Digitale Auszeit? Ja, bitte!

Weniger vernetzen, mehr verbinden

Mann entspannt auf Bank

Spoiler

  • Apps, die uns sagen, wann wir essen oder trinken sollen, löschen und einmal auf den eigenen Körper hören.
  • Ein kalter Entzug beruhigt das Gehirn und lässt dich neu starten!
  • Wissen allein bringt einen nicht weiter. Du musst üben und deine Auszeit-Strategien aktiv einsetzten.

Digitale Auszeit Tipp Nr. 1: zurück zum Körper

Die konstante digitale Präsenz aktiviert unser Nervensystem. «Die ganze Zeit werden Bilder, Texte und Emotionen von anderen Menschen verarbeitet – das hinterlässt Spuren», erklärt Miller. Diese Überstimulation des Körpers und Geistes muss unbedingt reguliert werden, indem man sich wieder mehr Beruhigung schenkt: Eine digitale Auszeit eben. Am einfachsten geht das, indem man vom Kopf wieder mehr in den Körper kommt. Durch Sport, Meditation, Achtsamkeitsübungen oder kalte Duschen.

Digitale Auszeit Tipp Nr. 2: Intuition wiederfinden

«Trink deine 200ml Wasser!», leuchtet es auf dem Screen. Aber Moment. Brauchen wir wirklich eine Gesundheits-App, die uns daran erinnert, Wasser zu trinken? Dadurch, dass wir so viele Stunden unseres Lebens vor Laptops und Smartphones verbringen, haben wir verlernt, auf unseren eigenen Körper zu hören. Unsere Intuition? Geschwächt. «Achtung. Gesundheits-Apps sind jetzt aber keine Bösewichte. Es geht eher darum, sich zu fragen, welche Art von App gesund für einen ist. Wo fangen die Kontrolle und der toxische Perfektionismus an?», gibt Miller zu bedenken. Wenn die Sport-App uns also motiviert, auf einen Spaziergang zu gehen – wunderbar. Laufen wir aber abends um 23 Uhr wie wild in der Wohnung herum, nur um auf die 10’000 Schritte zu kommen, darf man sich durchaus fragen, ob das gesund ist und ob eine digitale Auszeit, da nicht sinnvoller wäre. «Wir müssen intuitiver sein und uns fragen: Habe ich Hunger? Bin ich satt? Benötige ich Bewegung?», betont die Journalistin. Es ist an der Zeit, wieder aktiver auf sich selbst zu hören.

Digitale Auszeit Tipp Nr. 3: Digitales Fasten

Wenn wir uns konstant mit Digitalem beschäftigen und für Unterhaltung sorgen, wird in unserem Gehirn viel Dopamin ausgeschüttet. Kurzfristig ist das ein viel spannenderes Gefühl als ein Buch zu lesen. Langfristig verändert es unser Gehirn aber so, dass wir das Lesen immer langweiliger finden und den Drang verspüren, an unserem Smartphone herumzudrücken. «Das hat damit zu tun, dass das Gehirn den ganzen Tag so berauscht ist von all den Reizen. Man kommt einfach nicht damit klar, wenn die Reize und Stimuli dann plötzlich fehlen. Hier kann ein kalter Entzug helfen», erklärt Miller. Dabei wird zum Beispiel Social Media für zwei bis vier Wochen verbannt. Nach dieser digitalen Auszeit startet man gelassener und mit viel Ruhe wieder bei null in ein achtsameres Leben.

Digitale Auszeit Tipp Nr. 4: üben, üben, üben

Wenn man seine eigenen Strategien für ein achtsameres Leben im digitalen Zeitalter gefunden hat und weiss, welche funktionieren und welche nicht, geht’s ans Antrainieren. Denn das Wissen über digitale Auszeit allein bedeutet noch lange nicht, dass es auch in die Tat umgesetzt wird. «Es braucht Übung, das Handy zurückzulassen, wenn man zum Beispiel während der Mittagspause öfter allein und ungestört spazieren gehen möchte. Natürlich. Es hört sich sehr einfach an, aber das ist es nicht. Man fühlt sich komisch, nervös und ein unangenehmes Gefühl überkommt einen, wenn der konstante und vertraute Reiz plötzlich zurückgelassen wird», weiss die Mental-Health-Aktivistin. Je klarer einem aber ist, durch was der alte Stimulus ersetzt werden soll, desto einfacher wird es.

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