Gereizte Augen belasten – und können gut behandelt werden

Allergien können gereizte Augen verursachen

Gereizte Augen: Wort Pollen geschrieben auf einem Fenster

Spoiler

  • Augentropfen mit Antihistaminika lindern allergische Reaktionen der Augen.
  • Bei Pollenallergie helfen Sonnenbrillen.
  • Bei Hausstauballergie sollte für gute Luftfeuchtigkeit gesorgt werden.

Jedes Blinzeln brennt, es juckt und tränt, die Augenlider sind geschwollen, der Blick verquollen: Gereizte Augen sind weit verbreitet und können im Alltag oft sehr belastend wirken. Von den lästigen und mitunter hartnäckigen Symptomen einer allergischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) wird in der Schweiz beinahe jeder Fünfte geplagt. Die Bindehaut der Augen ist neben der Nasenschleimhaut bei Allergien am häufigsten betroffen. Die Auslöser können etwa Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze oder allergische Reaktionen auf die Haare von Katzen oder Hunden sein.

Gereizte Augen durch harmlose Stoffe

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Stoffe aus der Umwelt, meistens Eiweisse. Diese Stoffe kommen überall vor, zum Beispiel in der Umgebungsluft oder in Nahrungsmitteln. Nach mehrmaligem Kontakt mit allergieauslösenden Substanzen (Allergene), produziert das Immunsystem Antikörper. Diese aktivieren Mastzellen, die in der Folge Botenstoffe wie Histamin ausschütten. Während nicht allergische Menschen davon nichts bemerken, rufen diese Botenstoffe bei anderen wiederum die typischen Symptome einer Allergie wie tränende, juckende Augen sowie Schwellungen hervor.

Häufig treten gereizte Augen als Folge einer allergischen Bindehautentzündung zusammen mit Beschwerden der Nase auf. Die Rhinokonjunktivitis gehört zu den verbreitetsten allergischen Erkrankungen. Das hat seinen Grund, denn gerade das Auge ist anfällig für eine allergische Reaktion. Das liegt daran, dass im Lid und in der Bindehaut die Dichte an Mastzellen enorm hoch ist.

Augentropfen und Alltagstricks

Allergische Beschwerden beginnen meist im Kindesalter und beeinträchtigen den Alltag in der Schule und später im Beruf. Um negative Folgen einer unbehandelten allergischen Erkrankung zu verhindern, ist es essenziell, eine allergische Bindehautentzündung in Absprache mit einem Arzt zu behandeln. Meistens sind Augentropfen, die Antihistaminika enthalten, bei gereizten Augen das Mittel der Wahl. Sie sind überall erhältlich, leicht anzuwenden und heben die Wirkung der Histamine auf, die ansonsten für die Beschwerden sorgen würden.

Die Behandlung mit Augentropfen setzt oft erst an, wenn die allergische Reaktion des Körpers bereits aktiviert ist und sich etwa in Gestalt gereizter Augen bemerkbar macht. Wer allerdings weiss, dass eine Allergie besteht, sollte vorbeugend den Kontakt mit den Auslösern möglichst meiden: Bei Heuschnupfen empfiehlt es sich demnach, eine Sonnenbrille zu tragen und nur kurz zu lüften, um den Kontakt mit den auslösenden Substanzen zu verringern. Eine weitere gute Massnahme ist es, abends die Haare zu waschen, um die Stoffe loszuwerden, die sich am Tag in den Haaren festgesetzt haben. Bei einer Hausstaubmilbenallergie sind die Raumtemperatur bei 19 bis 21°C und die Luftfeuchtigkeit bei maximal 50 Prozent zu halten und Duvets, Matratzen und Kopfkissen sind mit Encasings einzupacken.

Ursächlich können beide Allergien mit einer Desensibilisierung erfolgreich behandelt werden: Die Allergene werden dabei über drei bis fünf Jahre in steigender Dosierung verabreicht – mit dem Ziel, den Körper an das Allergen zu gewöhnen. Auch auf diese Weise kann gereizten Augen vorgebeugt werden.

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