Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden hat im vergangenen Jahr zugenommen. In der Schweiz wurden 3’797 Personen schwer verletzt. Das sind 158 mehr als 2019. Die Zahl der Verkehrstoten stieg um 40 auf 227.
Zwar zählen die Schweizer Strassen neben jenen Islands und Norwegens zu den sichersten der Welt. Auch nimmt die Zahl der Verkehrsopfer langfristig ab. Doch im vergangenen Jahr wurde der Trend unterbrochen. Das Bundesamt für Strassen (Astra) macht dafür vor allem zwei Gründe aus: Zum einen lösten 2020 viele Motorradfans noch schnell den Lernfahrausweis alter Norm, um einer Gesetzesänderung zuvorzukommen, nach der ab diesem Jahr ein Durchstarten direkt mit schweren Maschinen nicht mehr möglich ist. Prompt stieg die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer um 22 auf 52.
Zum anderen sind bedingt durch die Corona-Krise viele Schweizer auf das Fahrrad umgestiegen. Damit verunglückten 44 Schweizer tödlich – 17 mehr als 2019. Insgesamt waren bei etwa 42 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschäden Radfahrer involviert. Rein statistisch ist das Sterberisiko für Radfahrer 668-mal höher als für Eisenbahnnutzer. Das liegt nicht nur an schlecht ausgebauten Strassen und rücksichtslosen motorisierten Verkehrsteilnehmern. Der Trend zum (elektrischen) Rad bringt auch Personen vom Radweg auf die Strasse, die das Verkehrsgeschehen nicht ausreichend überschauen oder ihr Fahrzeug nicht genügend beherrschen.