Krebs

PSA-Test zur Prostatakrebs-Vorsorge

Was sagt die Blutuntersuchung wirklich aus?

Foto am Strand

Spoiler

  • Mit dem PSA-Test wird der Anteil von prostataspezifischem Antigen im Blut untersucht.
  • Durch verschiedene Faktoren wie Sex oder Sport sowie Krankheiten kann der PSA-Wert vorübergehend oder anhaltend erhöht sein.
  • Auch bei erhöhten PSA-Werten muss kein Krebs vorliegen. Dieser Verdacht wird durch eine Gewebeanalyse abgeklärt.

Zur Vorsorge von Prostatakrebs werden drei Diagnoseschritte durchgeführt: Durch das rektale Abtasten der Prostata wird festgestellt, ob die Vorsteherdrüse vergrössert ist. Weist sie zudem verhärtete Flächen auf, spricht einiges für einen Tumor und gegen eine gutartige Vergrösserung.

Im nächsten Schritt wird der Anteil von prostataspezifischem Antigen (PSA) im Blut überprüft. Ist dieser Wert erhöht, spricht das für eine Krebserkrankung. Letzte Sicherheit bringt eine Gewebeanalyse, wobei kleine Zellproben aus verschiedenen Arealen der Prostata entnommen werden, um auch einen lokal stark begrenzten Befall zu entdecken.

PSA-Test liefert Momentaufnahme

Das Abtasten der Prostata wird von einigen Urologen nicht mehr standardmässig durchgeführt: Ein Tumor lässt sich auf diese Weise nur im fortgeschrittenen Stadium feststellen. Erste Zellveränderungen sind zu kleinteilig, als dass sie sich mit dem Finger ertasten liessen.

Umso grössere Bedeutung kommt dem PSA-Test zu: Ein kleiner Pieks und schon herrscht Gewissheit? Ganz so leicht ist es nicht, denn ein erhöhter Messwert ist zunächst einmal nur eine Momentaufnahme. Einzelne Werte können durch eine vorübergehend gesteigerte Aktivität der Prostata höher ausfallen. Geschlechtsverkehr am Tag vor der Blutentnahme oder Sport mit starker Beteiligung des Beckens regen die Prostata an – und treiben den PSA-Wert nach oben. Schon eine kurze Radfahrt zur Arbeit oder zum Arzt reicht aus, um den Normalwert zu verzerren. Aus diesem Grund wird ein PSA-Test nur dann aussagekräftig, wenn er durch weitere Messungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen bestätigt wird.

Erhöhte Werte sind Indiz, kein Beweis für Krebs

Und auch dann ist ein längerfristig erhöhter Wert kein eineindeutiger Beleg für Prostatakrebs. Auch eine Entzündung der Vorsteherdrüse oder eine gutartige Vergrösserung führt zu erhöhten Werten. Deshalb kann ein PSA-Test nur als Indiz für einen Tumorbefall herangezogen werden. Letzte Sicherheit bringt eine Gewebeanalyse.

In der medizinischen Praxis wird der PSA-Test deshalb entsprechend vermittelt: Zum einen müssen Männer vor der Untersuchung angehalten werden, verzerrende Faktoren möglichst zu vermeiden. Dazu gehören sexuelle und sportliche Aktivitäten am Vortrag der Blutentnahme. Zum anderen muss das Ergebnis des Tests gut erklärt werden, denn auch wenn nicht hinter jedem erhöhten PSA-Wert ein Krebsbefall steckt, kann die Diagnose psychisch sehr belastend sein: Sind die nächsten Werte wieder im Normalbereich? Wenn nicht, ist es tatsächlich Krebs? Männern wird hier viel Geduld abverlangt, bis die Gewebeuntersuchung eine finale Antwort liefert.

Deshalb ist es wichtig, den PSA-Test richtig zu bewerten: Er ist ein wichtiger Teil der Diagnose, allein jedoch nicht aussagekräftig.

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