5 Tipps für einen reibungslosen Wechsel 

Vom Originalpräparat zum Generikum

Generika in der Hand eines Mannes

Spoiler

  • Bei mehreren Medikamenten sollte man immer eins nach dem anderen umstellen und versuchen nicht zu sehr Hin- und Herzuwechseln.
  • Es gibt Situationen, in denen ein Medikamentenwechsel keinen Sinn macht oder sogar gesundheitsgefährdend sein kann.
  • Sich selbst aktiv zu informieren und das Gespräch mit einer Fachperson zu suchen, ist sehr hilfreich bei einem Medikamentenwechsel.

Tipp 1: Zuerst auf Wirksamkeit und Verträglichkeit testen 

Die Wirksamkeit von Generika kann von Person zu Person leicht variieren. Einige Menschen können überhaupt keine Unterschiede zwischen dem Originalprodukt und dem Generikum feststellen, während andere möglicherweise unangenehme Nebenwirkungen erleben. «Kleine Packungen bieten die Möglichkeit, die persönliche Wirksamkeit des Generikums zu überprüfen, bevor unnötig grössere Mengen erworben werden. Die Beratung in der Apotheke kann dabei sehr hilfreich sein, um das geeignete Produkt zu finden», erklärt der Apotheker Samuel Lavanchy. 

Tipp 2: Bei mehreren Medikamenten eins nach dem anderen umstellen

Viele Generika können sich in der Farbe, Grösse und Verpackung der Tabletten vom Originalmedikament unterscheiden. «Das bedeutet, dass bei einem Wechsel zwischen Original und Generikum, insbesondere für Menschen, die mehrmals täglich verschiedene Medikamente einnehmen müssen, die Übersicht verloren gehen kann. Im schlimmsten Fall könnte diese Art von Verwirrung sogar dazu führen, dass die Person ihre Medikamente nicht wie vorgeschrieben einnimmt», so der Apotheker. Daher ist es ratsam, nicht mehrere Medikamente gleichzeitig umzustellen, um mögliche Verwechslungen zu vermeiden. «Am besten führt man zusätzlich eine Medikamentenliste, die man dem Arzt gegebenenfalls zeigen kann und um die Übersicht zu behalten.»

Tipp 3: Nicht zwischen verschiedenen Produkten hin- und herwechseln 

Vor allem bei chronischen Erkrankungen ist es wichtig, dass die medikamentöse Behandlung stabil bleibt, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Das häufige Wechseln von Medikamenten kann zu Unsicherheiten und Verwirrung in der Therapie führen und möglicherweise die Kontrolle über den Krankheitsverlauf beeinträchtigen. Ausserdem braucht der Körper auch Zeit, um sich an ein bestimmtes Medikament zu gewöhnen. «Durch ständiges Hin- und Herwechseln zwischen Originalprodukt und Generikum macht man es dem Körper nicht leicht, sich auf eine stabile Einnahmeroutine einzustellen, was zu möglichen Unannehmlichkeiten oder Schwankungen in der Medikamentenwirkung führen kann», weiss Lavanchy. 

Tipp 4: Besondere Vorsicht bei eingestellten Patienten

Personen, die regelmässig Medikamente einnehmen, sind auch auf diese eingestellt. Und obwohl Generika dem Originalmedikament sehr ähnlich sind, können minimale Abweichungen in der Wirkung für bestimmte Patienten gesundheitliche Risiken darstellen. Dies trifft besonders auf verschreibungspflichtige Medikamente zu, die zu einem bestimmten Zeitpunkt wirken müssen oder bei denen der Wirkstoffspiegel entscheidend ist. «Zum Beispiel ist das der Fall bei Epilepsie-Medikamenten und für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, sich beim Wechsel stets von einem medizinischen Fachexperten beraten und begleiten zu lassen.»

Tipp 5: Selbst proaktiv sein, recherchieren und von einer Fachperson beraten lassen

Sollte ein Wechsel stattfinden, dann ist es für beide, die behandelnde Person und die medizinische Fachperson, von grossem Vorteil, wenn Aufmerksamkeit und proaktives Handeln im Vordergrund stehen. «Werden während des Wechsels aufmerksam alle persönlichen Wahrnehmungen zur Medikamentenwirkung dokumentiert, kann dies bei späteren Konsultationen in der Apotheke oder in der Arztpraxis äusserst präzise Informationen liefern, welche für die medizinische Fachperson nicht nur zeitsparend sind, sondern auch hilfreich bei eventuellen Medikamentenanpassungen.» Es ist mittlerweile klar ersichtlich, dass eine positive Beziehung zwischen medizinischen Fachpersonen und Patienten oder Patientinnen den Heilungsverlauf nachweislich begünstigt.

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