Das bringt eine Pferde-Therapie – Unterstützung vom Vierbeiner

Pferde-Therapie: Reiterin auf weissem Pferd am Strand

Spoiler

  • Eine Pferde-Therapie verbessert bei verhaltensauffälligen Kindern die Emotions- und Verhaltensregulierung.
  • Kinder reiten die Pferde nicht nur, sie bürsten, füttern und berühren sie. Auch gymnastische Übungen auf dem Pferderücken sind möglich, um ein besseres Körpergefühl zu erlangen.
  • Weitere Therapien zur Förderung von kognitiven und motorischen Fähigkeiten sind etwa Logopädie oder Ergotherapie.

Mehr als 20 Prozent der Kinder sind heute verhaltensauffällig, so eine Schweizer Studie. «Gerade diesen Kindern hilft der Kontakt zu Pferden weiter. Die beruhigende Wirkung des Tieres sorgt für eine verbesserte Emotions- und Verhaltensregulierung», weiss Juliette Eckert, Reittherapeutin in Zürich. Sie erklärt, wie die Pferde-Therapie genau funktioniert.

Pferde-Therapie für alle Sinne

Durch das natürliche Umfeld, das der Stall, die Tiere und die freie Natur erzeugen, kommt keine typische Therapieatmosphäre auf. «Das Besondere am Pferd ist, dass es den Menschen über alle Sinne anspricht. Es erweckt sofort das Interesse des Kindes und findet Zugang zu ihm», erklärt die Expertin. Und da Pferde ein feines Gespür für Stimmungen haben, spiegelt es das Verhalten des Kindes unverfälscht wider. Gefällt etwa einem unruhigen Kind die nervöse Art des Pferdes nicht, muss es das eigene Verhalten kritisch hinterfragen und dann lernen, seine Nervosität abzulegen und zu kontrollieren. «Diese Erfahrung lässt einen Lernprozess zu, der auch ausserhalb der Session in die Lebenswelt übertragen werden kann», weiss Juliette Eckert.

Pferde-Therapie ist mehr als ein Reitausflug

Das Pferd wird nicht einfach nur geritten. Es wird beobachtet, geführt, berührt, geputzt, gefüttert und gepflegt. Zum Beispiel kann sich ein gestresstes Kind auf dem Pferd in freier Natur durch den lösenden Bewegungsrhythmus angstfrei tragen lassen oder auch gymnastische Übungen ausführen, um ein besseres Körpergefühl zu erlangen.

Weitere Therapien, die Kinder fördern

Ergotherapie

Basteln, Klettern, Perlen fädeln – durch spielerische Aktivitäten fördern Ergotherapeuten die altersgemässe Entwicklung und Selbstständigkeit von Kindern. Ein bunter Methodenmix kommt zum Einsatz: Kinder mit feinmotorischen Problemen lernen beispielsweise durch Kneten die eigene Handmotorik kennen, während Unkonzentrierte dank Hirnleistungstrainings wie Memory oder Buchstabenzählen trainieren, fokussiert zu bleiben. Damit die Übungen auch zu Hause stattfinden können, werden den Eltern Strategien zur positiven Förderung ihres Kindes beigebracht.

Logopädie

Schon im Kindergarten zeigen in der Schweiz zirka 30 Prozent der Kinder Sprachauffälligkeiten: Stottern, Wortkargheit, Schwierigkeiten bei der Artikulation oder beim Schlucken. Da lohnt sich ein Besuch beim Logopäden. Das Ziel? Sprach-, Sprech-, Atem- und Schlucktrainings sollen die Kommunikationskompetenz und Schluckfähigkeit von Kindern verbessern. Heute werden Übungen immer öfter mit Musiktherapie kombiniert. Zum Beispiel verbessert Singen den Redefluss und das Spielen von Blasinstrumenten trainiert die Atem- und Mundmuskulatur.

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