Das bedeutet Fieber beim Säugling

Was hilft und wann ist ein Arztbesuch nötig?

Fieber Säugling: Babyfüsse in erwachsener Hand

Spoiler

  • Viele Kinder werden ab dem zweiten Lebenshalbjahr anfällig für Infekte mit Fieber, da der Nestschutz nachlässt.
  • Bei Fieber bei Säuglingen unter drei Monaten sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
  • Geht es dem Kind ansonsten gut, muss eine erhöhte Temperatur von zirka 38 Grad nicht sofort gesenkt werden.

Nach Monaten im geschützten Raum des mütterlichen Bauches kommen Babys in unserer Welt voller Viren und Erreger an. Doch die Natur hat vorgesorgt und den kleinen Erdenbürgern den sogenannten Nestschutz mitgegeben: Über die Nabelschnur werden Babys bereits gut mit Antikörpern ausgestattet. Auch Stillen unterstützt den Aufbau der Darmflora und die Reife des Immunsystems. Im zweiten Lebenshalbjahr lässt der Nestschutz aber allmählich nach. Viele Babys werden in dieser Zeit anfällig für Infekte – bei Säuglingen sind sie oft mit Fieber verbunden.

Warten oder zum Arzt?

Dr. med. Irmela Heinrichs, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin in Uster, hat täglich damit zu tun: «Fieber bei Säuglingen hat ganz unterschiedliche Ursachen. Meist entsteht es infolge von Viren oder Bakterien ausgelöste Infekte, etwa der Atemwege. Es kann aber auch bei Krankheiten wie einer Hirnhaut- oder Nierenbeckenentzündung auftreten.» Mit Kindern unter drei Monaten, so Dr. Heinrichs, sollte man bei Fieber immer zum Arzt gehen. «Bei älteren Babys kommt es auf den Allgemeinzustand an. Ist das Kind fit und unternehmungslustig, kann man es zunächst weiter beobachten und darauf achten, dass es genug trinkt. Ist es aber matt und apathisch und klingt das Fieber nicht nach ein bis zwei Tagen wieder ab, sollte ein Arzt aufgesucht werden.» Nach einer Impfung ist Fieber beim Säugling nicht ungewöhnlich, es verschwindet meist schnell wieder.

Fieber beim Säugling senken?

Fieber, vor allem bei Säuglingen, braucht die Aufmerksamkeit der Eltern. Es ist wichtig, zu erkennen, welche Zeichen der Körper noch aussendet. Zum Beispiel Ausschlag, Husten oder eine laufende Nase. «Wenn das Kind jünger als drei Monate ist oder sehr krank wirkt, sollten Eltern zum Arzt gehen, um die Ursache zu klären. Gleiches gilt, wenn sich das Fieber nicht senken lässt», so die Expertin. Fieber hat einen Sinn, es macht Erreger unschädlich. Eine leicht erhöhte Temperatur bis zirka 38 Grad muss nicht sofort gesenkt werden, wenn es dem Kind ansonsten gut geht. Steigt das Fieber über 39 Grad, helfen Zäpfchen, Fiebersaft oder auch Wadenwickel.

Drei-Tage-Fieber

Hinter einem plötzlichen Fieberanstieg bei Säuglingen und Kleinkindern kann das sogenannte Drei-Tage-Fieber stecken. Diese ansteckende Viruserkrankung kann die Temperatur auf bis zu 40 Grad steigen lassen. Nach Abklingen des Fiebers bekommen die Kinder einen typischen Hautausschlag. «Das Drei-Tage-Fieber ist erst als solches erkennbar, wenn sich der Ausschlag zeigt», weiss Dr. Heinrichs. «Wichtig sind auch hier eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Mittel, die das Fieber senken. Mit Säuglingen und Babys, bei denen das Fieber länger als zwei Tage dauert, sollte man zum Arzt, ebenso bei einem Fieberkrampf.»

Fieberkrampf bei Säuglingen

Ein Fieberkrampf ist ein Schreck für Eltern. Auf den sehr schnellen Anstieg der Temperatur aufgrund eines Infekts reagieren drei bis fünf Prozent der Kinder im Vorschulalter mit Muskelzuckungen oder -krämpfen. Es kann zu Einnässen und Bewusstseinsverlusten kommen. Besonders oft treten Fieberkrämpfe im Alter von ein bis drei Jahren auf. «Die Temperatur kann so schnell steigen», erklärt Dr. Heinrichs, «dass sich erst durch den Krampf herausstellt, dass das Kind Fieber hat. Meist ist der Fieberkrampf harmlos und nach wenigen Minuten vorüber.» Dauert der Anfall länger als vier Minuten, sollte ein Arzt gerufen werden. Von ihm erhalten Eltern ein Medikament und Rat, wie sie mit der Situation umgehen sollten.

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