Känguru-Methode senkt Sterblichkeit bei Frühgeborenen

Frau mit Baby

Intensiver Hautkontakt von Mutter und Kind sowie ein frühzeitiges Stillen können die Sterblichkeit von Frühgeborenen um ein Viertel senken. Das geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor.

Für die Studie wurden 3’211 Geburten an fünf Kliniken in Ghana, Indien, Nigeria, Malawi und Tansania begleitet. Die Kinder wiesen ein Geburtsgewicht von einem bis 1,8 Kilogramm auf. Eine Gruppe wurde zunächst im Inkubator aufgepäppelt und nach durchschnittlich 53,6 Stunden an die Mutter übergeben. Bis dahin hatte diese täglich im Schnitt anderthalb Stunden Hautkontakt mit ihrem Baby.

Bei der zweiten Gruppe wurde die Känguru-Methode sofort nach der Geburt angewandt. Mutter und Kind hatten durchschnittlich 16,9 Stunden Hautkontakt pro Tag. In dieser Gruppe betrug die Säuglingssterblichkeit zwölf Prozent gegenüber 15,7 Prozent bei jenen Babys, die zuerst im Inkubator gepflegt wurden. Daraus ergibt sich eine Reduzierung der Säuglingssterblichkeit von einem Viertel durch die Känguru-Methode.

Die Methode wurde in den siebziger Jahren entwickelt, um die Betreuung von Neugeborenen in Entwicklungsländern mit mangelnder medizinischer Versorgung abzusichern. Auch in den Industrieländern ist die Känguru-Methode inzwischen belieb. Mit ihr soll die emotionale Bindung von Mutter und Kind gefestigt werden. Bei Frühgeborenen wird sie bislang nur verzögert angewandt.

Hier geht es zur Studie.

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