Die transformative Kraft der Kundalini-Energie

Was ist eigentlich Kundalini-Yoga?

Frau mit Händen hinter dem Rücken

Spoiler

  • Kundalini Yoga soll ein Gefühl von Klarheit und Wachheit hervorrufen.
  • Neben den bekannten Yoga-Posen wird während einer Kundalini-Yoga-Session auch gesungen, bewusst geatmet und meditiert.
  • Es geht überhaupt nicht um die körperliche Fitness, sondern viel mehr um die Energie, die man verspürt.

Von Schlangen und Chakren

In der Yoga-Philosophie wird die Kundalini-Energie symbolisch als schlummernde Schlange dargestellt, die an der Basis der Wirbelsäule ruht. Die Idee liegt darin, diese innere Energie zu erwecken und ihr zu erlauben, entlang der Wirbelsäule durch alle sieben Chakren aufzusteigen. Klingt für viele etwas abstrakt, doch die Expertin betont: «Vergessen wir einmal die Analogie der Schlange und die Chakren. In erster Linie geht es darum, unser Bewusstsein zu schaffen und es zu verfeinern. Um dies zu erreichen, müssen wir eine tiefe Verbindung mit unserem Körper herstellen und dürfen dem Verstand eine Pause gönnen.»

Kundalini zwischen Energie und Entspannung

Richtig ausgeführt, kann diese Art von Yoga ein Gefühl von Klarheit und Wachheit hervorrufen. «Kundalini-Yoga hat einen tiefgreifenden Einfluss auf verschiedene Ebenen unseres Seins. Das Mantra-Singen beeinflusst unsere Emotionen und den Geist, während die Atemübungen und Asanas das Nerven- und Lymphsystem aktiv beruhigen», erläutert Ender. «Was ich persönlich in meiner Zeit als Yoga-Lehrerin beobachtet habe, ist, dass Kundalini-Yoga etwas sehr Transformatives mit sich bringt. Es ist also nichts Ungewöhnliches, wenn man während der Praxis Tränen oder tiefe Entspannung erlebt. Für einige Teilnehmer ist der Kundalini-Effekt sogar so gross, dass sie genau wissen, welchen Schritt sie als Nächstes im Leben tun müssen.» Zusammenfassend kann Kundalini-Yoga also einerseits die Entspannung fördern, andererseits aber auch eine Welle von Energie freisetzen. Wer jetzt der ganzen spirituellen Routine keinen Glauben schenken will, muss das auch nicht. Mehrere Studien belegen, dass die Wirkung von Kundalini-Yoga nicht nur ein Produkt des Wunschdenkens ist, sondern effektiv zum Abbau von Stress und Ängsten beiträgt. Darüber hinaus hat es das Potenzial, depressive Symptome zu reduzieren und unsere Aufmerksamkeit zu schärfen.

Durch Gruppen-Kundalini die Energie fliessen lassen

Die Kundalini-Energie, oder wie Frau Ender es nennt, das Ureigene Potential, schlummert in jedem von uns und kann eigenständig erweckt werden. Doch um diese Kraft richtig zu aktivieren, empfiehlt die Expertin, zunächst eine Klasse zu besuchen. «Durch das gemeinsame Üben erhält man eine solide Grundlage und lernt die verschiedenen Techniken besser kennen. Ausserdem fühlt man sich weniger überfordert, da man von erfahrenen Lehrern angeleitet wird.» 

Sicher und achtsam üben

Im Vergleich zu Power-Yoga oder Vinyasa treten beim Kundalini-Yoga weniger Verletzungen auf. Dies liegt daran, dass die Übergänge zwischen den Asanas langsamer erfolgen. «Durch diese behutsame Herangehensweise wird das Verletzungsrisiko minimiert, da der Fokus auf der korrekten Ausführung und dem individuellen Körpergefühl liegt», weiss Ender. Kundalini-Yoga ermöglicht somit ein achtsames und sicheres Üben, bei dem der Körper in seinem eigenen Tempo und inneren Rhythmus gelenkt wird.

Übung für zu Hause zum selbst Ausführen

Die Cat and Cow ist eine sanfte und wohltuende Yoga-Asana, die für Einsteiger geeignet ist. Und so geht’s:

  1. Beginne auf allen Vieren, mit den Händen unter den Schultern und den Knien unter den Hüften. Die Handflächen sind flach auf dem Boden und die Finger weit gespreizt für mehr Stabilität. Nimm dir einen Moment, um anzukommen.
  2. Angefangen wird mit der Cow: Dazu kann man sich die Form eines Kuhrückens vorstellen. Atme ein, strecke den Rücken lang und öffne die Brust. Hebe dabei den Kopf und das Steissbein nach oben. Hier sollte eine sanfte Dehnung in Bauch und Brust wahrgenommen werden.
  3. Nun wird in die Cat-Pose gewechselt: Atme aus und runde deine Wirbelsäule nach oben, so wie eine Katze, die sich genüsslich streckt. Ziehe dabei dein Kinn nach unten und das Steissbein nach innen.
  4. Jetzt kann das Ganze fliessender und rhythmischer für zwei bis drei Minuten wiederholt werden. Synchronisiere deinen Atem mit jeder Bewegung. Wenn du möchtest, rolle die Augen während des Übens innerlich hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Das hilft dabei, fokussierter zu bleiben. Im Verlauf der Zeit darfst du auch schneller werden und intensiver atmen. Wichtig: bei schnellem Tempo den Nacken nicht überstrecken und die Bewegung mit dem Atem koordinieren. 
  5. Zum Schluss, atme tief ein, halte den Atem an und verteile die Energie. Nach 10 Sekunden wieder ausatmen und den Rücken runden. Bleibe einen ebenso langen Moment in dieser Atemleere. Entspanne wieder mit der Einatmung. Du kannst Dein Gesäss nach hinten auf die Fersen schieben, die Arme nach hinten legen und die Stirn zum Boden bringen, um einen Moment in Babypose zu verweilen. So spürst du der Energie, die du freigesetzt hast nach.

 

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