Brust-OP: Von Form und Fülle

Ein Leitfaden durch den Dschungel der Brust-OPs

Frau

Spoiler

  • Vergrösserung: Die Implantatgrösse ist entscheidend für das Langzeitergebnis.
  • Verkleinerung: Eine gute Nachbehandlung ist wichtig für das Verheilen der Narben.
  • Der Operateur sollte Facharzt sein und einer Fachvereinigung angehören.

Eine schöne Brust ist Symbol für Weiblichkeit und Sinnlichkeit und viele Frauen versprechen sich durch sie ein besseres Körpergefühl. Der Facharzt Dr. med. Urs Bösch informiert über eins der beliebtesten Gebiete der Plastischen Chirurgie: die Brust-OP.

Brustvergrösserung

Bei einer Vergrösserung wird meist über einen Schnitt in der Hautfalte unter der Brust ein Implantat eingesetzt. Neben dem Wunsch nach mehr Oberweite sind Fehlformen oder ein Erschlaffen der Brust nach dem Abstillen häufige Gründe: «Ich halte es für ein gutes Prinzip, mit kleinstmöglichem Implantat ein schönes Resultat zu erreichen», so Dr. Bösch.

Er bittet seine Patientinnen, Bilder von Brüsten mitzubringen, die sie optimal finden und rät auch mal von der OP ab, wenn der Wunschbusen überhaupt nicht zum eigenen Körperbau passt. «Von Körbchengrösse A auf C zu vergrössern, ist kein Problem», erklärt er und gibt zu bedenken, dass die Implantatgrösse einen Einfluss hat auf das umliegende Gewebe. Kurz: Je grösser das Implantat, desto stärker dünnt das Gewebe aus. «Wenn das Implantat nicht zu gross gewählt wird, stehen die Chancen gut, jahrelang eine schöne Brust zu haben», so der Chirurg. Implantiert wird fast immer Silikon. Eigenfett eignet sich nicht, um eine gesamte Brust aufzubauen, aber schon, um Formanpassungen zu machen, etwa wenn eine Asymmetrie vorliegt.

Dr. Bösch sagt, dass die Vergrösserung eine Brust-OP mit der grössten Zufriedenheitsrate ist: «Wenn eine Frau mir berichtet, sie hätte einen Teil ihrer Fraulichkeit zurückgewonnen, macht das für mich den Sinn des Eingriffs aus.»

Risiken einer Brust-OP?

In seltenen Fällen kann es zu Asymmetrien durch Verrutschen und Drehen kommen. Häufiger ist die sogenannte Kapselkontraktur, die sich mit den Jahren durch Verdickung der Bindegewebshülle um das Implantat bildet und Grund für eine erneute Brust-OP ist. «Wenn die OP mit Anfang 20 durchgeführt wird, ist es realistisch, dass ein bis zweimal im Leben das Implantat gewechselt werden muss», erklärt Dr. Bösch.

Er weist darauf hin, dass die Brustkrebsfrüherkennung durch die OP umständlicher ist: «Die Implantate sind für Röntgenstrahlen nicht durchlässig, sodass die Drüsenkontrolle durch eine Mammografie erschwert ist.» Die Selbstuntersuchung der Brust wird durch das Implantat allerdings nicht gestört. Für die Tumorfrüherkennung stehen Ultraschall und MR Untersuchung zur Verfügung.

Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung ist der einschneidendere Eingriff – im wahrsten Sinne des Wortes: «Der Hautmantel muss an das Drüsenvolumen angepasst und die Brustwarze gut positioniert werden», so Dr. Bösch. Auch bei dieser Brust-OP ist die Zufriedenheitsrate hoch, denn der Wunsch entspringt meist einem Leidensdruck. «Die Frauen berichten oft, dass die Brust sie bei alltäglichen Aktivitäten und beim Sport behindert. Viele klagen über starke Schulter-Nacken-Verspannungen

Bei der Brustverkleinerung entstehen mehr Narben als bei der Vergrösserung, besonders um den Warzenhof und in der Falte unter der Brust. Durch das Tragen eines Spezial-BH wird die Brust gestützt und die Heilung beschleunigt. «Um die Narbenbildung zu optimieren wird die Wunde für mehrere Monate geklebt. Späte Komplikationen kommen kaum vor. Wenn die Symmetrie der Brüste und die Warzenposition nach der Operation stimmen, muss selten nachoperiert werden.

Den richtigen Chirurgen für einen Brust-OP finden

Wer sich im Internet zu orientieren versucht, landet schnell in einem Dschungel von Anbietern im In- und Ausland, zu unterschiedlichsten Preisen. Dr. Bösch betont, dass eine gute Internetpräsenz nichts mit der Qualität des Chirurgen, sondern nur mit gutem Marketing zu tun hat. Wie also vorgehen? «Der Operateur sollte Facharzt sein und einer renommierten Facharztvereinigung angehören», rät er. «Frauen sollten sich informieren, was genau in den angegebenen Kosten enthalten ist: Welche Art von Implantat? Findet der Eingriff unter Vollnarkose statt? Ist ein Anästhesist anwesend und sind die Räumlichkeiten zertifiziert?» Manche Kliniken bieten Brust-OPs zu einem günstigeren Preis ohne Anästhesiearzt in einfachen Behandlungsräumen an, wovon der Experte abrät.

Eine Empfehlung für eine Klinik oder einen Chirurgen finden Frauen über ihren Hausarzt, den Gynäkologen oder bei anderen Frauen, die sich operieren lassen haben und mit dem Ergebnis zufrieden sind. Zudem bieten Fachgesellschaften Mitgliederlisten an.

Schöne Brüste ohne OP

Sonne meiden: UV-Strahlen rauben Brust und Dekolleté ihre Elastizität. Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und in der Mittagszeit ein T-Shirt über dem Bikini tragen.

Sparsam seifen: Viele Duschgels greifen den Hautschutzmantel an und schaden so der Elastizität der Brust. Wenig Gel benutzen und anschliessend eincremen.

Gesund essen: Eine gute Ernährung hat einen günstigen Einfluss auf die Brust. Wer keine Unverträglichkeiten hat, sollte auch nichts weglassen: Eine Mangelernährung schadet der Brustoptik langfristig.

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