Bouldern – Mit Ganzkörpereinsatz hoch hinaus

Kraxeln, hangeln, springen

Berge

Spoiler

  • Bouldern kräftigt den gesamten Körper und fokussiert den Geist.
  • Um richtig zu klettern und Fehlbelastungen zu vermeiden, startest du am besten mit einem Trainer.
  • Bouldern ist ein guter sportlicher Ausgleich nach langem Sitzen.

Bouldern – das ist Klettern auf Absprunghöhe, Obenankommen mit Ganzkörpereinsatz. Und das Glück, der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen. Ob an der Kletterwand oder einem Boulderparcours in der Natur: Wer fällt, landet auf einer weichen Matte. «Klettern ist wie krabbeln. Wir müssen es nicht lernen», sagt der diplomierte Sportwissenschaftler und Coach für Kletterprofis Bernd Bachfischer. Trotzdem empfiehlt er, mit einem Trainer zu beginnen: «Wenn wir unserem Körper entsprechend klettern, hat es viele gesunde Effekte. Wer aber instabil ist oder Ausweichbewegungen macht, kann sich schaden. Ein Coach sieht das und hilft, an Schwächen zu arbeiten.»

Von den Fingerspitzen bis zu den Zehen

Klettern trainiert den ganzen Körper. Kein anderer Sport, so Bachfischer, bediene eine so lange Muskelkette. «Der Rücken wird trainiert, die tiefe Muskulatur aufgebaut. Das gibt eine Menge Stabilität.» Ein prima Ausgleich nach acht Stunden sitzen, tippen, Kaffeetasse heben. Besonders unseren Hüftgelenken tut Bouldern gut, denn sie haben viel mehr Bewegungsspielraum, als wir ihnen im Alltag bieten. «Beim Klettern werden sie in alle Richtungen bewegt und gekräftigt», so der Experte.

Bouldern heisst dranbleiben, weiter probieren

Boulder ist das englische Wort für «Felsbrocken» – etwas zum Festhalten für Hände und Füsse auf dem Weg nach oben. Nicht selten hängt das ganze Körpergewicht mit den Fingern an einem bunten Plastikstein, dessen Farbe den Schwierigkeitsgrad der Route angibt. «Fingerverletzungen sind am häufigsten», weiss der Sportwissenschaftler. Um vorzubeugen, helfen Geduld, es nicht übertreiben und ein paar Runden «warmqueren» zum Aufwärmen – also seitlich klettern statt nach oben.

Neben Muskeln wird auch das Ego trainiert. Nämlich darin, Scheitern gelassen zu nehmen. Denn wer klettert, fällt auch. Jede Strecke wird als ein Boulderproblem bezeichnet, das es zu lösen gilt. «Die Route fuchst einen», beschreibt Bachfischer. «Man muss neue Bewegungen probieren, nach Möglichkeiten suchen. Das schult die Zielorientierung und das Durchhaltevermögen.»

Tipps für Einsteiger

«Klettern hat immer mit Fallen zu tun»

Das kannst du lernen. Im Kurs oder mit einem Trainer übst du, der Bauweise deines Körpers entsprechend zu klettern und sicher zu stürzen.

«Feedback vom Körper hören»

Tut etwas weh? Wo habe ich Muskelkater? Sind bestimmte Muskeln vielleicht zu schwach? Dein Körper gibt dir wichtige Rückmeldungen.

«Nicht gleich Stunden»

Mit wenig Intensität beginnen, denn die Belastung ist neu.

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