Beckenbodentraining: Gruppentherapie ja, Apps nein

Frau mit Handy

Um den Beckenboden zu trainieren, sind Apps wenig ratsam. Das geht aus einer Studie der Urologin Dr. Lynn Stothers von der kanadischen University of British Columbia hervor. Die Forscherin bemängelte neben der beschränkten Funktionalität, dass nur eine der 20 getesteten Apps tatsächlich Übungen nach ärztlicher Anleitung anbot.

Die Apps galten bislang als gute Methode, um den Beckenboden zu stärken. Mit einer starken Muskulatur im Becken kann Harninkontinenz vermieden und in ihrem Anfangsstadium behandelt werden. Bei Männern verbessert ein gut trainierter Beckenboden ausserdem die Erektionsfähigkeit.

Da die Trainingseinheiten – richtig durchgeführt – relativ einfach sind, verordnen Ärzte eher selten eine aufwendige und kostenintensive Physiotherapie. Die Urologin Prof. Dr. Chantale Dumoulin von der Universität Montreal hat nun untersucht, ob in Gruppentherapien ähnlich gute Erfolge erzielt werden können wie in Einzelsitzungen. An der Untersuchung beteiligten sich 362 Frauen mit Inkontinenz. Sie wurden nach dem Zufallsergebnis Einzel- und Gruppentherapien zu acht Teilnehmern zugewiesen. Das Ergebnis: Sowohl bei der Verbesserung der Beschwerden – dem Rückgang der sogenannten Leckageepisoden – als auch bei der Zufriedenheit der Teilnehmerinnen konnten ähnlich gute Resultate erzielt werden. Unterschiede lagen im statisch nicht relevanten Bereich. Das Gruppentraining hat sich somit als kostengünstigere Alternative zur Einzeltherapie bei der Behandlung von Inkontinenz erwiesen.

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