Brustscreening zur Vorsorge besser schon ab 40 und jedes Jahr

So reduziert sich das Risiko, an einem Mammakarzinom zu sterben

Brustscreening per Mammografie bei einer jüngeren Frau

Mögliche Szenarien beim Brustscreening zur Früherkennung

Die in der Fachzeitschrift Radiology publizierte Studie aus den USA untersucht verschiedene Szenarien je nach Häufigkeit des Brustscreenings und je nach Altersspanne, in der dieses durchgeführt wird. Dabei variieren die Anzahl der Todesfälle, die gewonnenen Lebensjahre und eine Reduktion der Risiken für unnötige Biopsien und Wiederholungsuntersuchungen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Wird bei Frauen zwischen 40 und 79 Jahren jedes Jahr eine Mammografie gemacht, könnte das die Anzahl der Sterbefälle um 41,7 Prozent reduzieren. Bereits das Screening im Zwei-Jahres-Takt bei Frauen zwischen 50 und 74 Jahren senkt die Mortalität um 25,4 Prozent, bei Frauen zwischen 40 und 74 um 30 Prozent. Die Autoren fassen zusammen, dass mit dem Brustscreening von 40 bis 79 insgesamt die meisten Todesfälle vermieden werden könnten und dass die Anzahl der durch Früherkennung gewonnenen Lebensjahre am höchsten ist. Letztere Zahl ist durch die jährliche Untersuchung ab 40 um 90 Prozent höher als bei der Altersspanne und Häufigkeit, die aktuell hierzulande noch empfohlen werden. 

Mehr Schutz und minimale Risiken

Ein Brustscreening geht neben der Röntgenbelastung immer auch mit dem Risiko einher, dass es zu falsch-positiven Ergebnissen kommt. Eine sichtbare Veränderung kann demnach zunächst als Brustkrebs eingestuft werden, stellt sich dann aber als harmlos heraus. In diesen Fällen waren die mentale Belastung und weitere unangenehme Untersuchungen wie eine Biopsie überflüssig. Gemäss der Studie resultieren bei weniger als einem Prozent der Fälle solche unnötigen Untersuchungen aus dem jährlichen Screening ab 40. Und auch die Raten für Wiederholungsuntersuchungen lagen bei weniger als zehn Prozent. Insgesamt sind die Risiken für ein Brustscreening überschaubar und vor allem nicht lebensbedrohlich, im Gegensatz zu einem nicht rechtzeitig erkannten Mammakarzinom.  Abgesehen von der Sterblichkeit können durch die Früherkennung Operationen und Chemotherapien für Betroffene vermieden werden.

Brustkrebs in der Schweiz

In der Schweiz ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr erhalten etwa 6’550 Betroffene diese Diagnose und mehr als 1’400 sterben daran. Bei der Diagnose sind zirka 80 Prozent über 50 Jahre alt. Im Vergleich zu Lungenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs sind die Überlebens- und Heilungschancen gut, denn rund 80 Prozent der Patientinnen sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann Brustkrebs behandelt werden, desto schonender sind die Therapien wählbar und desto positiver ist die gesamte Prognose.

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