Blutspenden: Voraussetzungen, Ablauf und Wichtigkeit

Warum du Blut spenden und was du darüber wissen solltest

Blutspenden Voraussetzungen: Pflaster beim Abziehen mit herzförmigem Blutstropfen in der Mitte

Spoiler

  • Blut zu spenden ist wichtig, da Blut nicht künstlich hergestellt werden kann und täglich benötigt wird.
  • Die drei wichtigsten Blutspenden-Voraussetzungen sind ein guter Gesundheitszustand, das Alter zwischen 18 und 60 Jahren (für Erstspender) sowie ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm.
  • Der Spendenprozess dauert meist nur eine Dreiviertelstunde inklusive der Voruntersuchung, Blutentnahme und anschliessenden Erholung mit Verpflegung.

Deshalb ist es so wichtig, zur Blutspende zu gehen

Da Blut bis heute nicht künstlich hergestellt werden kann, sind Personen nach Unfällen, während Operationen, bei Geburten oder aufgrund von Erkrankungen wie Krebs und Leukämie auf das Blut eines anderen Spenders angewiesen. Täglich werden etwa 700 Spenden benötigt. «Blut ist leider nur für einen begrenzten Zeitraum haltbar, manche Bestandteile wie die Blutplättchen sogar nur sieben Tage, rote Blutkörperchen zirka sechs Wochen. Deshalb ist es so wichtig, dass Spenderinnen und Spender regelmässig Blut spenden», erklärt Franziska Kellenberger. Es kann jederzeit dazu kommen, dass du oder einer deiner Liebsten selbst eine Spende benötigen, daher solltest du selbst Spenderin oder Spender werden, um gegebenenfalls Leben zu retten. Übrigens kannst du auf dem Blutspendebarometer von Blutspende SRK Schweiz sehen, wie es um den Blutvorrat in der Schweiz steht und welche Blutgruppen gerade besonders dringend benötigt werden.

Das sind beim Blutspenden Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen

Personen, welche eine Blutspende benötigen, sind meistens geschwächt. Daher gibt es ein paar Voraussetzungen, die beim Blutspenden berücksichtigt werden und Empfängerin und Empfänger schützen sollen.

  • Du musst volljährig sein. Zwischen 18 und 60 Jahren darfst du spenden. Wenn du schon häufiger gespendet hast, ist es auch bis 75 Jahre möglich, wenn der Arzt vom Blutspendedienst sein Okay gibt. 
  • Du musst mindestens 50 Kilogramm auf die Waage bringen, da die Blutmenge, die man bedenkenlos entnehmen kann, sonst zu gering wäre. Und eine Spende soll dich keinesfalls selbst in Gefahr bringen.
  • Dass du dich gesund fühlst, ist natürlich immer Voraussetzung beim Blutspenden. Du solltest auch nicht gerade engen Kontakt mit einer kranken Person gehabt haben, wenn Ansteckungsgefahr besteht.

Darüber hinaus gibt es Faktoren, welche erst abgeklärt werden müssen, oder die eine gewisse Wartezeit erforderlich machen, bevor du spenden kannst.

  • Da nach einer dentalhygienischen oder zahnärztlichen Behandlung kleine Verletzungen auftreten und diese Eingangspforten für Bakterien und Viren sind, gelten gewisse Wartefristen. 
  • Nach Impfungen kannst du ebenfalls für einige Zeit kein Blut spenden. Mit dem Online-Impfcheck kannst du selbst überprüfen, wie lange die Wartefrist ist. 
  • Hast du Antibiotika genommen, kannst du frühestens zwei Wochen nach Abschluss der Behandlung zum Blutspenden. Generell solltest du immer Bescheid sagen, wenn du Medikamente genommen hast.
  • Dein Risikoverhalten wird beurteilt. Hast du wechselnde Sexualpartner in den vergangenen vier Monaten gehabt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Infektionskrankheiten. Daher gilt eine Wartefrist von vier Monaten. 
  • Nach einem neuen Tattoo, Piercing oder Permanent Make-up beträgt die Frist ebenfalls vier Monate. 
  • Operationen sind ebenfalls immer Abklärungssache. Nach grossen Eingriffen ist sicher sechs bis zwölf Monate zu warten. Nach Magen- und Darmspiegelungen mindestens vier Monate.
  • Während einer Schwangerschaft und im Jahr nach der Entbindung ist Blutspenden ebenfalls kein Thema.
  • Unter den Voraussetzungen sind ausserdem Auslandsaufenthalte aufgeführt: Das liegt an den kursierenden Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue, Zikavirus und Co., welche mit dem Blut übertragen werden können. Leider lassen sich diese teils mehrere Wochen nicht nachweisen und machen Wartefristen erforderlich. Der Travel-Check gibt Aufschluss, ob du aufgrund der Ferien gerade temporär nicht für die Blutspende zugelassen bist. 
  • Hattest du einen Zeckenstich? Dieser sollte mindestens einen Monat zurückliegen und keine Symptome verursacht haben.
  • Bei den Heuschnupfen-Kandidaten gilt: Mit leichten Symptomen darf man spenden. Ansonsten verschiebst du das lieber auf die symptomfreie Saison.
  • Warst du zwischen 1980 und 1996 länger als sechs Monate in UK oder hast seit 1980 selbst eine Bluttransfusion erhalten? Dann bist du gänzlich ausgeschlossen für eine Blutspende. Der Grund ist die Übertragung der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. 

Gehst du zum Blutspenden, werden alle Voraussetzungen vor Ort per Fragebogen und in einem Gespräch mit einer medizinischen Fachperson geklärt. Sie misst auch deinen Blutdruck und den Hämoglobinwert, um zu prüfen, ob du geeignet bist. «Im Schnitt stellt sich bei einem von sechs Spendewilligen heraus, dass es an diesem Tag nicht klappt. Aber wir freuen uns, wenn man nach Abschluss der Wartefrist wiederkommt», berichtet Franziska Kellenberger.

So läuft eine Blutspende ab

Eine Blutspende dauert in der Regel 45 bis 60 Minuten. «Man muss eigentlich nicht viel vorbereiten, sollte jedoch nicht nüchtern erscheinen. Eine leichte Mahlzeit und ausreichend getrunken zu haben, ist wichtig», rät die Expertin. Zunächst registriert man sich bei der Anmeldung und erhält den Fragebogen für die Voraussetzungen. Diesen kann man auch vorab online ausfüllen und mitbringen. Im Anschluss werden die Antworten mit einer medizinischen Fachperson besprochen und es werden Blutdruck gemessen und der Hämoglobinwert bestimmt. Hast du grünes Licht, machst du es dir auf einer der Liegen bequem und kannst spenden. Dabei werden 450 Milliliter entnommen, meist dauert das nicht länger als zehn Minuten. Im Anschluss darfst du dich noch unter Beobachtung ausruhen und erhältst leckere Snacks und Getränke zur Stärkung. Dann hast du es schon geschafft. «Der Flüssigkeitsverlust durch die Spende ist durch ausreichendes Trinken schnell wieder ausgeglichen. Innerhalb weniger Tage bilden sich die weissen Blutkörperchen und das Blutplasma nach, die roten Blutkörperchen brauchen etwa zwei Monate», erklärt Franziska Kellenberger. Deshalb braucht es gewisse Abstände zwischen den Spenden. Frauen dürfen dreimal, Männer viermal pro Jahr zur Blutspende.

Was passiert danach mit dem Blut?

Dein Blut wird nachher zu einem Konzentrat aus roten Blutkörperchen und zu Plasma weiterverarbeitet. «Zusätzlich trennt man auch die Blutplättchen und erstellt mit mehreren Blutspenden ein Thrombozytenkonzentrat. Durch die Trennung kann eine einzelne Spende mehreren Personen helfen und die Empfängerinnen und Empfänger erhalten gezielt das, was sie benötigen.» Das Blut wird im Labor untersucht, um Blutgruppe und Rhesusfaktor zu bestimmen. Ausserdem wird es auf Infektionen wie Hepatitis, Syphilis und HIV geprüft.

Möchtest du gern Blut spenden?

Hier findest du die nächsten Termine in deiner Nähe:

https://www.blutspende.ch/de/blutspendetermine 

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