Cannabis-Studie in Zürich ist gestartet

Cannabis Studie Zürich: Joint in der Hand mit Wald im Hintergrund

Züri Can – die Cannabis-Studie von Zürich

«Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» so der offizielle Name der Studie der Stadt sowie der Universität Zürich möchte untersuchen, wie sich der legale Bezug von Cannabisprodukten aus kontrolliertem Anbau auf den Konsum und die Gesundheit der Teilnehmenden auswirkt. Produktion und Verkauf der Cannabis-Produkte sind dabei streng reglementiert:

Die in der Schweiz angebauten Produkte werden nur in Bioqualität und mit eindeutig deklariertem THC- und CBD-Gehalt angeboten und ausschliesslich in ausgewählten Lokalitäten verkauft.

Aufgeklärter Konsument

Die Angabe der beiden Hauptwirkstoffe auf den Produkten der Cannabis-Studie von Zürich ist laut Projektautoren deshalb so wichtig, weil ein verantwortungsbewusster und möglichst risikoarmer Konsum von Cannabis nur dann stattfinden kann, wenn der Konsument genau über den Gehalt von THC und CBD Bescheid weiss. Zusätzlich gehen die Teilnehmenden durch den reglementierten Anbau sicher, keine gefährlichen Schadstoffe oder synthetische Cannabinoide zu konsumieren, die häufig in Produkten des Schwarzmarkts enthalten sind. Um Teilnehmer zu werden, müssen sich Interessierte einem Auswahlverfahren unterziehen. Dazu gehört etwa ein Urintest, ein Nachweis des Wohnsitzes oder eine 45-minütige Onlineabklärung.

Teilnehmende für die Cannabis-Studie in Zürich gesucht

Obwohl das Projekt bereits begonnen hat, werden weiterhin Konsumierende gesucht.

Du …

  • musst regelmässig und seit mindestens einem Jahr Cannabis konsumieren
  • volljährig sein
  • nicht schwanger sein
  • in der Stadt Zürich wohnhaft sein

Weitere Informationen findest du hier: Anmeldung für die Studienteilnahme.

Ausgewählte Bezugsstellen

Die Cannabis-Produkte dürfen nur an bestimmten Bezugsstellen gekauft werden. Dazu gehören ausgewählte Apotheken, sogenannte Social Clubs mit Konsumräumen und das Drogeninformationszentrum Zürich. Teilnehmende dürfen nur an einem dieser Orte ihren Studiencannabis erwerben, ein Wechsel während der Dauer des Projekts ist nicht möglich. Die Bezugsstellen wurden vor Studienbeginn geschult, sodass das Verkaufspersonal den Konsumierenden beraten und über Risiken aufklären kann. Laut Stadt Zürich wird bei allen Bezugsstellen Wert gelegt auf eine «individuelle, auf Schadensminderung und Gesundheitsförderung zielende Beratung». Studienteilnehmenden mit gesundheitlichen Problemen steht ausserdem eine ärztliche Ansprechperson zur Verfügung.

Ziel der Cannabis-Studie Zürich

Die Eigenverantwortung, die Selbstbestimmungen und die Zusammenarbeit aller an der Studie Beteiligten sind wichtige Grundpfeiler von «Züri Can». Die Studienführer erhoffen sich durch den Versuch, neue Erkenntnisse zum bestmöglichen Umgang mit Cannabis zu liefern. Dazu werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Abgabestellen untersucht sowie die Produkte untereinander und im Vergleich zur Situation im Schwarzmarkt verglichen. Die Studie soll «der Förderung der öffentlichen Gesundheit, der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und der Unterstützung des Jugendschutzes dienen», schreibt die Stadt Zürich auf ihrer Webseite.

Cannabis in der Medizin

In der Schweiz hat das Parlament im August 2022 das Verbot von Cannabis zu medizinischen Zwecken aufgehoben. Produkte auf Basis der Pflanze können durch einen Arzt verschrieben werden. Der Anbau, die Verarbeitung und der Handel mit Cannabis zu medizinischen Zwecken ist Swissmedic unterstellt.

Cannabis-Produkte sind besonders gefragt bei:

  • chronischen Schmerzen, etwa ausgelöst durch rheumatische Erkrankungen
  • Übelkeit und Appetitverlost in Folge einer Chemotherapie
  • Krämpfen aufgrund von Multipler Sklerose oder anderen neurologischen Erkrankungen wie etwa Parkinson

Trotz vielversprechender Studienergebnisse darf Cannabis nicht als Wundermittel angesehen werden. Wie andere Medikamente auch können Cannabis-Produkte akute und langfristige Nebenwirkungen auslösen. Zu den kurzfristigen Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, eine gestörte Wahrnehmung, Schwindel, Blutdruckabfall oder Herzrasen. Nach einer länger dauernden Einnahme erhöht sich bei Konsumenten das Risiko für Depressionen und Angststörungen. Ausserdem kann es zu einer schizophrenen Psychose kommen. Dies betrifft vor allem Menschen mit einer Prädisposition für psychische Störungen.

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