Das grosse Comeback der Bettwanzen: Prävention und Beseitigung

Was du beim Reisen beachten solltest und wie du sie wieder loswirst

Bettwanzen Prävention: elegantes französisches Hotelbett

Spoiler

  • Bettwanzen sind ovale, platte Wanzen in der Grösse eines Apfelkerns, die gern an Matratzenecken, im Bettgestell und in Möbelritzen sitzen und sich nachts von menschlichem Blut ernähren.
  • Sie sind lästig und hinterlassen rötliche, insektenstichähnliche Flecken auf der Haut, sind aber nicht gefährlich.
  • Die wichtigsten Massnahmen für die Bettwanzen-Prävention sind saubere Unterkünfte, die Polster im Zimmer zu prüfen, den Koffer sicher aufzubewahren und daheim schnellstmöglich die Kleidung heiss zu waschen.
  • Kommt es zum Befall, hilft in den meisten Fällen nur noch der Kammerjäger.

Kleines Bettwanzen-Lexikon

Ausgewachsene Bettwanzen sind zirka 3,8 bis 5,5 Millimeter lang und mit dem blossen Auge gut erkennbar, vergleichbar mit einem Apfelkern. Die Plattwanzen sind rotbraun und haben einen flachen, ovalen Körper. Sie plagen den Menschen schon so lang, es wurden Überreste von ihnen in 3’500 Jahre alten ägyptischen Gräbern gefunden. Ihre Lebensspanne beträgt mehrere Monate bis maximal ein Jahr. In dieser Zeit kann ein Weibchen 500 Eier legen, sodass sehr zügig eine ganze Population entsteht. Auch wenn der Name es anders vermuten lässt, leben sie nicht nur in Betten, sondern in allen Arten von Polstern, Möbeln, Kleidungsstücken, sogar in Büchern und unter Böden. Sie können recht lange ohne Nahrung auskommen, holen sicher aber gerne alle paar Tage nachts Blut von schlafenden Menschen, angezogen von der Körperwärme und dem abgeatmeten Kohlendioxid. Die Folge? Rötliche Flecken auf den Armen, Beinen oder im Gesicht, die oftmals mit Flohbissen oder Mückenstichen verwechselt werden. Da sie keine Krankheiten übertragen, sind die Insekten nicht gefährlich, jedoch sehr lästig. Sie sind wahre Überlebenskünstler, weshalb bei Bettwanzen Prävention der beste und günstigste Weg ist, um die eigenen vier Wände nicht teilen zu müssen.

Bettwanzen: Präventionsmassnahmen auf Reisen und im Alltag

Sie verstecken sich gerne im Reisegepäck und fühlen sich besonders dort wohl, wo viele Menschen schlafen. Das macht sie zum unerwünschten Reisesouvenir. Um dem vorzubeugen, sollte man beim Buchen seiner Unterkunft vorab unbedingt die Bewertungen auf ein Vorkommen prüfen und bei Berichten dazu einen grossen Bogen um diese Hotels, Hostels und Ferienwohnungen machen. Prüf bei deiner Ankunft typische Hotspots auf die Tierchen und ihre Ablagerungen: Sie mögen gerne härtere Polster und sitzen daher an den Matratzenrändern und -nähten oder im Lattenrost, wo sie schwarze Kotspuren und kleine Blutflecken hinterlassen. Typisch ist auch ein leichter Geruch nach Bittermandel. Der Koffer lässt sich schützen, wenn man die Kofferablage nutzt oder ihn einfach in der Badewanne lagert, nicht auf oder nahe dem Bett, dem Teppichboden oder dem Sofa. Frische und getragene Kleidung sollte ebenfalls immer im geschlossenen Koffer verwahrt liegen und nicht auf Polstern, um es den Bettwanzen möglichst schwer zu machen. Trotz dieser Präventionsmassnahmen können sie mit dir nach Hause reisen. Öffne den Koffer daher am besten in der Dusche, gib die Wäsche direkt in die Waschmaschine und saug das Innenpolster des Koffers einmal gründlich ab. Falls du eine Wanze entdeckst, müssen alle Kleider schnellstmöglich bei mindestens 60 Grad gewaschen und heiss im Tumbler getrocknet werden oder bei minus 18 Grad für mehrere Tage ins Gefrierfach.

Neben dem Koffer holt man sich Bettwanzen gern mal über Secondhand-Möbel ins Haus. Gerade gebrauchte Betten, selbst wenn sie ohne Matratze erworben werden, sollten wie alle anderen Polstermöbel ganz genau unter die Lupe genommen werden, bevor man sie in die Wohnung trägt. Zügelkartons sind ebenfalls ein beliebter Sammelplatz.

Wie wird man sie wieder los?

Findet man nur ein einzelnes Tier im Koffer, können oben genannte Massnahmen ausreichen. Kommt es aber trotz Prävention zu einem richtige Bettwanzen-Befall, bleibt oftmals nur der Kammerjäger. Da Bettwanzen ausgesprochen hartnäckig sind, teilweise immun gegen Insektizide, lang ohne Nahrung überleben und sich schnell vermehren, müssen die Tiere und ihre Eier möglichst rasch beseitigt werden. Ein Profi verschafft sich einen Überblick des Befalls und wird dann den Bettwanzen mit chemischen Mitteln oder Hitze zu Leibe rücken. Starkes Heizen würde nicht reichen, die Räume müssen auf bis zu 55 Grad aufgeheizt werden, um die Plage zu beenden. Das kann enorme Kosten von mehr als 1’000 CHF nach sich ziehen. Lässt sich der Befall auf eine Reise oder gebrauchte Möbel zurückführen oder sind mehrere Wohnungen eines Hauses betroffen, tragen die Hausbesitzer oder Hausverwaltung die Verantwortung und Kosten.

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