Spoiler
- In Beinvenen treten besonders häufig Blutgerinnsel auf.
- Symptome sind Schwellungen, ein Spannungsgefühl, Schmerzen und Hautveränderungen.
- Krampfadern können das Thrombose-Risiko erhöhen. Ebenso die Einnahme gewisser Medikamente wie der Antibaby-Pille.
Besonders häufig treten Blutgerinnsel in den Beinvenen auf. Dabei unterscheidet man zwei Formen der Thrombose, die oberflächliche und die tiefliegende Beinvenenthrombose. Charakteristisch für die oberflächliche Thrombose ist eine schmerzende Ader, die sich als verhärteter Strang abzeichnet. Die Stelle ist gerötet und warm. Bei der tiefen Beinvenenthrombose verspürt der Betroffene ein Spannungs- oder Schweregefühl im Bein. Häufig schwillt zudem der Knöchel oder der Unterschenkel an. Die Haut ist gerötet bis bläulich und wärmer als am anderen Bein. Jede Thrombose ist ein Notfall: «Unbehandelt können Thrombosen der oberflächlichen Venen in das tiefere Venensystem hineinwachsen und so das Risiko erhöhen, dass das Gerinnsel auf Wanderschaft geht. Eine ärztliche Abklärung ist deshalb schon bei den ersten Anzeichen ratsam», so der Apotheker.
Alarmzeichen
Schwellungen
Am Knöchel, Unterschenkel oder am ganzen Bein.
Spannungsgefühl
Die Haut spannt, das Bein ist schwer oder kribbelt.
Schmerzen
Auffällig, wenn sie in nur einem Bein auftreten.
Hitze
Das geschwollene Bein fühlt sich warm an.
Hautveränderung
Sie kann bläulich, rot oder pergamentartig sein.
Atemnot
Notarzt rufen. Kann ein Zeichen für eine Lungenembolie sein.
Erhöhtes Thrombose-Risiko durch Krampfadern
Eine Studie aus Taiwan hat gezeigt, dass Krampfadern die Gefahr für eine Thrombose um das Fünffache erhöhen. Das Gefässleiden ist weitverbreitet, wobei Frauen stärker betroffen sind. Zu den weiteren Risikofaktoren gehören Bewegungsmangel, langes Stillsitzen, Übergewicht sowie Verletzungen oder Entzündungen der Gefässwände. Für Risikopatienten sind auch manche Medikamente ungeeignet. «Die Antibabypille oder die Hormonersatztherapie während der Wechseljahre können dazu führen, dass das Blut leichter gerinnt und Klumpen bildet», erklärt Samuel Lavanchy. Nach Operationen, in der Schwangerschaft und im höheren Lebensalter ist das Thrombose-Risiko ebenfalls erhöht.
Vorsicht im Urlaub
Im Sommer ist das Thromboserisiko wegen der hohen Temperaturen und den langen Reisezeiten höher.
Hemmen und stützen
Bei Menschen mit erhöhtem Risiko können gerinnungshemmende Medikamente die Entstehung einer Thrombose vorbeugen. Kompressionsstrümpfe oder ein Kompressionsverband üben zusätzlich Druck auf das Bein aus und fördern den Blutfluss in den Venen. «Sowohl Strumpf als auch Verband müssen individuell angepasst werden und richtig sitzen. Stützstrümpfe eignen sich hingegen eher, um schwere, müde Beine bei langem Sitzen oder Stehen vorzubeugen. Sie bieten keinen Schutz vor Thrombose», mahnt der Apotheker. In manchen Fällen ist eine Operation, bei der das Gerinnsel mit einem Katheter entfernt wird, die beste Therapiewahl. Welche Behandlung in Frage kommt, klärt sich in einem Gespräch mit einem Venenspezialisten.
So senkst du dein Thrombose-Risiko
Bewegung
Ausdauersport wie Schwimmen, Joggen, Wandern und Walking unterstützt den Blutfluss in den Venen.
Venengymnastik
Zehen spreizen, auf und ab wippen, Fuss kreisen: Aktiviert die Venenpumpe und ist unter dem Bürotisch oder im Flugzeug machbar.
Verhüten
Manche Antibabypillen sind für Frauen mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen nicht geeignet. Alternative Methoden sind beispielsweise Kupferspiralen oder -ketten.
Nicht einschnüren
Überschlagene Beine, zu stark angewinkelte Knie oder zu enge Kleidung können Blutgefässe in den Kniekehlen abdrücken.
Trinken
Mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag, um das Blut dünnflüssig zu halten, auf Langstreckenflügen auch etwas mehr.
Risiko-Check
Krampfadern, Gerinnungsstörungen, Alter, bereits erlittene Thrombose: Besprich dein individuelles Thromboserisiko mit deinem Hausarzt.