Gestresste Augen schonend beruhigen

So tust du deinen Augen etwas Gutes

Gestresste Augen: zwei Gesichter von Frau und Mann aneinander

Spoiler

  • Stress kann die Sehleistung massiv beeinflussen. Ein Sehverlust führt wiederum zu noch mehr Stress.
  • Stress wirkt sich negativ auf den Augeninnendruck aus. Ein erhöhter Druck ist für die Entstehung von Grünem Star verantwortlich.
  • Ein passend eingestellter Bildschirm, viele Pausen und das Reduzieren von Blaulicht beruhigen die Augen.

Zunächst einmal: Ein Raum, in dem wir uns wohl fühlen, tut auch den Augen gut. Grüne Pflanzen, helle Wände, angenehmes Licht, frische Luft – das ist ein gutes Umfeld für gesunde Augen. Der Flachbildschirm steht quer zum Fenster, der obere Rand befindet sich auf Augenhöhe. Und wenn es dunkel wird? Erhellt ein warmes Licht den Raum gleichmässig. Nichts blendet oder reflektiert. Was aber, wenn wir trotzdem über gestresste Augen klagen?

Gestresste Augen und Sehverlust

Anhaltender Stress kann zu Sehverlusten führen, während schlechtes Sehen wiederum Stress verursacht. Auf diesen Teufelskreis weist eine Studie hin, die im EPMA Journal, dem Journal of Predictive, Preventive and Personalized Medicine, veröffentlicht wurde. Die Augen reagieren auf Stress mit unscharfem Sehen, grauen Feldern im Blickfeld, Trockenheit, zuckenden Lidern oder Kopfschmerzen. Die durch Stress weiten Pupillen lassen mehr Licht eindringen. Der Adrenalinspiegel steigt, erzeugt Augendruck und eine verschwommene Sicht. Kleine Augenmuskeln verkrampfen durch die Anspannung, sodass das Auge auf Nahdistanz eingestellt bleibt. Die Folge von gestressten Augen sind Kopfschmerzen.

 

Eine Träne wiegt ca. 15 mg, 5 Mio. davon weinen wir im Schnitt pro Leben, das sind ca. 70 Liter Tränenflüssigkeit.

 

Nichts einreissen lassen

Beispielhaft für die Wirkung von Stress auf das Auge ist auch die sogenannte Managerkrankheit: Retinopathia Centralis Serosa. Die genaue Ursache ist noch unklar, doch tritt die Krankheit gehäuft bei beruflich gestressten Menschen zwischen 20 und 50 Jahren auf. Forscher halten die überhöhte Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol für einen Auslöser für die plötzliche Sehverschlechterung, das verzerrte Sehen oder das Auftreten von schwarzen Flecken vor den Augen. Bei schweren Verläufen kann es zu Netzhautablösungen und im äussersten Fall zum Verlust der Sehkraft kommen. Das passiert zum Glück nur selten. Bewiesen ist auch, dass gestresste Augen einen höheren Augeninnendruck aufweisen, der seinerseits für die Entstehung des Glaukoms, auch Grüner Star, verantwortlich ist.

 

Nur Menschen weinen aus emotionalen Gründen. Elefanten bekommen aber bei Stress Tränen in den Augen. 

 

Gestresste Augen durch Blaulicht

In welchem Mass künstliches blaues Licht den Augen schadet, wird derzeit noch erforscht. Man weiss, dass der hohe Energiegehalt und die kurze Wellenlänge von blauem Licht negativ auf Stoffwechselprozesse in den Zellen der Netzhaut wirken. Es kommt zu oxidativem Stress für die Augen, was der Sehleistung schaden kann. Als Langzeiteffekt kann eine Makuladegeneration gefördert werden. Das ist eine Schädigung in dem Bereich der Netzhaut, der die Sehschärfe kontrolliert. Stress gehört zum Leben. Wichtig ist, für ein gesundes Mass zu sorgen und entstandenen Stress auch wieder abzubauen. Der Mensch braucht Pausen – die Augen auch.

 

Neugeborene sehen noch nicht scharf, sondern nur hell und dunkel.

 

Gönn deinen gestressten Augen eine Pause

80 Prozent der Menschen, die vor Bildschirmen arbeiten, klagen über Augenbeschwerden. Was hilft?

  1. Der richtige Monitor: Ein moderner Flachbildschirm, der quer zum Fenster steht und dessen Oberkante nicht über die Augenhöhe reicht, ist für das Auge am besten.
  2. Den Augen Pausen gönnen: Zwischendurch den Blick weiten, in die Ferne, am besten aus dem Fenster schauen. Öfter den Fokus zwischen nah und fern wechseln, um den Augenmuskel zu trainieren.
  3. Gutes Klima und gutes Licht: Pflanzen wirken gut zur Befeuchtung der Räume, Klimaanlagen dürfen keinen Zug erzeugen. Farben und Licht sind wohltuend, wenn sie nicht reflektieren oder blenden.
  4. Blaues Licht reduzieren: Wer viele Stunden am Tag vor einem Monitor arbeitet, kann von einer Brille mit Blaulichtfilter profitieren. Bei vielen Geräten lässt sich ein Nacht- oder Lesemodus mit reduziertem blauem Licht einstellen.

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