollene Beine entlasten.
Schonender mit Wechselanwendungen
Wem die reine Kaltwassertherapie zu radikal ist, der kann sich auch mit der schonenderen Variante etwas Gutes tun: Bei der Wechselanwendung folgen auf die kalten Bäder warme Duschen oder Bäder. Wichtig, damit sich das Herz-Kreislauf-System wieder allmählich an den Temperaturunterschied gewöhnen kann: Von den Füssen zu den Schultern duschen und langsam aufwärmen.