Krankenkassenwechsel: «Öfter mal eine Neue»

Worauf es beim Wechsel der Krankenversicherung ankommt

Familie in Bergen

Spoiler

  • Wer eine neue Krankenversicherung abschliessen möchte, kann seine alte noch bis zum 31. November kündigen.
  • Die Prämie ist abhängig von der gewünschten Serviceleistung und kann zwischen mehreren hundert Franken schwanken.
  • Auch wer bei seiner Versicherung bleibt kann mit einigen Anpassungen Geld sparen.

Bei der Versicherung kommt es nicht immer nur auf die Prämienhöhe an. Es gibt einiges, worauf jeder Versicherungsnehmer achten kann und wo es sich lohnt, einen Blick auf seine Police zu werfen, auch wenn man mit seiner Versicherung zufrieden ist. Unser Überblick und Tipps von der unabhängigen Ombudsfrau Morena Hostettler Socha zum Krankenkassenwechsel.

Auf den Service kommt es an

Egal welcher Versicherer, die Leistungen der Grundversicherung sind gesetzlich festgelegt und deshalb überall gleich. Die Unterschiede in den Prämien ergeben sich durch die verschiedenen Serviceleistungen: Wer Wert auf eine ausführliche Beratung, gute Erreichbarkeit, schnelle Rückerstattung und freie Arztwahl legt, zahlt in der Regel auch mehr. Genauso lässt sich an diesen Posten viel sparen. Hier muss man sich vor dem Krankenkassenwechsel darüber klar sein, was einem persönlich wichtig ist und worauf man verzichten kann.

Franchise erhöhen, Beitrag senken

Einen weiteren Kostenpunkt macht die gewählte Franchise aus. Kurz erklärt: Die Franchise ist der Betrag, der im Jahr an Arztkosten selbst getragen wird, bevor die Versicherung übernimmt. Bei der niedrigsten Franchise von 300 Franken sind das also 300 Franken (plus die Selbstbeteiligung, meist zehn Prozent bis maximal 700 Franken jährlich), bei der höchsten Franchise von 2’500 Franken ist es ebendieser Betrag.

Grundsätzlich gilt: Nur wer jährlich höhere Arztkosten als 2’500 Franken hat, für den lohnt sich die tiefe Franchise. Denn je tiefer diese ist, desto höher ist die monatliche Prämie. Eine Erhöhung der Franchise auf 2’500 Franken kann sich also rentieren: Der Versicherte zahlt bis zu 200 Franken weniger. Übrigens: Auch wer bei seiner Grundversicherung bleibt, kann die Franchise zu jedem Jahresende anpassen.

Beratung zum Krankenkassenwechsel

Ob Krankenkassenwechsel oder nicht: Wer einmal im Jahr Bilanz zieht, optimiert und vergleicht, ist immer optimal versichert. Die Fristen bei Grundversicherungen betragen in der Regel einen Monat, bis Ende November müsste die Kündigung oder das Gesuch nach Anpassung also bei dem Versicherer eingegangen sein. Vergleichsportale bieten einen guten Überblick über die Serviceleistungen aller Versicherer, dennoch ist ein Beratungsgespräch mit einem Experten immer ratsam.

Tipps zum Krankenkassenwechsel von Ombudsfrau Morena Hostettler Socha

Grundversicherung: Wechseln & sparen

«Die Grundversicherung kann jedes Jahr gewechselt werden – das spart Geld. Die Versicherer sind verpflichtet, alle Beitrittserklärungen anzunehmen, unabhängig davon wie alt oder krank der Erklärende ist.»

Zusatzversicherungen: Lieber treu bleiben

«Wer seine Zusatzversicherungen einmal abgeschlossen hat, sollte nur bei Nichtgebrauch oder zu hohen Kosten daran rütteln. Denn: Je nach Alter und Gesundheitsstand können Anfragen alternativlos abgelehnt werden.»

Sinnvolle Zusatzversicherungen

«Eine Zahn- und (für Kinder) kieferorthopädische Versicherung ist ratsam. Genauso eine für Alternativmedizin – wenn gewünscht. Bei familiären Vorerkrankungen sollte nicht zu lange gewartet werden, das heisst der Abschluss sollte noch vor Ausbruch der Krankheit erfolgen, da bestehende Leiden (auch Fehlstellungen der Zähne) nicht versicherbar sind.»

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