Ernährungsgewohnheiten und unser Gehirn

Nahrung für die Neuronen

Frau mit gesunden Essgewohnheiten

Dein Gehirn ist, was du isst

Um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gehirngesundheit besser untersuchen zu können, nahmen 181’990 Menschen an dieser Studie teil. Die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer wurden über einen Online-Fragebogen erfasst. Danach wurden die Probanden je nach ihren Speisevorlieben und Essgewohnheiten in verschiedene Gruppen eingeteilt. Aber nicht nur die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer wurde unter die Lupe genommen: Die Forscher machten auch einen Gehirnscan und Gentest und analysierten die kognitive Funktion und bestimmte Biomarker ihrer Probanden, um sich ein ganzheitliches Bild jedes Teilnehmers zu machen.

Am Ende der Studie konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass die Teilnehmer, die sich gesund und ausgewogen ernährten, ein gesünderes Gehirn, eine verbesserte kognitive Funktion und ein besseres mentales Wohlbefinden aufwiesen als Probanden, die sich weniger vielfältig ernährten. Zusätzlich zeigten die Personen mit gesünderen Ernährungsgewohnheiten auch höhere Mengen an grauer Hirnsubstanz auf.

Und jetzt?

Nun da die Verbindung zwischen Ernährungsgewohnheiten und Gehirngesundheit nachgewiesen werden konnte, soll mehr Aufmerksamkeit für das Thema Ernährungsbewusstsein geschaffen werden. Die Autoren der Studie rufen Personen, die sich zum Beispiel mangelhaft ernähren, dazu auf, langsam aber stetig an einer Ernährungsumstellung zu arbeiten. Zwei grosse Punkte, welche der Gesundheit guttun würden, wären: Den Konsum von verarbeitetem Zucker und den Gehalt an schlechten Fetten fortlaufend zu reduzieren.

Der Hauptautor der Studie, Prof. Dr. Jianfeng Feng, betont, dass man idealerweise schon von klein auf lernen sollte, wie man sich gesund und ausgewogen ernährt. Um dieses Wissen zu fördern, müssen aber alle mitanpacken: Vor allem Familie, Freunde und Schulen sollten den Kindern vielfältige und nahrhafte Mahlzeiten zur Verfügung stellen. Wenn man sich gegenseitig unterstützt, fällt es automatisch leichter eine Umgebung zu schaffen, in der die körperliche und mentaleGesundheit an erster Stelle kommen.

Dringender Handlungsbedarf für gesündere Ernährungsgewohnheiten

Die Studienautoren fordern die Regierungen ebenfalls zum Handeln auf. Das gilt besonders für die USA: Personen mit niedriegem sozioökonomischem Status sollen dazu ermächtigt werden, gesündere Ernährungsentscheidungen treffen zu können. Jeder kann zu ungesunden Lebensmitteln greifen, aber nicht jeder hat die Option, sich für eine gesunde Ernährung entschliessen zu können. Zum Beispiel sind hochwertige, gesündere Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse oft teurer als verarbeitete Produkte oder Fastfood. Das macht es für Personen mit niedrigem Einkommen schwierig, gesündere Lebensmitteloptionen zu erschwinglichen Preisen zu finden. Aber auch der Zugang zu Lebensmittelgeschäften, die eine Vielzahl von frischen und nahrhaften Lebensmitteln anbieten, ist für diese Personengruppe oft begrenzt. Stattdessen müssen sie sich stärker auf Fastfood-Lokale oder Schnellrestaurants verlassen, die zwar preisgünstige, aber weniger gesunde Optionen anbieten. Mehrere Studien haben gezeigt, dass der sozioökonomische Status nicht nur die Ernährung von Erwachsenen, sondern auch die ihrer Kinder beeinflusst. Kinder, die bereits in jungen Jahren Zugang zu gesünderen Lebensmitteloptionen hatten, tendieren als Erwachsene eher dazu, gesündere Alternativen zu wählen. Auf diese Weise prägt der sozioökonomische Status die Ernährungsgewohnheiten über mehrere Generationen hinweg. Um die allgemeine Gesundheit zu verbessern, ist es daher entscheidend, den Zugang zu gesunden Ernährungsoptionen zu fördern.

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