Krebs

Krebsrisiko verringern mit nur 5 anstrengenden Minuten im Alltag

Kleine Anstrengungen, grosser Unterschied

Krebsrisiko verringern: Vater trägt zwei Kinder über ein Feld, ein weiteres läuft voraus

Eines vorweg: Auch der perfekte Lebensstil bietet keine Garantie, niemals an Krebs zu erkranken. Aber es gibt einige Möglichkeiten, um das eigene Krebsrisiko deutlich zu verringern. Zu einem gesunden und präventiven Lebensstil, auch vor Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Co., gehören eine ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und möglichst der Verzicht auf schädigende Genussmittel wie Alkohol, Rauchen oder Zucker. Dass Sport seinen Teil zur Krebsvorsorge beiträgt, ist längst bekannt und wird zunehmend in Studien erforscht. Doch wer jetzt (vielleicht mit einem leicht resignierten Seufzen) an ein straffes Fitnessprogramm denkt, hat Grund zur Freude: Denn eine internationale Studie konnte aufzeigen, dass selbst die kleinen Alltagsanstrengungen die Wahrscheinlichkeit für Tumore erheblich senken können.

Krebsrisiko im Alltag verringern

Zu spät dran und mal wieder zum Zug gesprintet? Die schweren Getränkekästen müssen in den zweiten Stock ohne Aufzug? Die Kinder wollen gern gemeinsam toben und durch den Garten gejagt werden? Prima! Genau diese Art der Anstrengung, wenn es mal kurz intensiv wird und du einmal richtig aus der Puste kommst, sind der Schlüssel, um das Krebsrisiko zu verringern – ganz ohne Vertrag im Gym oder kilometerweise Joggen. Diese Anstrengungen nennen Fachpersonen VILPA, Vigorous Intermittent Lifestyle Physical Activity. Solche kurzen Impulse sind wie kleine Hochintensitätstrainings im Alltag. Es gibt Krebsformen, welche häufiger bei Personen mit zu wenig Bewegung auftreten, meistens bei Erwachsenen mittleren Alters, die nicht regelmässig Sport machen: Lungen-, Brust-, Gebärmutter- und Enddarm-Tumoren fallen darunter. Bei Menschen, die nicht routiniert sportlich aktiv sind, können schon vier bis fünf Minuten VILPA am Tag die Gefahr für Tumore um bis zu 32 Prozent reduzieren. Wenn du also beim nächsten Mal atemlos zur Tür reinkommst, dann in dem Wissen, dass die Anstrengung sehr gut für deinen Körper war.

Die Studie

Für die Studie, welche kürzlich im Fachmagazin YAMA Oncology veröffentlicht wurde, hat das Forschungsteam die Bewegungsintensität von fast 22`400 Erwachsenen über Fitnessarmbänder dokumentiert. Die Probanden waren durchschnittlich 62 Jahre alt und machten wenig beziehungsweise nicht regelmässig Sport im Alltag. Nur durch die Steigerung der Alltagsaktivitäten senkte sich das allgemeine Krebsrisiko um 18 Prozent, bei Tumoren, welche bei aktiven Personen seltener vorkommen, sogar um 32 Prozent. Schon 3,4 bis 3,6 Minuten VILPA wirkten sich aus und ab einem Durchschnittswert von 4,5 Minuten konnte die Gefahr um ein Drittel reduziert werden. Der Effekt ist natürlich grösser je gemütlicher eine Person ihren Alltag angeht – wer viel auf der Couch sitzt, kann bereits mit einem zügigen Spaziergang enorm viel erreichen, Hauptsache man kommt mindestens einmal am Tag aus der Puste. Mediziner gehen davon aus, dass sich die Aktivierung von Kreislauf und Stoffwechsel aufgrund der kurzen Belastung positiv auf den Insulinspiegel auswirkt und antientzündliche Prozesse anstösst. In die gleiche Richtung gehen die Vier-Minuten- und Eine-Minute-Workouts, welche für eine sehr begrenzte Zeitdauer besonders intensiv sind und sich deutlich einfacher im Alltag unterbringen lassen als 30 bis 60 Minuten Ausdauersport.

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