Die Vorteile von Yoga fürs Gehirn 

Gehirnjogging mal ganz anders

Ältere Damen praktizieren Yoga

Yoga ist eine wahre Quelle der Entspannung und Ausgeglichenheit. Es verbessert nicht nur unsere Flexibilität und Körperhaltung, sondern kann sogar Linderung bei Wechseljahrbeschwerden bieten. Wir halten fest: Die Vorteile von Yoga sind für unsere körperliche und psychische Gesundheit von grosser Relevanz. Aber wusstest du, dass diese wohltuende Praxis neu auch zum Gehirntraining zählt? Eine aktuelle Studie von Forschenden am «Jane and Terry Semel Institute for Neuroscience and Human Behavior» fand heraus, dass die uralte Disziplin eine vielversprechende Massnahme zur Prävention von Alzheimer darstellen könnte. Demnach verbessere Yoga unsere Gehirnneuroplastizität und steigere auf diese Weise unsere geistige Leistungsfähigkeit.

Im Duell: Kundalini-Yoga vs. Gedächtnistraining

Die Teilnehmerinnen dieser Studie waren Frauen in ihren Sechzigern, die ein hohes Risiko für Alzheimer und kardiovaskuläre Erkrankungen aufwiesen. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: die Kundalini-Yoga-Gruppe und die Gedächtnistraining-Gruppe. Über einen Zeitraum von insgesamt 12 Wochen besuchte die Yoga-Gruppe einmal wöchentlich eine einstündige Kundalini-Yoga-Klasse, während die zweite Gruppe an Gedächtnistraining-Klassen teilnahm. Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen haben alle Studienteilnehmerinnen jeden Tag etwa 15 Minuten lang ihre Übungen zu Hause für sich selbst durchgeführt. 

Die Ergebnisse dieser spannenden Studie zeigen eine Reihe von positiven Veränderungen für beide Gruppen auf. Sowohl bei den Frauen, die sich dem Gedächtnistraining widmeten als auch bei jenen, die in die Welt des Yoga eintauchten, verbesserte sich die kognitive Leistungsfähigkeit messbar. Weitere Vorteile von Yoga und dem Gedächtnistraining bestanden darin, dass beide Gruppen eine spürbare Hebung ihrer Stimmung feststellen konnten. Das ist aber noch nicht alles: Alle Teilnehmerinnen stärkten ihre Resilienz gegenüber den alltäglichen Stressfaktoren ihres Lebens. Im Grossen und Ganzen ein Erfolg. Aber konnten die Forschenden einen Unterschied zwischen Gedächtnistraining und Yoga erkennen?

Die Vorteile von Yoga

Die leitende Forscherin der Studie, Gesundheits-Psychiaterin Dr. Helen Lavretsky vom UCLA Health, hebt hervor, dass die Wissenschaftler einen signifikanten Vorteil von Yoga feststellen konnten. In Sachen Gehirnparameter und immunologische Funktionen, die sich in Form von Veränderungen in Entzündungsmarkern und Genaktivitäten manifestierten, schnitt die Yoga-Gruppe besser ab als die Gedächtnistraining-Gruppe. Denn die Untersuchungen ergaben, dass die Yoga-Gruppe das Volumen ihrer grauen Substanz in mehreren Bereichen des Gehirns erhalten konnte, während sie bei der Gedächtnisgruppe hingegen abnahm.

Die graue was … ?

Zum Verständnis: Die graue Substanz ist eine Ansammlung von Nervenzellkörpern – auch bekannt als Neuronen – im Gehirn. Sie ist für die Verarbeitung von sensorischen Informationen und die Steuerung von körperlichen Bewegungen verantwortlich. Zudem spielt sie eine grosse Rolle bei der Gedächtnisbildung. Kurz gesagt, die graue Substanz ermöglicht es unserem Gehirn zu lernen, Entscheidungen zu treffen und mit unserer Umwelt zu interagieren. Ohne sie wären viele unserer mentalen und körperlichen Fähigkeiten beeinträchtigt. Im Alter nimmt die graue Substanz ab, was das Risiko für Alzheimer erhöhen kann. Die Tatsache, dass die Yoga-Gruppe, die graue Masse erhalten konnte, unterstreicht die vielseitigen Vorteile von Yoga auf Geist und Körper. 

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