Entzündung der Mundschleimhaut behandeln

Schmerzhafte Stomatitis

Entzündung Mundschleimhaut: Ein Mann lacht herzlich mit geschlossenen Augen vor einem Hintergrund mit grünen Bäumen

Spoiler

  • Eine Entzündung der Mundschleimhaut wird auch «Stomatitis» genannt.
  • Zu den typischen Symptomen gehören Aphthen, Geschwüre, Schwellungen, Belag und Mundgeruch.
  • Stomatitis kann virale oder bakterielle Ursachen haben. Sie kann auch durch Verletzungen, Allergene oder Pilze ausgelöst werden.
  • Um die Entzündung zu behandeln, sollten zuerst mögliche zugrundeliegende Erkrankungen therapiert und Allergene vermieden werden. Je nach Auslöser kommen antivirale Medikamente, Antibiotika oder Antimykotika zum Einsatz.
  • Gels oder Salben, welche die Stelle betäuben, helfen gegen die Schmerzen. Bei ausgeprägten Beschwerden helfen entzündungshemmende Schmerzmittel oder kortisonhaltige Präparate.

Eine Entzündung der Mundschleimhaut äussert sich in brennenden, roten Stellen, Schwellungen oder Geschwüren. Oft kommt es zu Aphthen, kleinen, weisslichen Entzündungsherden auf der Schleimhaut. Da Essen und Trinken schmerzt, tritt in schweren Fällen eine Austrocknung oder eine Mangelernährung auf. Heilen die Geschwüre nicht nach ein paar Tagen von selbst wieder aus, sollte die Hausärztin kontaktiert werden.

Ursachen für die Entzündung der Mundschleimhaut

Für eine Stomatitis gibt es verschiedene Ursachen:

  • Verletzungen: durch schlechtsitzenden Zahnersatz, harte Zahnbürsten, hartes Essen, wiederholtes Beissen auf Lippen oder Wangen
  • Mangelhafte Mundhygiene
  • Allergene: Nikotin- und Alkoholmissbrauch, reizende Lebensmittel oder Chemikalien, Überempfindlichkeit auf Aspirin oder Inhaltsstoffe von Lippenstift, Kaugummi, Mundspülungen oder Zahnpasta
  • Bakterien: Gonorrhö (Tripper), Syphilis, Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
  • Pilze: beispielsweise Infektionen mit dem Hefepilz Candida
  • Viren: Herpes-simplex-Infektionen, Windpocken oder Gürtelrose
  • Grunderkrankungen: Zöliakie, entzündliche Darmerkrankungen, HIV, diverse Nährstoffmängel oder ein geschwächtes Immunsystem
  • Chemo- und Strahlentherapie

Die Mundfäule – häufig bei Kindern

Der Begriff «Mundfäule» bezeichnet eine Stomatitis, die durch den Erstkontakt mit dem Herpes-Virus ausgelöst wurde. Besonders häufig sind Babys und Kleinkinder betroffen. Typisch sind zahlreiche Bläschen, Mundgeruch, Fieber und geschwollene Lymphknoten. Diese Form der Stomatitis ist äusserst ansteckend. Küssen, Knuddeln und das Teilen von Besteck sollte so lange vermieden werden, bis die Geschwüre abgeheilt sind. Die Mundfäule heilt meist innerhalb von zwei Wochen ohne Komplikationen aus. Schmerzlindernde Medikamente, antivirale Mittel und Mundspülungen können die Heilung unterstützen.

Typische Symptome

Zu den möglichen Beschwerden der Mundschleimhautentzündungen gehören:

  • Rötungen und Schwellungen
  • Brennen und Schmerzen, vor allem beim Essen
  • Mundgeruch
  • Weisslicher Belag
  • Aphthen oder kleine Geschwüre
  • Offene Stellen

Behandlung richtet sich nach Ursache

Je nachdem, welche Auslöser den Entzündungen der Mundschleimhaut zugrunde liegen, kommen unterschiedliche Therapien infrage. Um die Ursache zu finden, sind manchmal mehrere Tests notwendig. Wenn möglich, sollte die Grunderkrankung behandelt und reizende Stoffe vermieden werden.

Sind die Entzündungen viral bedingt, beispielweise durch den Herpes-Virus, können antivirale Medikamente die Heilung unterstützen. Bei einer bakteriellen Infektion helfen hingegen Antibiotika. Antimykotika sind bei einer durch Pilze ausgelösten Stomatitis das Mittel der Wahl. In vielen Fällen heilen die Entzündungen der Mundschleimhaut jedoch von allein ab.

Gegen die Aphthen und Geschwüre stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Lokalanästhetika in Form von Gels, Cremes oder Sprays betäuben die schmerzenden Stellen. Adstringierende Produkte verengen die Blutgefässe in den Schleimhäuten.  Um die Entzündungen zu hemmen, können Betroffene zudem Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Diclofenac einnehmen. Bei schweren Verläufen empfehlen sich kortisonhaltige Salben.

Die Arzneimittel sollten nicht ohne vorherige Absprache mit dem Zahnarzt oder der Hausärztin eingenommen werden.

Das können Betroffene selbst gegen die Entzündung der Mundschleimhaut tun

Da das Immunsystem bereits mit der Bekämpfung des Infekts beschäftigt ist und die Mundschleimhaut, die normalerweise Krankheitserreger am Eindringen in den Körper hindert, angeschlagen ist, kann es im Verlauf einer Stomatitis zu einer Zweitinfektion, also einer weiteren Entzündung, kommen. Um dies zu verhindern, sollten Betroffene auf eine gründliche Mundhygiene mit einer weichen Zahnbürste achten und gelegentlich Salzwasserspülungen durchführen.

Darüber hinaus kann die Ernährung angepasst werden: Weiche und nicht zu heisse Speisen reizen die Schleimhaut weniger stark als harte Brotkanten oder Knäckebrot. Zudem sollte während der aktiven Entzündungsphase auf sehr saure oder scharfe Kost verzichtet werden. Dies gilt auch für Alkohol oder kohlensäurehaltige Getränke, auch sie können die entzündeten Stellen reizen.

Manche Personen profitieren ausserdem davon, auf Natriumlaurylsulfat-freie Zahnpasta umzusteigen. Unterstützend wirken Hausmittel wie Mundspülungen mit Kamille, Salbei oder Thymian.

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