Spoiler
- Schlaf besteht aus verschiedenen Phasen.
- Während des Träumens verarbeitet das Gehirn Eindrücke, an die sich der Schlafende manchmal gar nicht mehr erinnern kann.
- Wer ständig dasselbe oder sehr schlecht und stark träumt, kann versuchen, die Ereignisse in therapeutischen Gesprächen aufzuarbeiten.
Träume sind seit dem Altertum etwas Unerklärliches, etwas Emotionales. In Traumdeutung versuchten sich schon viele Generationen und Kulturen. Schöne Träume können beruhigen, schlechte, die sich gelegentlich bis zu Albträumen entwickeln, verstimmen oft. Doch wenn der Alltag genug Ablenkung bietet, sind diese depressiven Phasen rasch wieder weg. Häufig wird versucht, aus Träumen Ereignisse in der Zukunft vorauszusehen. Um zu verstehen, dass das nicht möglich ist, muss man wissen, wie Träume entstehen.
Jeder Mensch träumt jede Nacht. Allerdings können wir uns meist nicht an die unterbewusst erlebten Geschichten erinnern. Der Traumschlaf (oder wissenschaftlich REM-Schlaf) wird normalerweise von einer traumlosen Schlafphase abgelöst, und wenn wir erwachen, können wir uns nicht mehr an den Traum erinnern. Dies ist anders, wenn wir direkt aus dem Traumschlaf erwachen.
So entstehen Träume
Wie entstehen überhaupt Träume, und welche Bedeutung haben sie? Der Schlaf während der Nacht weist immer verschiedene Phasen auf. Er beginnt mit einem oberflächlichen Schlaf, einem Dösen. Einige Minuten nach dem Einschlafen vertieft er sich, bis nach einer Stunde etwa der erholsame Tiefschlaf erreicht ist. Diesem schliesst sich ein kürzerer oder längerer Traumschlaf an.
Ein erholsamer Nachtschlaf besteht aus vier bis fünf solchen Schlafzyklen von eineinhalb bis zwei Stunden Dauer. Die Tiefschlafphasen verkürzen sich gegen den Morgen hin, und die Traumphasen werden länger.
Träumend Eindrücke verarbeiten
Das Gehirn verarbeitet im Traumschlaf Eindrücke vom vergangenen Tag oder von viel früher. Dadurch entstehen ganz eigenartige Kombinationen. Die einzelnen Traumelemente stammen irgendwo aus schon Erlebtem, können jedoch völlig verändert erscheinen.
So werden frühere Ereignisse, die man zwar schon längst vergessen hat, die aber das Gehirn sehr beeindruckt haben, hervorgekramt, und dies, bis die Ereignisse korrekt verarbeitet und im Langzeitspeicher des Gehirns definitiv abgelegt sind. Träume sind also immer Kompositionen aus der Vergangenheit.
So werden Träume beeinflusst
Vielleicht hilft diese Erkenntnis schon, die Träume nicht allzu ernst zu nehmen und zu versuchen, sie zu vergessen. Wenn sie aber immer wieder stark stören, so kann man versuchen, Ereignisse, die bis in die Kindheit zurückgehen können,
mithilfe von therapeutischen Gesprächen aufzuarbeiten.
Auch können Schlafmittel die Traumphasen verringern. Aber wegen der Gefahr, von solchen Medikamenten abhängig zu werden, ist davon abzuraten. Das Sprichwort «Träume sind Schäume» hat so seine Berechtigung. Es will sagen, Träume nicht schwer zu nehmen, sie zu vergessen und sich an der Realität zu orientieren.