Bluthochdruck tritt bei Ehepartnern oft gemeinsam auf

Beine von zwei Personen auf verschneitem Boden.

Wenn einer der Ehepartner an Bluthochdruck leidet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der andere betroffen ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich im Journal of the American Heart Association veröffentlichte Studie. Untersucht wurden heterosexuelle Paare in den USA, England, Indien und China. Trotz der Unterschiede in Kultur und Ernährungsgewohnheiten, zeigte sich das gemeinsame Auftreten von Bluthochdruck in allen vier Ländern. 

Mehr als 35 Prozent der Paare über 50 Jahren haben gemeinsam Bluthochdruck

So sieht es zumindest in den USA aus, wo knapp 4’000 Paare untersucht wurden. In England waren es über 1’000 sowie 6’514 Ehepartner aus China und 22’389 aus Indien. Allen gemeinsam war, dass sie zusammenlebten, miteinander verheiratet und über 50 Jahre alt waren. Nach Auswertung der Daten konnten die Forscher bestätigen: Bluthochdruck beim Partner treibt das eigene Risiko in die Höhe. 

In der Vergangenheit wurde das gemeinsame Auftreten von Bluthochdruck und anderen Krankheiten in einzelnen Ländern untersucht. Erstmals wurde das Phänomen in der aktuellen Studie bei Paaren aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichem Einkommen und Lebensgewohnheiten festgestellt. 

Das Wichtigste ist, den Bluthochdruck zu erkennen

In der Schweiz ist zirka jeder vierte Erwachsene von Bluthochdruck betroffen. Weltweit hat sich die Erkrankung, die von Ärzten «arterielle Hypertonie» genannt wird, in den letzten 40 Jahren verdoppelt. Bluthochdruck ist besonders gefährlich, da er oft keine Symptome verursacht. Unbehandelt schadet der Druck langfristig dem Herzen und den Blutgefässen. Es entsteht Arteriosklerose und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt. Auch Folgeerkrankungen an Nieren, Augen und Gehirn können auftreten. Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt daher, den Blutdruck ab 18 Jahren einmal pro Jahr zu messen. Einmal erkannt, kann Bluthochdruck gut medikamentös behandelt werden.

Ab welchem Wert ist der Blutdruck zu hoch?

Ein Wert von 120/80 mmHg gilt als optimal. Dabei ist es normal, dass der erste Wert mit dem Alter leicht steigt. Werte über 140/90 mmHg setzen die Blutgefässe unter Stress und gelten als Bluthochdruck. Ein plötzlicher Anstieg des Blutdrucks auf 180/100 mmHg wird als Blutdruckspitze bezeichnet und erfordert dringende Behandlung. 

Vorbeugen im Alltag

Besser als die Therapie wäre natürlich, Bluthochdruck von vornherein zu verhindern. Übergewicht, eine ungesunde Ernährung, Rauchen und Alkohol sowie Stress gelten als Hauptrisikofaktoren. Hier sind einige Veränderungen im Lebensstil, die der Entstehung von Bluthochdruck entgegenwirken können: 

  • Frisch kochen anstatt Fertigprodukte verwenden, da diese oft viel Salz enthalten, welches den Blutdruck erhöht. 
  • Das Essen nicht nachsalzen, sondern frische Kräuter für mehr Würze verwenden.
  • Die Mittelmeerküche, die viel Gemüse, Obst, gute Öle und Fisch beinhaltet, wird von Kardiologen und Ernährungsexperten empfohlen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
  • Durch regelmässige körperliche Aktivität, etwa fünfmal pro Woche für etwa 30 Minuten, kann der Blutdruck um fünf bis neun mmHG gesenkt werden. Besonders Ausdauersportarten wie Wandern, Radfahren oder Schwimmen wirken günstig auf den Blutdruck
  • Rauchen aufgeben: Es ist nie zu spät. Zwei Jahre nach dem Rauchstopp ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wieder nah dem eines Nichtrauchers. 
  • Alkoholkonsum reduzieren: Bei Männern steigt der Blutdruck bereits nach 30 Gramm Alkohol, bei Frauen sogar nach 20 Gramm. Ein Glas Bier enthält zirka 20 Gramm Alkohol.
  • Ein Achtsamkeitstraining hilft, Stress frühzeitig zu erkennen, und vermittelt Techniken, um selbst für die eigene Entspannung zu sorgen. 
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